Ärger um Stalker-ähnliches Projekt „Areal“
Kurz nach dem Start der Schwarmfinanzierung über Kickstarter sehen sich die Betreiber des Spieleprojekts „Areal“ mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Gleich von mehreren Seiten preschten ehemalige Mitstreiter der Stalker-Reihe hervor und warfen West-Games betrügerische Absichten vor. Die Areal-Entwickler halten dagegen.
Im Forum von Vostok Games, einem anderen aus ehemaligen Stalker-Entwicklern bestehenden Entwicklerstudio hinter dem Titel „Survarium“, behauptete zunächst ein Mitarbeiter, dass die Aussage, dass hinter Areal Entwickler von Stalker und Metro Last Light stünden, nicht der Wahrheit entspreche. Der entsprechende Beitrag wurde inzwischen gelöscht.
Jedoch nahm der PR-Manager von Vostok Games, Oleg Yavorsky, gegenüber VG247.com Stellung und griff die Vorwürfe erneut auf. An der Stalker- und Metro-Serie hätten nach seiner Aussage hunderte von Menschen gearbeitet, die teils nur wenige Monate an den Projekten teilnahmen, nur um sich mit den Federn, Teil des Entwicklungsteams gewesen zu sein, zu schmücken. Zudem wies er darauf hin, dass Bildmaterial, welches die Areal-Entwickler auf der Kickstarter-Webseite zu Werbezwecken nutzen, vom originalen Stalker-Portfolio stamme und sie dieses „rechtswidrig“ als ihre eigenen Werke verkauften.
Unterstützt werden diese Vorwürfe vom Stalker-Modder Misery, der auf seiner Webseite auf eine ganze Reihe von Unstimmigkeiten bei den von West-Games verwendeten Grafiken und Logos hinweist. Dieser hatte sich auf der Kickstarter-Projektseite bereits mehrfach lautstark zu Wort gemeldet und das Projekt als „Betrug“ bezeichnet.
West-Games reagierte auf die Anschuldigungen von Vostok Games und Misery mit Updates auf Kickstarter. In den Beiträgen hieß es zunächst, dass man Vostok Games kontaktiert habe und diese erklärt hätten, nichts mit den Betrugsvorwürfen im eigenen Forum zu tun zu haben und darauf hin den Beitrag gelöscht hätten. Außerdem wirft West-Games Misery vor, eine Form von Guerilla-Marketing zu betreiben. Seine Kommentare auf Kickstarter sollen einerseits Negativstimmung gegen Areal erzeugen und zum anderen Werbung für sein eigenes Kickstarter-Projekt „Seed“ machen. Für diese Zwecke nutze der Entwickler sogar mehrere Kickstarter-Accounts, behauptet West-Games und will mit „angemessenen Mitteln“ dagegen vorgehen. In Bezug auf neue und eigene Inhalte wollen die Areal-Entwickler in Kürze ein neues Video veröffentlichen, um die Wogen zu glätten.
Die angesichts der Ungereimtheiten mit Vorsicht zu betrachtende Kickstarter-Kampagne lief bislang aus Sicht der Betreiber dennoch erfolgreich. In zwei Tagen kamen inzwischen über 30.000 US-Dollar zusammen, womit die Hälfte der Mindestfinanzierungssumme überschritten wurde. Die Kampagne läuft noch bis zum 24. Juli.