Sony leidet am PC- und Disk-Geschäft
Sony hat seine Verlusterwartung für das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich nach oben korrigiert. Verantwortlich ist die sinkende Nachfrage nach physischen Datenträgern in Diskform. Und auch das mittlerweile abgestoßene PC-Geschäft hat weiter Auswirkungen auf die Zahlen.
Noch im Februar war Sony von einem Jahresverlust von 110 Milliarden Yen ausgegangen. Mittlerweile rechnet das Unternehmen für das am 31. März ausgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Verlust von 130 Milliarden Yen, was umgerechnet rund 918 Millionen Euro entspricht. Die Umsatzprognose hob Sony allerdings von 7,70 auf 7,77 Billionen Yen an.
Ein großer Posten im Fehlbetrag stammt aus dem defizitären PC-Geschäft. Dieses wurde von Sony im Februar an die Investmentgesellschaft Japan Industrial Partners verkauft. Mit einem um 30 Milliarden Yen erweiterten Verlust trägt die um die „Vaio“-Marke gestrickte Sparte für das vergangene Geschäftsjahr dennoch maßgeblich zu den schlechten Zahlen bei.
Weitere große Verluste fuhr Sony im Disk-Geschäft ein. Insbesondere aufgrund einer sinkenden Nachfrage in Europa verbucht der Konzern in dieser Sparte einen Fehlbetrag von rund 25 Milliarden Yen.
Der erhöhte Verlust verstärkt den Druck auf Konzernchef Kazuo Hira, von dem erwartet wird, das seit Längerem schlingernde Unternehmen schnell wieder auf einen profitablen Kurs zu bringen. Die Abstoßung der PC-Sparte wurde als erster Schritt in diese Richtung gewertet.
Mit Blick auf die schwierige Situation gerät jetzt eine weitere heilige Kuh ins Visier der Prüfer: Während Sony noch Anfang des Jahres erklärt hat, seine TV-Sparte zur Entlastung des Hauptkonzerns in eine eigene Gesellschaft ausgliedern zu wollen, unken Analysten mittlerweile, dass auch dieses Segment abgestoßen werden könnte.
Völlig abwegig ist ein solches Szenario mittlerweile nicht mehr. Zwar ist Sonys TV-Sparte weitaus größer und wichtiger als das PC-Geschäft; trotzdem steht auch dieser Unternehmenszweig aufgrund von hohen Personalausgaben und schwierigen Marktverhältnissen seit Jahren intern auf dem Prüfplan. Sony ist im Fernsehsegment weltweit die Nummer 3 und hatte angekündigt, sich zukünftig verstärkt auf hochpreisige Geräte und eine Führungsrolle bei 4K-Geräten konzentrieren zu wollen.