„Self Driving Car“: Google zeigt ersten Prototypen
Googles selbstfahrendes Auto ist eines der „next big things“ für den Internetkonzern. Bisher wurden zu Testzwecken nur Fremdmarken ausgestattet. Jetzt hat Google einen ersten eigenen Prototypen präsentiert, der ohne Lenkrad und Pedale auskommt.
Es könnte eine leicht erhöhte, futuristische Version eines Fiat 500 sein, doch es ist eine erste eigene Kreation aus dem „Self Driving Car“-Projekt von Google: Mit einem sehr spartanischen Interieur soll der Prototyp als Fallstudie dazu dienen, welche Implikationen die Technologie für die Konzeption von Fahrzeugen mit sich bringt.
Zunächst gibt es im Inneren nur Platz für zwei Sitze samt Sicherheitsgurten und die Höchstgeschwindigkeit ist auf rund 40 km/h beschränkt. Doch das ist erst der Anfang. In der Zukunft will Google anhand der gewonnenen Erfahrungen hunderte unterschiedliche Prototypen entwickeln und das Projekt so Stück für Stück zur Marktreife führen.
Gestartet wird das „Self Driving Car“ über einen Power-Knopf – danach übernimmt ein gutes Dutzend Sensoren die Kontrolle über das Fahrzeug. Die eingegebene Route lässt sich über einen Bildschirm verfolgen. Bei Bedarf kann das Auto über einen Stopp-Knopf zum Stehen gebracht werden.
Der Prototyp soll noch in diesem Sommer von professionellen Fahrern getestet werden. Darauf soll, wie schon bei den bisherigen Tests, ein Pilotprojekt auf offener Straße folgen.
Die Konzeption der Prototypen hat auch potentielle Auswirkungen auf die Frage, welche Marktstrategie Google für sein selbstfahrendes Auto verfolgen wird. Sollte die Konzeption nämlich erfolgreich verlaufen, würde Google zumindest grundlegend zeigen, dass es nicht auf dritte Modelle angewiesen ist, sondern seine Autos auch selbst konzipieren und zumindest in Auftragsfertigung bauen lassen könnte.
Eine Zusammenarbeit mit einem etablierten Autohersteller ist derzeit trotzdem die naheliegendere Option. Das ideale Szenario für Google wäre dabei wohl, wenn sich der Konzern wie im Smartphone-Segment als Lieferant für mehrere Hersteller etablieren könnte. Dass sich eine solche Marktposition erstreiten lässt, ist aber fraglich, da viele große Autohersteller längst an eigenen Automatisierungsfunktionen arbeiten.