Sony Xperia Z2 Tablet im Test: Die Allzweckflunder
2/3Performance & Oberfläche
Auch an der Hardware-Schraube hat Sony deutlich gedreht. Im Gegensatz zu dem im Vorgänger verbauten S4-Pro-Prozessor der Snapdragon-Serie von Qualcomm verfügt das Z2 Tablet mit dem Snapdragon 801 über das aktuelle Flaggschiff aus gleichem Hause. Dieser weist mit seinen vier Krait-400-Kernen eine Taktfrequenz von 2,3 Gigahertz auf. Die nötige Grafikleistung verspricht eine bereits vom Snapdragon 800 bekannte Adreno-330-GPU, wobei die hier verbaute Einheit mit 578 Megahertz höher taktet. Dieses Gespann sorgt im Zusammenspiel mit drei Gigabyte Arbeitsspeicher für eine angenehm schnelle und flüssige Benutzung des Tablets.
In unserem Test konnten wir weder Ruckler noch Verzögerungen feststellen. Sowohl bei aufwendigen 3D-Spielen als auch bei Alltagsaufgaben macht das Z2 Tablet stets eine gute Figur. Dass Qualcomm auch mit seinem Snapdragon 801 im Feld der mobilen Prozessoren ganz vorne mitspielt, spiegelt sich in unseren Benchmarks wider. Der interne Speicher ist mit 16 Gigabyte zwar nicht sonderlich groß bemessen, lässt sich aber jederzeit über microSD-Karten erweitern. Ohne diese bleiben Nutzern nach Abzug für das Betriebssystem noch rund elf Gigabyte.
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- CF-Bench
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- Browsermark 2.0
- SunSpider 1.0.1
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane
- Google Octane 2.0
Ausgeliefert wird das Xperia Z2 Tablet mit Googles aktuellem Android 4.4.2, welches Sony bis auf wenige mit Bedacht umgesetzte Änderungen weitestgehend unberührt lässt. Gleiches gilt für die zahlreichen zusätzlichen Applikationen wie unter anderem die Büro-Software OfficeSuite Pro 7, der Bildbearbeitungs-App Pixlr Express, welche mit über 600 Effekten, Overlays und Rahmen aufwartet, den File Commander zum einfachen Organisieren von Dateien, oder der App für den Cloud-Speicherdienst Box. Die meisten dieser Apps sind allerdings gratis im Play Store erhältlich. Ebenfalls vertreten sind bekannte Sony-Applikationen wie Walkman, PlayStation Mobile und Sony Select. Teilweise lassen sich diese Anwendungen im Fenstermodus auf den Homescreen legen. Zudem kann das Z2 Tablet durch einen Doppeltipp auf das Display aus dem Standby-Modus geholt werden.
Das dezente Eingreifen seitens Sony lässt das System sehr aufgeräumt wirken und erschwert die Nutzung auch für Neulinge nicht. So lassen sich zum Beispiel alle benötigten Einstellungen für den Homescreen oder den App-Drawer direkt über ein seitliches Menü erreichen.
Überzeugend ist erneut die gute Funktionalität der IR-Fernbedienung. Sowohl ein fast fünf Jahre altes TV-Gerät von Panasonic als auch ein gleichaltriger Sat-Recorder von TechniSat wurden auf Anhieb mit einer der zahlreichen Voreinstellungen gefunden. Nicht sofort erkennen wollte das Z2 Tablet lediglich einen Blu-ray-Player von LG. Über die manuelle Einrichtung und Lernfunktion ließ sich dieser jedoch ebenfalls bedienen. Der zeitliche Aufwand für das manuelle Übertragen jedes einzelnen Tastensignals ist dabei jedoch nicht zu unterschätzen. Einziger Kritikpunkt ist, dass bei der Fernbedienung viele Bereiche auf dem Display leer bleiben und die Bedienelemente nicht frei angeordnet werden können, etwa damit sie nicht auf mehreren Seiten verteilt sind.
Ebenfalls kaum Blöße gibt sich das Z2 Tablet in den Bereichen Video und Audio. Über die eigenen Applikationen werden sowohl Musikstücke als auch Filme gut wiedergegeben, auch wenn das Z2 Tablet bei der Filmwiedergabe im direkten Vergleich zum Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition trotz gleicher GPU und Player-Software deutlich mehr zur Fragmentbildung neigt. In unserem Test wurden aber alle hochauflösenden Testvideos in allen gängigen Profilen und Levels ohne Probleme abgespielt.
