Allview X1 Soul Xtreme im Test: Das High-End-Smartphone aus Rumänien
2/3Performance & Oberfläche
Für ausreichend Leistung setzt der rumänische Hersteller auf den populären Snapdragon 800 aus dem Hause Qualcomm mit 2,2 Gigahertz und vier Kernen. Dem zur Seite steht ein mit drei Gigabyte sehr großzügig bemessener Arbeitsspeicher. Selbst andere Flaggschiffe wie das Galaxy S5 oder das One (M8) bieten „nur“ zwei Gigabyte.
Auf der Software-Seite setzt Allview auf das mittlerweile veraltete Android 4.2, über eine mögliche Aktualisierung ist derzeit nichts bekannt. Die umfangreiche, aber noch leichtfüßige Oberfläche zeigt sich in erster Linie optisch umgestaltet und durch viele Apps ergänzt. Diese sind allerdings, wie die Software, in weiten Teilen auf Englisch – obwohl das Smartphone auf Deutsch gestellt ist. Viele Übersetzungen sind zudem etwas unklar und grammatikalisch falsch. Weitere Indizien auf den unfertigen Zustand der Software zeigen sich in den ruckelnden Animationen der Homescreens, vereinzelt sogar in dessen Absturz mitsamt Fehlermeldung oder einem nicht sofort möglichen Wechsel zwischen Benachrichtigungen und Einstellungen in der Benachrichtigungsleiste, der manchmal mehrere Anläufe braucht.
Der Snapdragon 800 lässt sich davon hingegen wenig beeindrucken und navigiert abseits solcher Fehler zuverlässig und schnell durch das Betriebssystem. Apps und Webseiten öffnen sich sehr schnell, auch umfangreiche Spiele bewerkstelligt der Prozessor ohne Murren. Aufgrund des großen Arbeitsspeichers stellt auch umfangreiches Multitasking mit vielen Apps das X1 Soul Xtreme vor keine großen Herausforderungen.
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
- Diagramm #10
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- SunSpider 1.0.2
- SunSpider 1.0.1
- Google Octane 2.0
- Google Octane
- Browsermark 2.1
Kamera
Allview geizt auch beim Datenblatt der Kamera nicht und rüstet sein Flaggschiff mit 16 Megapixeln bei einer f/2,1-Blende und einer Linse aus Saphir aus. Dazu gesellt sich eine laut Hersteller sehr lichtintensive LED für schlechte Lichtverhältnisse. Die „Generation Selfie“ wird auch mit der 8-Megapixel-Kamera auf der Front sehr zufrieden sein. Abseits des Datenblatts erweisen sich die Bilder bei guten Lichtverhältnissen aufgrund der natürlichen Farben und vieler Details als zufriedenstellend. Frei von Hintergrundrauschen sind sie allerdings nicht und zeigen stellenweise eine Unschärfe bei weiter entfernten Objekten, wodurch Details verloren gehen.
Für einige gelungene Schnappschüsse ist das X1 Xtreme dennoch absolut geeignet, im Detail kommt es aber nicht an die Qualität von iPhone 5S oder Galaxy S5 heran. Der LED gelingt es nicht, die beworbenen Fähigkeiten auch eindrucksvoll umzusetzen. Auch das X1 leidet wie die meisten Smartphones an der geringen Lichtaufnahme bei trüben oder dunklen Verhältnissen, so dass Bilder stellenweise unscharf, detailarm und verrauscht sind.
Wie bereits Fotoaufnahmen überzeugen auch Videos durch natürliche Farben; auch die Schärfe der bewegten Bilder geht in Ordnung. Ebenfalls gefällt das geringe Rauschen in den Tonaufnahmen. Kleinere Probleme bereitet ein Wechsel in der Lichtstärke. Das Smartphone benötigt in diesem Fall wenige Momente, um das Bild neu zu justieren und die Farben auszugleichen. So ist das Bild für kurze Zeit beispielsweise zu hell.
Konnektivität
Dem Anspruch an ein Flaggschiff nicht gerecht wird das X1 Soul Xtreme bei der Konnektivität: HSPA+ ist vorhanden, LTE fehlt komplett. Dies sollte einem Top-Modell aus dem Jahr 2014 nicht fehlen, selbst wesentlich günstigere Modelle wie das LG G2 Mini bieten den schnellen Übertragungsstandard mittlerweile. Abseits dessen bietet das X1 Soul Xtreme eine umfangreiche Ausstattung, bestehend aus Bluetooth 4.0, GPS, WLAN nach ac-Standard und NFC. Letzterem wird eine etwas größere Rolle zuteil, da Allview drei NFC-Tags mitliefert, mit deren Hilfe sich eigens definierte Schnelleinstellungen per Berührung aktivieren lassen. Über den Micro-USB-Port lassen sich mittels optionalen Adapters dank USB On-the-go (OTG) unter anderem USB-Sticks oder Festplatten an das Smartphone anschließen.
Telefonie, Internet und GPS testeten wir im Ruhrgebiet und Düsseldorf im Netz von o2. Bei der Telefonie überzeugte das Smartphone. Der Gegenüber war sowohl am Hörer als auch via Lautsprecher laut und klar verständlich. In puncto Empfang zeigte sich das Allview vereinzelt etwas instabil, so dass trotz angezeigten Empfangs mitsamt Datenverbindung nicht immer Daten gesendet oder empfangen werden konnten. Das Smartphone benötigte in diesen Fällen eine kleine Denkpause.
Im Einsatz als Navigationsgerät benötigte das X1 in seltenen Fällen beim Start einige Momente, um ein zuverlässiges und stabiles GPS-Signal aufzubauen. Anschließend agierte es sicher und bot eine gute Navigation, die sich vor allem durch die guten Lautsprecher und das große Display bezahlt macht.
Laufzeiten
Trotz großen Displays und starken Prozessors überzeugt die Akkulaufzeit des fest verbauten Akkus. Dieser leistet 2.500 mAh und stellt ausreichend Reserven zur Verfügung, um problemlos den Tag bei stets aktivem 3G und Messenger, mobilem Internet und einigen Minuten Telefonie bei automatischer Helligkeit zu überbrücken. Das Display war dabei zwischen vier und fünf Stunden im Betrieb – kein Rekord, trotzdem ein guter Wert für ein derart ausgestattetes Smartphone.
In unserem Video- und Browser-Test untermauerte das X1 den positiven Eindruck und positionierte sich im oberen Mittelfeld unserer Messungen. Mit knapp über sieben Stunden Laufzeit liegt Allviews Topmodell damit je nach Messung zwischen konkurrierenden Top-Modellen.