Samsung PM853T: TLC-SSDs für Server und Rechenzentren
Mit der SSD-Serie 840 führte Samsung MLC-Speicher ein, der drei statt zwei Bit pro Zelle speichert und daher auch als Triple-Level-Cell-Speicher (TLC) bekannt ist. Künftig soll TLC-Flash-Speicher auch in Server-SSDs eingesetzt werden. Die Massenproduktion der entsprechend bestückten SSD-Reihe PM853T hat begonnen.
Nach eigenen Worten will Samsung die SSDs für den Einsatz in Servern und Rechenzentren anbieten. Die Laufwerke sollen „es Rechenzentren ermöglichen, den Workload in Bezug auf Soziale Netzwerke, Web Browsing und Email zu verbessern, und die Arbeitseffizienz ihrer Nutzer zu steigern“. Angeboten wird die Serie mit Kapazitäten von 240, 480 und 960 Gigabyte auf Basis von „3bit NAND-Flash“ der „10-Nanometer-Klasse“. Als Schnittstelle dient SATA 6 Gbit/s. Die hohe Kapazität von 960 Gigabyte deutet darauf hin, dass zumindest bei diesem Modell TLC-Speicher-Chips mit 128 Gigabit Kapazität Verwendung finden. Vor rund einem Jahr hatte der Halbleiterhersteller mit der Massenproduktion dieser Speicherchips begonnen.
In der Pressemitteilung gibt Samsung jedoch nur wenige Details zu den Spezifikationen der PM835T preis. Es soll „modernste Controller-Technologie“ zum Einsatz kommen, wobei Leistungswerte mit 530 MB/s und 90.000 IOPS lesend sowie 420 MB/s und 14.000 IOPS schreibend angeführt werden. Wie üblich handelt es sich bei den Datenraten um Angaben zum maximal möglichen sequenziellen Transfer. Die IOPS-Werte beruhen in der Regel auf zufälligen Zugriffen (random) auf 4-KB-Datenblöcke. Nähere technische Daten nannte Samsung auch auf Nachfrage von ComputerBase nicht. Da es sich um Produkte für das B2B/OEM-Geschäft handelt, werden zudem keine Preise genannt.
Im Anschluss an die Markteinführung von 3bit NAND-basierten SSDs für den PC-Markt im vergangenen Jahr wird unser neues 3bit-SSD für Rechenzentren wesentlich helfen, die Marktbasis für SSDs zu erweitern, [...] Wir gehen davon aus, dass das SSD-Marktwachstum eine neue Dynamik erhält, da die neuen SSDs wesentliche Verbesserungen bezüglich der Investitionseffizienz in Rechenzentren bietet. Dies wird zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres zur vollwertigen Kommerzialisierung von SSDs in IT-Systemen führen.
Young-Hyun Jun, Executive Vice President, Memory Sales and Marketing, Samsung Electronics
Der sogenannte TLC-Speicher bietet gegenüber MLC-Speicher mit zwei Bit pro Zelle den Vorteil, mehr Daten pro Speicherzelle und damit auf gleicher Fläche unterzubringen. Somit sind bei gleicher Anzahl von NAND-Flash-Dies höhere Kapazitäten möglich. Im Gegenzug werden die gleichen Kapazitäten mit weniger Speicherchips erzielt, was die Herstellung der SSDs günstiger macht.
Ein Nachteil der TLC-Technik ist die geringere Zahl der möglichen Schreibzyklen. Zwar nennen die Hersteller keine konkreten Werte, jedoch wird davon ausgegangen, dass TLC-Speicherzellen mit rund 1.000 Schreibzyklen nur etwa ein Drittel oder ein Fünftel der Lebensdauer von herkömmlichem 2-Bit-MLC-Speicher der Consumer-Klasse erreichen.
Für den Konsumentenmarkt spielt dies jedoch kaum eine Rolle, erreichen die SSDs bei üblichem Schreibaufkommen doch oft eine Lebensdauer, die den Garantiezeitraum um das Vielfache übertrifft. Auch für Rechenzentren mit geringem Schreibaufkommen bietet sich TLC-Speicher somit an. Für schreibintensive Anwendungen im Unternehmensbereich ist TLC aber noch keine Alternative zu MLC-Speicher.
Neben Samsung stellen auch Micron und Intel sowie SanDisk und Toshiba TLC-Speicher her.