Polizei stößt auf 18 Millionen gekaperte E-Mail-Konten

Andreas Frischholz
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Die Staatsanwaltschaft Verden ist bei Ermittlungen auf einen Datensatz gestoßen, der 18 Millionen E-Mail-Adressen sowie die dazugehörigen Passwörter enthält, berichtet Spiegel Online. Die kompromittierten E-Mail-Konten stammen von mehreren internationalen Anbietern sowie allen großen deutschen E-Mail-Providern.

Allerdings lässt sich derzeit nur grob schätzen, wie viele deutsche Nutzer betroffen sind. Die Behörden vermuten laut dem Magazin, dass sich den betreffenden E-Mail-Konten rund drei Millionen deutsche Nutzer zuordnen lassen. Mit Informationen halten sich die Ermittler aus „ermittlungstaktischen Gründen“ aber derzeit noch bedeckt. Ein Teil der E-Mail-Konten soll momentan noch für kriminelle Aktivitäten wie das Verschicken von Spam missbraucht werden.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sich noch nicht konkret zu dem Fall geäußert. In einem allgemein formulierten Statement heißt es, man arbeite derzeit „mit Hochdruck und in Zusammenarbeit mit Behörden und Providern an einer Lösung, wie und auf welchem Wege betroffene Internetnutzer informiert werden können“.

Der aktuelle Fall ist nicht der erste dieser Art. Bereits im Januar wurde bekannt, dass Cyber-Kriminelle 16 Millionen Nutzerkonten gekapert hatten. Zwischen diesem und dem aktuellen Vorfall soll laut Spiegel ein Zusammenhang bestehen.