Samsung Gear Fit im Test: So smart ist die Armbanduhr
2/2Fitness-Armband
Die Gear Fit trägt ihren Namen nicht zu Unrecht, weil neben den Smartwatch-Funktionen auch verschiedene Fitness-Aktivitäten abgedeckt werden und ein Herzfrequenzmesser das Paket abrundet. Zum Trainingsprogramm der Gear Fit zählt Laufen, Walking, Radfahren und Wandern. Je nach Modus werden die verbrannten Kalorien abweichend berechnet, was aber ohnehin nur grob stattfindet.
Die ermittelten Werte lassen sich anschließend mit einem kompatiblen Smartphone synchronisieren und fließen in unserem Fall in die App S Health und die dort angegebene Ernährung ein. Die Gear Fit ist ohnehin nicht mehr als ein Herzfrequenzmesser und ein großzügig zählender Schrittzähler. Ersteres gelingt der Gear Fit in den meisten Szenarien zuverlässig, der Schrittzähler reagiert aber sehr feinfühlig und zählt auch andere Bewegungen als Schritte.
Doch bereits für die Ermittlung der zurückgelegten Distanz ist ein Companion mit GPS vonnöten. Das verwendete Galaxy S5 zeichnet die gelaufene oder gefahrene Strecke präzise auf, doch trägt man dann weitere 150 Gramm mit sich herum. Darüber hinaus misst auch das Galaxy S5 die Herzfrequenz und Schritte, was die Daseinsberechtigung der Gear Fit abseits des Größenvorteils schmälert. Klarer Vorteil der Gear Fit ist aber das durchgehende Pulsmessen, was mit dem Galaxy S5 nicht ohne Auspacken, Fingerauflegen und Warten möglich ist.
Zur Körperüberwachung zählt auch der Schlaf-Modus, der ebenso wie der Schrittzähler manuell gestartet und gestoppt werden muss. Die Smartwatch ermittelt mit Hilfe des Bewegungssensors neben der gesamten Ruhezeit auch die davon regungslos verbrachten Phasen und gibt diese prozentual zum gesamten Schlaf aus. Die aufgezeichneten Daten fließen aber nicht in die S-Health-App ein. Damit der Schlaf nicht gestört wird, sollte vorher der Ruhemodus aktiviert werden.
Laufzeit
Die Gear Fit geht genügsam mit ihrem 210-mAh-Akku um, wenn nicht zahlreiche Trainings hintereinander stattfinden und dabei permanent die Herzfrequenz gemessen wird. Im Dauereinsatz gibt die Uhr nach etwa eineinhalb Tagen auf, im Regelfall sind aber drei bis vier Tage Laufzeit keine Seltenheit. Selbst mit dauerhaft aktiviertem Bluetooth und Schrittzähler, Helligkeitsstufe vier und fünf Minuten Display-Timeout hält die Gear Fit drei Tage durch. Die Laufzeit bleibt als Pluspunkt der Gear Fit in Erinnerung, wenngleich das Laden etwas umständlich ausfällt.
An der Uhr selbst findet sich kein Micro-USB-Anschluss, dieser tritt erst in Erscheinung, wenn der mitgelieferte Adapter auf die Unterseite der Gear Fit gesteckt wird. Die Verbindung wird anschließend über die rechte Seite mit dem Netzteil hergestellt, dessen Kabel fest verbunden ist. Auf kabelloses Laden, das weniger effektiv ist, hat Samsung bei der Gear Fit verzichtet.
Fazit
Die Samsung Gear Fit ist Smartwatch und Fitness-Armband zugleich, meistert beide Bereiche aber lückenhaft. Benachrichtigungen sind im Gegensatz zu Android Wear weniger tief integriert und im Fitness-Bereich blüht die Uhr erst mit einem kompatiblen Smartphone oder Tablet auf. Derzeit ist dies nur mit ausgewählten Galaxy-Produkten von Samsung möglich.
Der kleinste Ableger der Gear-Reihe hat seinen großen Brüdern auf dem MWC 2014 aber nicht ohne Grund den Rang abgelaufen. Denn die Gear Fit ist insbesondere eine verdammt schicke Armbanduhr, deren wunderschönes AMOLED-Display immer und immer wieder betrachtet werden möchte. Die Uhr ist leicht, sitzt unauffällig am Handgelenk und hält mehrere Tage durch.
Die Gear Fit erinnert, wenn auch weit hergeholt, an das Nexus Q von Google. Ein sehr schönes Anschauungsobjekt, das seinen Funktionsumfang hinter das Erscheinungsbild stellt. Das wiederum gefällt uns derart gut, dass wir trotzdem nicht nein zur Gear Fit sagen können. Samsung baut mit der Gear Fit Technik-Porno par excellence, und auch hier spielt der Inhalt eine untergeordnete Rolle. Das Nexus Q fürs Handgelenk hat das gewisse Etwas, doch insbesondere mit Android Wear kurz vor dem Start hat es das Trio aus Gear Fit, Gear 2 und Gear 2 Neo nicht leicht. Wer aber keinen weiteren Monat warten möchte und auf der Suche nach der AMOLED-Uhr schlechthin ist, bekommt mit der Gear Fit auch jetzt schon das passende Accessoire.
Verfügbarkeit
Die Samsung Gear Fit ist seit Mitte April zum unverbindlichen Preis von 199 Euro in den Armband-Farben Schwarz, Grau, Orange, Blau, Gelb, Rot und Grün erhältlich. Die von uns getestete schwarze Variante wird im freien Handel aktuell ab circa 180 Euro angeboten. Alternative Armbänder wechseln derzeit ab etwa 15 Euro den Besitzer.
Die Smartwatch ist aktuell zu folgenden Galaxy-Produkten von Samsung kompatibel: Galaxy S5, Galaxy Grand 2, Galaxy Note 3, Galaxy Note 3 Neo, Galaxy Note 2, Galaxy S4, Galaxy S3, Galaxy S4 Zoom, Galaxy S4 Active, Galaxy S4 mini, Galaxy Mega 6.3, Galaxy Mega 5.8, Galaxy Note 10.1 (2014 Edition), Galaxy NotePRO (12.2) und Galaxy TabPRO (12.2/10.1/8.4).
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