Auch klanglich gibt es nur wenig am Z2 Tablet auszusetzen. Die Stereo-Lautsprecher haben jedoch mit den gleichen Problemen wie die der Mitbewerber zu kämpfen: Sie sorgen zwar für eine ausreichend hohe Lautstärke, trotzdem fehlt es aufgrund der Gehäusegröße an Druck im Bassbereich.
Kamera & Multimedia
Die rückseitig verbaute Kamera des Xperia Z2 Tablet löst mit acht Megapixeln auf und soll dank Exmos-RS-Sensor für gute Aufnahmen sorgen. Hinzu gesellt sich eine Frontkamera mit 2,2 Megapixeln für Selfies, Video-Chats oder die Entsperrung des Tablets per Gesichtserkennung.
Ausreichende Lichtverhältnisse vorausgesetzt, überzeugt das Z2 Tablet für ein Tablet mit guten Bildern in einer Auflösung von bis zu 3.104 × 1.746 Bildpunkten. Die Farben sind kräftig, aber nicht überzogen, und die Konturen scharf. Schwindet das Licht, wirken die Bilder hingegen leblos und matt. Aufgrund des fehlenden LED-Blitzes kann die Kamera in solchen Momenten nicht mit zusätzlichem Licht versorgt werden.
Bei der Bildaufnahme unterstützt Sony Anwender mit diversen Einstellungen und Effekten. Auf Wunsch übernimmt eine Automatik alle benötigten Einstellungen. Die Timeshift-Burst-Funktion hingegen sorgt durch mehrere aufeinanderfolgende Aufnahmen dafür, dass Nutzer zum Abschluss aus mehreren Bildern das für sie beste wählen können. Weniger ausgereift ist hingegen die Möglichkeit wie bei DSLR-Kameras den Hintergrund unscharf aufzunehmen. Dies funktionierte bei uns lediglich bei einer Aufnahme und mit nicht überzeugendem Resultat.
Eine witzige Dreingabe ist hingegen die Augmented-Reality-Funktion, welche auf Wunsch unter anderem Dinosaurier, Zwerge oder Schmetterlinge in das Bild projiziert. Wird das Tablet während der Vorschau geschwenkt, ändert sich auch die dreidimensionale Darstellung der Figuren.
Ebenfalls überzeugt hat die Video-Aufnahme, welche bewegte Bilder mit einer Auflösung von bis zu 1080p in satten Farben speichert – auch hier ist gutes Licht Voraussetzung. Die Videos weisen dabei keine nennenswerten Fragmente auf.
Konnektivität
Unser Testgerät verfügt über WLAN nach 802.11a/b/g/n/ac in den Frequenzen 2,4 und 5 Gigahertz sowie Bluetooth 4.0. Eine LTE-Version des Xperia Z2 Tablet ist ebenfalls erhältlich. Miracast gehört ebenso zum Ausstattungspaket wie der bereits beschriebene Infrarot-Sender. Kabelgebunden können Bildsignale über den integrierten MHL-Anschluss übertragen werden. Die Drahtlosverbindungen waren in unserem Test stets stabil und lieferten gute Übertragungswerte, das integrierte A-GPS-Modul fand selbst in geschlossenen Räumen schnell eine Verbindung zu den entsprechenden Satelliten.
Laufzeiten
Auch wenn das Xperia Z2 Tablet lediglich über einen Akku mit einer Kapazität von 6.000 mAh verfügt, können sich die Testwerte sehen lassen. Mit einer Laufzeit von fast acht Stunden in unserem Video-Test sichert sich das Tablet einen Platz im oberen Mittelfeld. In der Browser-Simulation kommt das Z2 Tablet zwar nicht ganz an die Messwerte des Video-Tests, führt mit über sieben Stunden aber trotzdem unsere Tabelle an.
In einem ausgewogenen Mix aus Surfen, Spielen, E-Papers-Lesen und weiteren Alltagsaufgaben unterschreitet der Akku nach zwei Stunden gerade einmal die 80-Prozent-Marke. Im reinen Standby verbraucht das Z2 Tablet lediglich zwei Prozent seiner Akkuleistung innerhalb von 24 Stunden, wobei sich das Tablet dabei meist im sogenannten Deep-Sleep-Modus befindet. Über das mitgelieferte Netzteil ist das Tablet nach einer kompletten Entleerung innerhalb von knapp fünf Stunden wieder voll geladen.