The Elder Scrolls Online im Test: MMORPG für Genre-Liebhaber

 6/6
Sasan Abdi
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Fazit

Ohne die persönliche Meinung zum eigentlichen Spielverlauf einfließen zu lassen, lässt sich zunächst sagen, dass Bethesda bei der Konzeption eines MMORPG-Ablegers seiner potenten Marke vieles richtig macht. Insbesondere die stimmige Verzahnung mit dem „Elder Scrolls“-Universum, aber auch die detailliert mit Geschichten unterlegten Quests und die Spielwelt als solche sorgen dafür, dass der Spieler schnell ins Spiel hinein gesogen wird.

Hinzu kommen formale Aspekte, bei denen die Entwickler soweit Hand angelegt haben, dass die bekannten Offline-Mechanismen auch online funktionieren: Die „Learning-by-Doing“-Charakterentwicklung passt und auch das Kampfsystem funktioniert, wenn man von der nervigen Entdynamisierung zugunsten des Spielflusses absieht.

Wer also händeringend nach einem MMORPG sucht, bekommt mit TESO trotz Abomodell ein sehr attraktives Angebot serviert, das eine konkrete Überlegung definitiv wert ist.

The Elder Scrolls Online im Test

Uns hat die umfassende Auseinandersetzung mit TESO eines deutlich gemacht: So richtig reizvoll ist das MMORPG-Genre nicht mehr. Was uns hier, letztlich wie bei SWTOR, stört, ist die unklare Zwischen-den-Stühlen-Positionierung.

So können MMORPGs dieser Tage einerseits längst nicht mehr mit der spielerischen und erzählerischen Dichte mithalten, die Offline-Titel im Idealfall bieten (Bethesdas „Skyrim“ ist hierfür das beste Beispiel). Und trotzdem spielt das verbindende Online-Element, der Zwang zur Kooperation, zum Zusammenschluss – kurzum: die Kernkompetenz von MMOGs – eine immer geringere Rolle.

Alles kann, nichts muss“ – diese Logik verfolgen deswegen viele MMORPG-Projekte in den vergangenen Jahren – und jetzt auch TESO. Ein solches Vorgehen ist auf den ersten Blick sinnvoll und fair, weil so auch Spielern, die gerne öfter allein unterwegs sind, ein Angebot gemacht wird. Auf der anderen Seite verwässert es aber den eigentlichen Charme des Genres, sodass sich eine sehr kritische Schere auftut: Ist der Spieler solo unterwegs, stören die Spielertrauben vor entscheidenden NPCs und Instanzen die Spielatmosphäre; will er dagegen gemeinsam ins Feld ziehen, ist er auf einen festen, kompetenten Zusammenschluss angewiesen – oder trifft auf eine bunt gemischte Truppe, mit der das Spielerlebnis genauso stark variiert wie das Wetter im April.

Aus unserer Sicht spricht nichts dagegen, TESO Freunden des Genres trotz Abogebühren grundsätzlich ans Herz legen. Wir werden aus den genannten Gründen aber davon absehen, unseren Account nach den abgelaufenen 30 Spieltagen zu verlängern.

Abomodell, Kopier- & Jugendschutz

Die monatliche Gebühr für „The Elder Scrolls Online“ beträgt 12,99 Euro und wird, wie traditionell im MMORPG-Genre üblich, bei Abschluss eines Abos über einen längeren Zeitraum rabattiert. Die ersten 30 Tage sind im Verkaufspreis inbegriffen.

Als MMORPG-Titel funktioniert TESO nur mit einer Internetanbindung. Dazu verfügt das Spiel über einen eigenen stabilen Launcher.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass der Titel von der USK eine Freigabe „ab 16 Jahren“ erhalten hat.

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