„Adaptive Sync“ wird Teil von DisplayPort 1.2a
Die Basis für AMDs G-Sync-Alternative „FreeSync“ ist gelegt. Wie gegenüber ComputerBase kürzlich in Aussicht gestellt, nimmt die VESA mit „Adaptive Sync“ eine Technologie zur Synchronisation der Bildwiederholrate des Monitors mit den von der Grafikkarte berechneten Bildern in den DisplayPort-Standard auf.
Bereits seit dem Jahr 2009 ist die Technologie hinter „Adaptive Sync“ teil der Spezifikationen für den „Embedded DisplayPort“ (eDP), wie er in Notebooks Verwendung findet. Ab sofort beinhaltet Version 1.2a des DisplayPort-Standards für externe Monitore dieselbe Technik.
Adaptive Sync erlaubt entsprechend ausgestatteten Monitoren, den Bildschirminhalt nur dann zu aktualisieren, wenn die Grafikkarte ein neues Bild zur Verfügung stellt. Ursprünglich zur Senkung des Stromverbrauchs von Notebook-Displays gedacht, ermöglicht die Technologie auch das Unterbinden störender Effekte wie Tearing oder Stuttering.
Denselben Ansatz verfolgt auch Nvidias G-Sync-Technologie, die als proprietärer Standard allerdings nur mit Grafikkarten von Nvidia lauffähig ist. Entsprechend ausgerüstete Monitore sind auch Monate nach der Ankündigung noch nicht am Markt verfügbar.
Monitore, die dem neuen DisplayPort-Standard 1.2a entsprechen, müssen wie bei G-Sync über einen Frequenzteiler (Scaler) verfügen, der in Bezug auf die Bildwiederholraten anpassungsfähig ist („adaptive refresh-aware“). Der Standard kann von VESA-Mitgliedern ohne kostenpflichtige Lizenz eingesetzt werden. Zukünftig soll ein Logo Modelle mit Adaptive Sync kennzeichnen. DisplayPort-1.2a-Monitore können Adaptive Sync nutzen, müssen es aber nicht.
Bereits im Januar hatte AMD in Aussicht gestellt, eine entsprechende Erweiterung des DisplayPort-Standards unter der Bezeichnung „FreeSync“ nutzen zu wollen. Eine offizielle Reaktion des Herstellers auf die Ankündigung der VESA steht zur Stunde noch aus.
AMD geht davon aus, dass erste Monitore mit „Adaptive Sync“ in sechs bis zwölf Monaten zur Verfügung stehen werden. Grafikkarten, die Adaptive Sync nutzen werden können, sind die Radeon R9 290X, R9 290, R7 260X und R7 260 sowie die APUs „Kabini“, „Temash“, „Beema“ und „Mullins“. Die APU „Kaveri“ findet sich, obwohl sie auf dieselbe GCN-Version wie Kabini setzt, nicht in der Auflistung wieder. Die erste Generation der GCN-Architektur, und damit auch Neuauflagen wie Radeon R9 280X oder R9 270X, scheinen außen vor.
„So weit wir wissen, sind bisher keine Produkte auf Basis von DisplayPort 1.2a angekündigt worden“, kommentiert Nvidia die Ankündigung der VESA. „G-Sync funktioniert schon heute über DisplayPort 1.2 und benötigt kein DisplayPort 1.2a. [...] Und auch wenn der Standard keine Lizenzgebühren kostet, bringt auch DisplayPort 1.2a Kosten für die Entwicklung, die Implementierung und die Markteinführung mit sich“, erklärt der Hersteller.
Danach gefragt, ob Nvidia ebenfalls auf den Standard setzen wird, gibt der Hersteller bekannt: „Wir unterstützen Industriestandards, aber nicht jeder Standard setzt sich durch. Am Ende unterstützen wir das, was unseren Kunden wichtig ist – und wählen zu diesem Zweck auch pragmatische Ansätze“. Ein Dementi ist das nicht.
Adaptive-Sync is a protocol not a product. G-SYNC already works over DisplayPort 1.2 today and does not require DisplayPort 1.2a. As far as we know, there are no DisplayPort 1.2a products announced or available. Although there is no license fee or royalty for VESA's DisplayPort 1.2a specification, as with any technology, there is a cost to develop, implement, and bring products to market. NVIDIA is supportive of industry standards, but not every standard succeeds in the market place. We take a pragmatic approach and support what matters to our customers.
Nvidia zu Adaptive Sync in DisplayPort 1.2a
Von den Herstellern für Computer-Bildschirme hat sich bisher nur Dell auf Nachfrage gegenüber ComputerBase geäußert und verkündet, keine Aussagen zu künftigen Roadmaps treffen zu wollen.
AMD hat mittlerweile bestätigt, dass auch „Kaveri“ Adaptive Sync bietet. Die noch recht neue APU hatte der Hersteller schlichtweg vergessen anzugeben.