Nvidia gibt die GeForce GTX Titan Z frei
Nvidia hat GeForce GTX Titan Z zur UVP von 3.000 US-Dollar für den Verkauf freigegeben. Sofern Nvidia als Reaktion auf die Radeon R9 295X2 Änderungen an der Titan Z vorgenommen hat, sind diese kommentarlos im Treiber erfolgt. Händler verkaufen die Ware, die sie seit Wochen auf Lager haben. Aber Modelle mit Wasserkühlung folgen.
Der Online-Händler Caseking verkauft die Titan Z zu Preisen von 2.800 Euro (Inno3D) respektive 3.000 Euro (Asus und EVGA) ab Lager. Alle drei Modelle entsprechen dem Referenzdesign und unterscheiden sich nicht. Das Kühlsystem misst in der Höhe drei Zoll und führt die Abwärme beider GPUs über je eine Vapor Chamber an einen Radiator ab. Dessen Belüftung übernimmt ein zentral platzierter Axial-Lüfter.
Nach zweifacher Verschiebung erscheint die GeForce GTX Titan Z damit ohne Veränderung an der ursprünglichen Hardware. Gerüchte, Nvidia könnte Stromversorgung oder Kühlsystem des Referenzdesigns anpassen, um die Grafikkarte mit höheren Taktraten gegen die Radeon R9 295X2 mit Wasserkühlung stellen zu können, haben sich nicht bewahrheitet. „Wir hätten die Grafikkarten so bereits vor Wochen verkaufen können“, kommentiert ein Händler die nun erfolgte Freigabe. Ausgewählte Online-Shops hatten eine einstellige Anzahl an GeForce GTX Titan Z bereits vor vier Wochen auf Lager liegen.
Gegenüber Händlern hat Nvidia weder den Grund für die Verzögerungen, noch die Motivation für die kurzfristig anberaumte Freigabe der Karte nur Tage vor der Computex 2014 bekannt gegeben. Auch die ursprünglich gegenüber den Händlern kommunizierten technischen Eckdaten wurden nicht revidiert. Ob Nvidia der GeForce GTX Titan Z über Anpassungen im Treiber zu mehr Leistung als ursprünglich geplant verholfen hat, bleibt damit vorerst ungeklärt. Temperatur- und Leistungs-Limit der Grafikkarte lassen sich grundsätzlich über die Software anpassen. Nvidia selbst wollte sich auf Nachfrage nicht äußern, Muster für die Presse gab es im Vorfeld der Freigabe nicht.
GeForce GTX Titan Z | Radeon R9 295X2 | |
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Architektur | Kepler | GCN |
GPU | 2 × GK110 | 2 x Hawaii |
Shadereinheiten | 2 × 2.880 | 2 × 2.816 |
GPU-Takt (Turbo / Basis) | 876 / 705 MHz | 1.018 / – MHz |
FLOPs (Turbo / Basis) | 10.092 / 8.122 GFLOPS | 11.467 / – GFLOPS |
Speicher | 2 × 6.144 MB GDDR5 | 2 x 4.096 MB GDDR5 |
Speichertakt | 3.500 MHz | 2.500 MHz |
Preisempfehlung | 2.999 US-Dollar | 1.499 US-Dollar |
Offiziell liegt der Basis-Takt damit auch weiterhin bei 705 MHz, der typische Turbo-Takt bei 876 MHz. Der maximale Turbo liegt deutlich höher (angeblich bei etwa 1.000 MHz), doch ist unklar, wie oft dieser aktiv ist. Unter einfacher Präzision liegt die addierte Rohleistung der zwei GK110-GPUs damit rund zwölf Prozent unter der der Hawaii-GPUs auf der Radeon R9 295X2. Bei doppelter Genauigkeit, die für die Wissenschaft interessant ist, liegt die GeForce GTX Titan Z dagegen deutlich vorne. Die DP-Leistung der GeForce GTX Titan Z sollte sich in etwa mit der der AMD FirePro W9100 vergleichen lassen, auf der eine einzelne GPU verbaut ist.
Im Gegensatz zu Titan und Titan Black wird es die Titan Z allerdings vom Start an auch in alternativen Designs geben. Zumindest der Hersteller EVGA hat eine ab Werk mit einer Wasserkühlung versehenes Modell angekündigt. Die GTX Titan Z Hydro Copper setzt auf einen Kühler von EK und kostet 3.350 US-Dollar. Die Taktraten liegen ab Werk bei 758 respektive 941 MHz. Mit 10.840 GFLOPS könnte diese Variante bis auf sechs Prozent in der Rohleistung an die R9 295X2 heran kommen. Auch eine Zwischenlösung von EVGA gibt es: die Variante „SuperClocked“ bringt das Referenzdesign auf Taktraten von 732 respektive 914 MHz, der Preis liegt bei 3.200 US-Dollar. Vorstellbar, dass die Verzögerung der Markteinführung um gut vier Wochen zum Ziel hatte, derartige Design ausgewählter Partner zu ermöglichen.
Nvidia bewirbt die GeForce GTX Titan Z als „leistungsfähiges Gamingmonster für die leistungsfähigsten Gaming-PCs der Welt“. Und mit Blick auf den Preis hatte Nvidias CEO schon Ende März zur Präsentation der Grafikkarte vermerkt: „Weniger als 50 Cent pro Kern.“.