Sony erhöht Datendichte von Magnetbändern um Faktor 74
Sonys Forschungsabteilung ist eine fast schon aberwitzige Steigerung bei der Datendichte von Magnetbändern für die Datensicherung gelungen. Während aktuelle Produkte auf eine Datendichte von rund 2 Gbit/in² kommen, hat Sony dank eines neuen Herstellungsverfahrens rund 148 Gbit/in² erreicht – eine Steigerung um den Faktor 74.
Mit dem neuen Material würde die Kapazität pro Kassette folglich auf über 185 Terabyte steigen. Zu verdanken ist die hohe Datendichte einer Verringerung der Korngröße der magnetischen Partikel auf im Schnitt nur 7,7 Nanometer. Mit den bisherigen Herstellungsverfahren erhält man im Gegensatz dazu magnetische Teilchen mit Durchmessern im Bereich von mehreren zehn Nanometern.
Entscheidend für die Verringerung der Korngröße war einerseits die Optimierung der Bedingungen beim Beschichten des weniger als fünf Mikrometer dicken Polymerfilm mittels Sputterdeposition. Zum anderen entwickelten die Forscher eine neue Unterschicht mit geringer magnetischer Koerzitivfeldstärke (softmagnetic underlayer), die eine glattere Oberfläche hat. Bisher verursachen die Unebenheiten dieser Unterschicht bei der Sputterdeposition Unregelmäßigkeiten in der Orientierung der Kristalle der zweiten Unterschicht, was dann in Folge auch eine ungleichmäßige Ausrichtung und Größenvariationen in der darüber liegenden magnetischen Schicht nach sich zieht und einer Verringerung der Korngröße im Weg steht.
Dank der neuen Unterschicht konnten nun jedoch die Variation in der Länge und im Wachstum der Kristalle der magnetischen Schicht minimiert werden, um eine feinere Körnung und damit eine höhere Datendichte zu erreichen.
Weitere Details zu den Forschungsergebnissen wird Sony auf der am 4. Mai beginnenden INTERMAG Europe 2014 in Dresden gemeinsam mit IBM bekannt geben. Das Unternehmen half bei der Messung und Bewertung der Speicherdichte des neuen Trägermediums.