Qualcomm vor Übernahme des „WiGig“-Chiphersteller Wilocity
Um sich zukünftig noch besser als Chip-Lieferant für schnelle Smartphones und Tablets anzubieten, soll Qualcomm The Marker zufolge, kurz vor der Übernahme des Chipentwicklers Wilocity stehen. Dieser entwickelt Funkmodule nach dem kommenden Funkstandard „IEEE 802.11ad“ und „WiGig“.
Zu vermuten ist, das es Chiphersteller Qualcomm auf die 60-GHz-WiGig-Technik von Wilocity abgesehen hat, denn erste fertige Funkmodule mit höherer Datenübertragung für Smartphones hatte der Hersteller zum MWC 2014 präsentiert. WiGig oder IEEE 802.11ad, je nachdem welcher Name für den finalen Standard gewählt wird, steht dabei für „Wireless Gigabit“ und verspricht gegenüber heutigen WLAN-Standards eine höhere Bandbreite von bis zu 7 GBit/s. Dazu werden anstatt im gegenwärtig verwendeten 2,4 oder 5 GHz Frequenzbandes die Daten im Frequenzbereich von 60 GHz übertragen. Allerdings verringert sich hierbei die Reichweite erheblich und Hindernisse werden von den 60-GHz-Signalen nur in geringem Maße bewältigt.
Angeblich soll Qualcomm bis zu 300 Millionen US-Dollar für Wilocity geboten haben und sichert darüber hinaus zu, die 60 Mann umfassende Belegschaft vollständig zu übernehmen. Damit könnte der in Amerika ansässige Chipentwickler in Eigenregie zügiger den neuen Funkstandard voran treiben und Module in seine SoCs integrieren, wobei auch externe Chipsätze für andere Hersteller im Smartphone-Bereich denkbar wären.