Asus GTX 780 Strix im Test: Keine Drehzahl bei unter 68 °C
Die neue Serie
Grafikkarten der „Strix“-Serie verfügen gegenüber anderen Modellen von Asus und der Konkurrenz über eine Besonderheit: Bleibt die GPU-Temperatur unter einer definierten Schwelle, werden alle Lüfter des Kühlsystems komplett abgeschaltet und somit ein geräuschloser Betrieb ermöglicht.
Zur Zeit gibt es drei verschiedene Strix-Modelle: Eine angekündigte, aber noch nicht lieferbare GeForce GTX 750 Ti Strix, eine demnächst erhältliche Radeon R9 280 Strix sowie die getestete GeForce GTX 780 Strix mit einem sechs Gigabyte großen Speicher.
Die folgenden Seiten werden klären, wie sich der semi-passive Betrieb im Alltag schlägt. In welchen Anwendungen ist mit ruhenden Lüftern zu rechnen und wie sieht der Wechsel zwischen den Betriebsmodi aus?
Die Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB
Die Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB kostet rund 530 Euro, ist zur Zeit allerdings noch nicht lieferbar. Damit ist die Karte rund 90 Euro teurer als die günstigste GeForce GTX 780 mit sechs Gigabyte Speicher. Eine Strix-Version mit einem nur drei Gigabyte großen VRAM gibt es nicht.
Die Lüftersteuerung
Die Lüftersteuerung ist die wesentliche Neuerung der Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB. Sie sorgt dafür, dass die beiden Lüfter des Kühlsystems unterhalb einer GPU-Temperatur von 68 Grad Celsius stillstehen. Die Theorie wird von der Praxis bestätigt.
Im Desktop-, Blu-ray- und im Zwei-Monitor-Betrieb drehen die Lüfter auf der GeForce GTX 780 Strix nicht – die Karte wird rein passiv gekühlt. Ein kurzer Test zeigt: Selbst weniger fordernde Spiele können in diesem Betriebsmodus dargestellt werden. So zum Beispiel Grid 2 mit aktiviertem FPS-Limiter bei 58 FPS.
Bei über 68 Grad drehen die Lüfter dann an, wobei die Anlaufdrehzahl vom aktuellen Szenario abhängig ist. Im 2D-Modus können es 300 U/min, in einem fordernden Spiel zu anfangs auch 2.000 U/min sein. Befindet sich der 3D-Beschleuniger im 3D-Modus, sind es mindestens 1.300 U/min.
Wird die Lastphase beendet, regelt die Steuerung die Lüfterdrehzahl ab etwa 60 Grad Celsius herunter, wobei die Lüfter erst unter 55 °C wieder komplett abgeschaltet werden. Durch den großen Abstand zur oberen Schwelle von 68 °C verhindert Asus, dass die Lüfter abwechselnd immer wieder an- und dann wieder abgeschaltet werden.
Laufen die Lüfter, versucht die Lüftersteuerung 75 °C als maximale Temperatur der GK110-GPU zu halten. Das legt die Möglichkeit offen, das Lüfterprofil manuell anzupassen und so einen leiseren Lastbetrieb zu erzielen. Im Takt gedrosselt wird die GPU schließlich erst bei 80 °C.
Betriebsmodus | ungefähre Zieltemperatur, Temperature Target |
Drehzahl Leerlauf | Ansprechverhalten unter Last | Drehzahl Last (max.) |
---|---|---|---|---|
Standard | 75 °C | abgeschaltet | zuerst aggressiv, danach langsam |
1.830 U/min |
Der Kühler
Die Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB ist mit dem DirectCU-II-Kühlkörper ausgestattet, der auch auf anderen Grafikkarten wie der Asus Radeon R9 290X DirectCU II OC zum Einsatz kommt – allerdings mit herkömmlicher Lüftersteuerung.
Bei dem Dual-Slot-Kühlkonstrukt liegen die fünf Heatpipes direkt auf der GPU auf. Die Kontaktflächen sind verkupfert. Zwei im Durchmesser 95 Millimeter große Axial-Lüfter sorgen für die nötige Frischluft. Die Rückseite der Karte ist mit einer metallenen Backplate bestückt.
Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB | Asus Radeon R9 290X DirectCU II | |
---|---|---|
Lüfter | ||
Art | axial | axial |
Durchmesser | 2 x 95 mm | 2 x 95 mm |
Kühler | ||
Funktionsprinzip | 5 Heat-Pipes | 5 Heat-Pipes |
Material | Aluminium | Aluminium |
Abfuhr | Gehäuse | Gehäuse |
Höhe | 3,5 cm | 3,5 cm |
PCB, Anschlüsse und Takt
Die Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB verwendet eigens entwickeltes PCB, das allerdings ein alter bekannter ist: Auf der Asus GeForce GTX 780 DirectCU II findet es sich ebenfalls.
Am Takt hat der Hersteller gegenüber dem Referenzdesign nur minimal gedreht. Der Basistakt liegt bei 889 MHz anstatt bei 863 MHz, der durchschnittliche Turbo-Takt beträgt 941 MHz. Der mit sechs Gigabyte doppelt so große Speicher agiert mit 3.004 MHz – den Standardvorgaben von Nvidia. Der im Test ermittelte maximale Takt der Strix-Grafikkarte liegt bei 1.032 MHz fest. Das Standard-Modell arbeitet um 39 MHz langsamer.
Bei den Anschlüssen gibt es auf der GeForce GTX 780 Strix 6 GB wenig Überraschungen: Zwei Dual-Link-DVI-, einen HDMI- und einen DisplayPort-Anschluss lassen sich auf dem Slotblech vorfinden.
Technische Eckdaten im Vergleich | ||
---|---|---|
Nvidia GeForce GTX 780 | Asus GeForce GTX 780 Strix 6 GB | |
PCB | ||
Design | Nvidia | Asus |
Länge (ink. Kühler) | 27 cm | 28,5 cm |
Stromversorgung | 1 x 6 Pin 1 x 8 Pin |
1 x 8 Pin 1 x 6 Pin |
Takt (max.) | ||
GPU | 863 MHz | 889 MHz |
Speicher | 3.004 MHz | 3.004 MHz |
Speichergröße | 3.072 MB GDDR5, Samsung | 6.144 MB GDDR5, Hynix |
Anschlüsse | 2 x DVI 1 x HDMI 1 x DisplayPort |
2 x DVI 1 x HDMI 1 x DisplayPort |