Qualcomm Snapdragon 810 und 808 sind 64-Bit-Flaggschiffe
Mit Snapdragon 410, 610 und 615 hat Qualcomm bereits mehrere 64-Bit-SoCs im Sortiment, die absolute Spitzenklasse besetzen nun aber die Modelle Snapdragon 810 und 808. Premiere feiert beim 810 die Unterstützung von LPDDR4-Speicher.
Beide System-on-a-Chip bieten ein integriertes LTE-Cat-6-Multimode-Modem, das mit Carrier Aggregation Übertragungsraten von bis zu 300 und 50 Mbit/s für Down- und Upload ermöglicht. Darüber hinaus wechselt Qualcomm für die 64-Bit-Flaggschiffe mit ARMv8-A-Befehlssatzarchitektur vom Herstellungsverfahren in 28 nm, das auch noch beim bisherigen Topmodell Snapdragon 805 verwendet wird, zur Fertigung in 20 nm. Zudem unterstützt das Modell Snapdragon 810 LPDDR4-Speicher, während die Variante 808 mit LPDDR3 gepaart wird. Wie bei allen 64-Bit-SoCs von Qualcomm verzichtet der Hersteller auf den Einsatz eigener Krait-CPU-Kerne.
Der Snapdragon 810 setzt sich aus vier ARM-Cortex-A57- und vier ARM-Cortex-A53-Kernen zusammen und setzt als GPU auf das Modell Adreno 430, das OpenGL ES 3.1 unterstützt und eine 30 Prozent höhere Grafik- beziehungsweise 100 Prozent höhere GPGPU-Performance als das bisherige Flaggschiff Adreno 420 bieten soll. Und das bei einer laut Qualcomm 20 Prozent niedrigeren Leistungsaufnahme. Für die digitale Rechteverwaltung bietet die Adreno 430 darüber hinaus eine neue Stufe „GPU-Security“ für die Komposition und das Management von „Premium-Video“ und anderen Multimedia-Inhalten. Qualcomm unterstützt mit dem Snapdragon 810 4K-Displays beziehungsweise externe 4K-Displays, die über HDMI 1.4 angesprochen werden.
4K ist auch das Hauptthema des neuen 14-Bit-Dual-Bildprozessors, der mit Bildsensoren mit bis zu 55 Megapixeln umgehen kann. Des Weiteren ist die Bildstabilisation über das Gyroskop mit „3D-Rauschunterdrückung“ möglich, Videos können in 4K bei 30 Bildern die Sekunde oder in Full-HD-Auflösung bei 120 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.
Zum weiteren Funktionsumfang zählen WLAN 802.11ac mit Multi-User MIMO, Bluetooth 4.1, USB 3.0, NFC und Qualcomm IZat für die Positionsbestimmung über mehrere Quellen.
Eine Stufe unter dem Snapdragon 810 und mit zwei Kernen weniger rangiert das Modell Snapdragon 808. Dieses setzt sich aus zwei ARM-Cortex-A57- und vier ARM-Cortex-A53-Kernen zusammen und vertraut auf die neue Adreno-418-GPU. Ebenfalls mit OpenGL-ES-3.1-Unterstützung verspricht Qualcomm eine Leistungssteigerung von 20 Prozent gegenüber der Adreno 330 aus Snapdragon 800 und 801. Displays dürfen bei dieser Variante maximal in WQXGA auflösen, wobei externe Displays weiterhin in 4K über HDMI 1.4 angesteuert werden können. Der Arbeitsspeicher ist beim kleineren Ableger weiterhin LPDDR3.
Erste Samples der neuen Prozessoren erwartet Qualcomm zur zweiten Jahreshälte 2014. In Endgeräten sollen die Chips nicht vor der ersten Jahreshälfte 2015 verbaut werden.