Xbox One ab 9. Juni ohne Kinect für 400 Euro

Max Doll
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Überraschend hat Microsoft angekündigt, die Xbox One künftig auch in einer günstigeren Version ohne die Sprach- und Gestensteuerung Kinect anzubieten. Gleichzeitig wird Xbox Live gründlich überarbeitet; unter anderem setzen Apps ab Juni kein kostenpflichtiges Abo mehr voraus.

Bereits ab dem 9. Juni soll die abgespeckte Xbox One zu einem Preis von 400 US-Dollar respektive Euro in den Läden stehen – und damit preislich mit der PlayStation 4 gleichziehen. Die derzeit offerierte Xbox One mit Kinect bleibt weiterhin im Handel erhältlich. Microsoft selbst begründet diesen Schritt, der lange Zeit kategorisch ausgeschlossen wurde, mit dem häufigen Wunsch aus der Community, eine eben solche Variante anzubieten. Zweifellos werden aber auch die Verkaufszahlen im Vergleich zur PlayStation 4 eine Rolle gespielt haben. Obwohl Microsoft Kinect stets als integralen Bestandteil des Konzeptes der Konsole bezeichnet hatte, finden sich auch ein halbes Jahr nach dem Verkaufsstart abgesehen von Sports Rivals keine Spiele, für deren Gameplay der Sensor die wichtigste Basis bietet.

Zwischenzeitlich waren bereits Gerüchte im Umlauf, die von einer Xbox One für 400 US-Dollar mit Kinect, aber ohne optisches Laufwerk wissen wollten, deren Preis über das Angebot des Live-Marktplatzes subventioniert worden wäre.

Microsoft legt bei der Ankündigung großen Wert darauf festzuhalten, dass dieser Schritt aufgrund von Nutzerwünschen erfolgt sei und keine Abkehr vom Kinect-zentrierten Konzept der Xbox One darstelle. Um dessen positive Aufnahme zu unterstreichen, weist Microsoft darauf hin, dass bereits mehr als 80 Prozent aller Spieler Kinect aktiv nutzen würden. Käufern solle lediglich mehr Auswahl geboten werden. „Es ist offensichtlich, dass die Nutzung der Xbox One mit Kinect die beste Erfahrung bietet“, sagte Yusuf Mehdi, der Chief Marketing & Strategy Officer für die Xbox One. Bei Kinect handle es sich um ein „wichtiges Alleinstellungsmerkmal“, das auf jeden Fall weiterentwickelt und ausgebaut werde. Der Konzern hofft auf den Vorführeffekt, weshalb Kinect als optionales Zubehör ab Herbst 2014 angeboten wird.

Auch bei Xbox Live geht Microsoft in die Offensive. Die monatlich für Abonnenten zur Verfügung stehenden Gratis-Spiele werden ab Juni auch auf der Xbox One angeboten. Dabei reicht eine Xbox-Live-Mitgliedschaft, um die Titel auf beiden Konsolen, sowohl der Xbox 360 als auch One, spielen zu können. Um den Geburtstag des Programms zu feiern, erhalten Nutzer auf der älteren Konsole in diesem Monat mit „Dark Souls“, „Charlie Murder“ und „Super Street Fighter IV: Arcade Edition“ gleich drei Titel. Die Xbox One startet hingegen mit „Max: The Curse of Brotherhood“ sowie „Halo: Spartan Assault“. Hier hängt der Zugriff auf die Spiele jedoch vom Status des Abos ab. Zahlende Mitglieder sollen zudem mit besonderen Rabattangeboten für den virtuellen Erwerb von Spielen geködert werden.

Außerdem entfällt ab Juni die Notwendigkeit, für die Nutzung von Apps zwingend Gold-Kunde zu sein. Unter anderem Videodienste wie Machinima, Twitch und Netflix, aber auch der Internet Explorer, Skype und OneDrive. Damit entfällt ein großer Kritikpunkt an dem mit der Konsole eingeführten Gold-System, da Kunden für den Zugriff auf bereits bezahlte Abo-Dienste, hierzulande etwa Amazon Instant Video, ein weiteres Mal zahlen mussten.

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