QNAP HS-210 und TS-212P NAS im Test: Lüfterlos gegen günstig

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Frank Hüber
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QNAP HS-210

Wie bereits erwähnt, stellt der HS-210 als erstes Modell der Silent-NAS-Serie einen deutlichen Designbruch mit bisherigen NAS-Servern von QNAP dar. Das vertikale Design mit den bekannten, von vorne zugänglichen Festplatteneinschüben weicht einem flachen Design im HiFi- beziehungsweise Set-Top-Design, bei dem die gebürstete Aluminium-Oberseite sogleich als Kühler für das System dient, da sie über ein Wärmeleitpad mit dem SoC in Form des Marvell Armada 300 verbunden ist. QNAP weist aus diesem Grund darauf hin, dass nichts auf die Oberseite des HS-210 gestellt werden sollte, um die Kühlleistung nicht zu reduzieren. Als zulässige Außentemperaturen nennt das Unternehmen – wie bei allen NAS-Servern – 0 bis 40 °C. In unseren Tests erreichten wir bei einer Zimmertemperatur von 22 °C eine Systemtemperatur von 45 °C und Festplattentemperaturen von 40 °C.

Die beiden Festplatteneinschübe sind nebeneinander platziert und verbergen sich hinter einer magnetisch gehaltenen Frontabdeckung, die ebenso wie die Seiten des Gehäuses in Klavierlackoptik gehalten und entsprechend anfällig für Fingerabdrücke sind. Die Festplatten werden mit den Einschüben verschraubt, die die Abwärme der Festplatten wiederum an das System abgeben sollen. Die Einschübe des HS-210 können sowohl 3,5-Zoll- als auch 2,5-Zoll-Festplatten aufnehmen. Ein Federmechanismus hält die beiden Festplatteneinschübe im System und verhindert ein Lösen der Steckverbindung an den SATA-Anschlüssen.

QNAP HS-210 im Test

Mit Ausnahme einer einzelnen Status-LED, die Aufschluss über den Systemzustand gibt, befinden sich keine weiteren Anschlüsse oder Knöpfe an der Vorderseite des HS-210. Auf eigene LEDs für die beiden Festplatten und eine USB-Verbindung hat QNAP bei der neuen Serie demnach verzichtet. Sämtliche Konnektivität in Form je zweier USB-2.0- und USB-3.0-Ports sowie eines LAN-Anschlusses und SD-Kartenlesers sind ebenso wie der Ein- und Ausschalter an der Rückseite untergebracht.

Ein Blick auf das Innenleben des HS-210 zeigt den durchdachten und lüfterlosen Aufbau des NAS, das vollständig auf mechanische Teile verzichtet. Entscheidender Faktor für die Größe des Systems sind die beiden Festplatten.

Die Einrichtung und Inbetriebnahme des HS-210 geht schnell und ohne Probleme vonstatten. Unerfahrenen Benutzern steht eine Kurzeinleitung zur Seite, um die ersten Schritte zu erläutern. In unserem Test kam bereits die neue Firmware QTS 4.1 in der Build 20131219, also vom 19.12.2013, zum Einsatz. Diese bietet unter anderem überarbeitete Multimedia-Applikationen für Fotos, Musik und Videos sowie ein digitales Notizbuch, zeigt an einigen Stellen jedoch noch Übersetzungsfehler und setzt Befehle wie das Entfernen eines RAID-Verbundes mitunter erst beim zweimaligen Ausführen um. Die neue Virtualisierungsfunktion direkt auf dem NAS von QTS 4.1 wird von dem HS-210 nicht unterstützt. Wer selbst einen Eindruck der auf Linux basierenden Software QTS 4.1 erhalten möchte, für den stellt QNAP ein Live-System zur Verfügung.

Zum Lieferumfang des HS-210 gehören neben dem NAS selbst das externe Netzteil, ein LAN-Kabel, die für die Montage der Festplatten benötigten Schrauben sowie eine Kurzanleitung.