The Elder Scrolls Online im Test: MMORPG für Genre-Liebhaber

 5/6
Sasan Abdi
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Actionreiches Kampfsystem mit Ärgernis

Weitgehend überzeugend fällt auch die Portierung des Kampfsystems aus. Dieses ist in Anlehnung an die Offline-Titel der Reihe auf den ersten Blick actionreich und direkt, was gerade in Mehrspieler-Instanzen für adrenalinreiche Momente sorgen kann.

Was uns aber sauer aufstößt, ist das großzügige und daher ungenaue Treffersystem. So kann es passieren, dass sich unser Recke längst aus dem Radius einer Spezialattacke entfernt hat – und dennoch schaden erleidet. Obendrein lässt sich quasi keine Deckung suchen: Auch wenn man sich vor den Geschossen eines feindlichen Magiers versteckt, wird einem doch der entsprechende Schaden berechnet.

Um im passenden Jargon zu sprechen, braucht es also nicht sonderlich viel „skill“, um ein Ziel zu „hitten“. Dies macht zugleich deutlich, dass sich Bethesda auf keinen Fall auf die Auswirkungen eines wirklich freien, direkten Kampfsystems einlassen möchte. Stattdessen wird die Action ein Stück weit vorgegaukelt, während im Hintergrund garantiert wird, dass anvisierter Schaden auch tatsächlich ausgeteilt wird.

Es hat sicher viel mit dem MMO- und Multi-Plattform-Ansatz von TESO zu tun, dass die Entwickler hier einige Ungenauigkeit zulassen; vor allem Lags und unterschiedliche Latenzen wollen bei der Schadensermittlung berücksichtigt werden. Doch bei allem Verständnis für diese Notwendigkeit: Einige frustrierende Momente sind mit dem Schadenssystem definitiv verbunden.

Gelungene Technik

Technisch haben sich die Verantwortlichen ansonsten bisher keinen Fauxpas geleistet. Der sogenannte „Headstart“ für die Inhaber der Imperial Edition lief reibungslos und auch der „Start für alle“ am Freitag war nicht mit Login-Problemen verbunden – wer hätte das gedacht.

Bisher bewährt sich der „Megaserver“-Ansatz also, bei dem alle europäischen bzw. amerikanischen Spieler auf jeweils einem Server versammelt sind. Größere Lags fielen uns allenfalls ab und an im PvP-Modus auf, in dem manchmal nicht ganz klar war, wie und woher ein tödlicher Schaden gerade gegen uns abgegeben wurde.

Visuell bewegt sich TESO für ein MMORPG auf hohem Niveau. Aufgrund der Multiplattform-Ausrichtung und dem Genre sollte man zwar keine Glanzleistung erwarten; authentisch, stimmig und abwechslungsreich wirkt Tamriel im Online-Ableger der Reihe aber allemal.

Das lässt sich der Titel dann aber auch etwas kosten. Auf maximalen Details und in einer Auflösung von 1920 x 1080 schwankte die Bilderrate teils beträchtlich, auch wenn wir uns nie genötigt sahen, die Einstellungen auf unserem Testsystem zu verringern.

Überzeugend ist auch die Sprachausgabe: Nicht nur die englische Version, auch die deutsche Synchronisation punkten mit teilweise sehr guten und bekannten Sprechern – eine Investition, die unterstreicht, dass die Verantwortlichen mit TESO einiges vor haben.