Nvidia G-Sync: Das ist der aktuelle Stand zum Bildverbesserer

Michael Günsch
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Seit Jahresbeginn ist es ruhig geworden um Nvidias Bildverbesserer G-Sync. Zur CES 2014 wurde bekannt, dass sich kompatible Monitore auf das zweite Quartal 2014 verspäten werden. Aktuell ist nur ein Asus-Display mit G-Sync kompatibel. ComputerBase wollte von Nvidia und Herstellern wissen, wie der Stand der Dinge ist.

Hintergrund

Mit G-Sync verspricht Nvidia Bildstörungen wie Tearing oder Stottern zu verhindern. Mittels eines Moduls im Monitor werden die Bildwiederholfrequenz von Grafikkarte und Monitor in Einklang gebracht. Dass dies funktioniert, konnten wir bereits in einem G-Sync-Praxistest feststellen, der zudem die Funktionsweise der Technik genauer beschreibt.

Für G-Sync werden zwei Komponenten benötigt: Zum einen eine aktuelle GeForce-Grafikkarte mit einem Grafikchip ab der „Kepler“-Architektur und zum anderen ein Monitor, der mit G-Sync-Modul bestückt ist. Während bei den Grafikkarten die Verfügbarkeit kein Problem darstellt, mangelt es am Markt an kompatiblen Displays. Im Preisvergleich wird lediglich ein Asus-Modell mit G-Sync-Unterstützung geführt, der ab 5. Mai verfügbar sein soll.

Das in dem Asus VG248QE verbaute G-Sync-Modul bot Nvidia für mutige Bastler auch separat an. Doch stellten der Preis von 199 US-Dollar, die Beschränkung auf besagten Asus-Monitor sowie der aus verschiedenen Gründen riskante Umbau ernstzunehmende Hürden dar. Inzwischen wird das „Do-It-Yourself Kit“ mit dem Hinweis „out of stock“ nicht mehr angeboten.

G-Sync-Modul

Nvidia und Display-Hersteller zum Stand der Dinge bei G-Sync

Mittlerweile ist ein Monat des zweiten Quartals vergangen und G-Sync mangels kompatibler Displays nur ein angekündigtes und nicht verfügbares Produkt. Neben Asus hatten unter anderem AOC, BenQ und Philips zu Jahresbeginn G-Sync-kompatible Monitore in Aussicht gestellt, doch sind diese noch nicht am Markt angekommen. Aus diesen Gründen ging ComputerBase der Frage nach: Wie ist der aktuelle Stand der Dinge bei G-Sync?

Erste Anlaufstelle für Informationen war bei unserer Recherche Nvidia selbst. PR-Managerin Susanna Tatár äußerte sich auf unsere Fragen wie folgt:

ComputerBase: Wie steht es um G-Sync? Ist das Thema für Nvidia noch interessant?

Susanna Tatár: „Selbstverständlich. Wir haben in G-Sync viel Arbeit und Entwicklungszeit gesteckt. Die Technologie ist die einzige, die wirkungsvoll Tearing und Ruckler beseitigt und dadurch einen erheblichen Mehrwert für Gamer bietet. Wir haben G-Sync sehr früh angekündigt und arbeiten seitdem mit Entwicklern und Partnern eng zusammen. Die finalen Produktdesigns werden bald auf den Markt kommen.“

ComputerBase: Wird es von anderen Herstellern außer Asus G-Sync-Displays geben?

Susanna Tatár: „Wir haben bereits auf der CES im Januar eine Reihe von Partnern angekündigt und erste Demo-Geräte gezeigt, darunter ASUS, BenQ, Philips, AOC und Acer.“

Susanna Tatár, Senior PR Manager Central Europe bei Nvidia

Bei der etwas kritischeren Frage, warum sich die Technik bisher nicht richtig durchgesetzt hat und ob die Display-Hersteller aufgrund des hohen Aufpreises für ein G-Sync-Modul davon absehen, verwies Tatár lediglich auf die Antwort zur ersten Frage. Dass die Technik noch nicht am Markt angekommen ist, liege schlichtweg daran, dass nach der frühen Ankündigung die Produktdesigns erst noch fertiggestellt werden müssten. Der Tenor lautet also: Nvidia ist nach wie vor von G-Sync überzeugt, entsprechend kompatible Monitore kommen bald.

Den Display-Herstellern waren nur wenige Informationen zum Thema G-Sync zu entlocken. Viele verwiesen dabei auf die Ankündigungen zu Jahresbeginn. AOC verriet zumindest, dass schon in Kürze ein G-Sync-Display vorgestellt werden wird. Bei Philips soll ein Pendant „im Frühjahr“ folgen. Acer wiederum beschrieb G-Sync zwar als „spannendes und relevantes Thema“, doch ließ sich keine Details zur Produktplanung entlocken.

Nvidia G-Sync
Nvidia G-Sync

Bei einigen Herstellern, die nicht im Vorfeld als Lieferanten von G-Sync-Monitoren gehandelt wurden, fragten wir ebenfalls nach. Bei LG hieß es, dass in nächster Zeit kein G-Sync-Modell in Deutschland auf den Markt kommen wird. Antworten von Dell und Samsung stehen noch aus.

Letztlich ist es zwar still geworden um G-Sync, doch soll die Technik erst in den kommenden Wochen und Monaten am Markt Fuß fassen. Abzuwarten bleibt, ob für kompatible Monitore ein ähnlich hoher Aufpreis fällig wird, wie es sich beim Asus-Modell andeutet. Der Asus VG248QE kam seinerzeit für eine unverbindliche Preisempfehlung von 350 Euro auf den Markt. Die G-Sync-Edition des 24-Zöllers wird jedoch für knapp 530 Euro, also 180 Euro mehr im Handel angepriesen.

Alternativen 144 Hertz und AMD FreeSync

Ob sich G-Sync erfolgreich etablieren wird, hängt insbesondere davon ab, ob die potentiellen Kunden bereit sind, einen solchen Aufpreis für eine flüssigere Bilddarstellung zu bezahlen. Eine gute aber nicht ganz so effektive Alternative zu G-Sync stellen unter anderem Monitore mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz dar, die bereits ab 240 Euro zu haben sind.

Zudem verfolgt AMD mit „FreeSync“ einen ähnlichen Ansatz wie Nvidia, jedoch mit dem Unterschied, dass die Technik nicht auf ein proprietäres Modul angewiesen ist und prinzipiell mit allen GPUs und Monitoren funktionieren soll. Anfang des Monats hieß es in einem französischen Bericht, dass FreeSync künftig Teil des DisplayPort-Standards werden könnte. Darauf folgte wenig später eine Meldung, dass die Video Electronics Standards Association (VESA) schon im Mai DisplayPort 1.2a mit FreeSync-Unterstützung ankündigen wird.

Beide Berichte sind bisher jedoch unbestätigt. Zudem bedarf es unabhängiger Prüfungen für den praktischen Nutzen von FreeSync, um zu klären, ob die Technik wirklich eine Alternative zu Nvidias G-Sync darstellt.