Computex 2014: Kühler-Nachlese von Cooler Master bis Silverstone
Im Rahmen der Computex 2014 hat eine Vielzahl von Herstellern neue Kühler(-konzepte) gezeigt. Wir präsentieren gesammelt alle bisher nicht erwähnten Modelle, die unseren Redakteuren vor Ort entgangen sind. Die technischen Daten der einzelnen Kühler sind, sofern schon verfügbar, am Ende der Meldung zu finden.
Cooler Master
Cooler Master brachte eine neue Version des Hyper 612S mit zur Messe. Gegenüber der ersten „Silent“-Variante des Hyper 612 greift die „v2“ auf einen regelbaren Lüfter (800 – 1.300 U/min) mit PWM-Anschluss zurück, der von einer überarbeiteten Halterung mit neuen Klemmnasen gesichert wird. Die Neuauflage verzichtet außerdem auf die Verschraubung der obersten Lamellen, die eigentlich Moddern Anlass zur farblichen Kreativität sein sollten.
Ebenfalls der Vergangenheit gehören die quer zum Luftstrom ausgerichteten Lamellen an, mit denen der alte Hyper 612 die Auslastung verbessern sollte – die zweite Version des Kühlers ist merklich konservativer konzipiert. Das derzeit einzige Produktbild lässt jedoch erahnen, dass der Kühler asymmetrisch angelegt wurde. Zur besseren RAM-Kompatibilität fallen die unteren Lamellen zudem kleiner aus.
Bereits auf den ersten Blick ungewöhnlicher kommt der D92 daher, der durch seine verringerte Bauhöhe auf kleinere Gehäuse zielt. Wie beim Prototyp des „U-Type“-Kühlers von Noctua ordnet Cooler Master die beiden 92-mm-Lüfter (800 bis 2.800 U/min) nicht in einer Linie sondern leicht zueinander versetzt an. Vermutlich will das Unternehmen so die Auslastung respektive Durchlüftung der Lamellen verbessern und gleichzeitig den Platz zwischen Prozessorsockel und erstem Erweiterungsslot optimal nutzen.
Die bisher nur mit Radiatoren für 140 mm breite Lüfter erhältliche Nepton-Serie wird um Ableger für das gebräuchlichere 120-mm-Format ergänzt. Die Nepton 120XL wird mit einem 38 mm tiefem Single-Radiator ausgestattet, wohingegen die Nepton 240 mit einen herkömmlichen 27 mm tiefen Dual-Radiator bestückt wird.
Zu den weiteren Neuerungen gehört das nunmehr vollständig beleuchtete Logo auf dem Pumpengehäuse sowie Lüfter des Typs „SP 120“ mit nur fünf, dafür besonders großen Rotorblättern. Die Zielgruppe legt der Drehzahlbereich nahe: Die Geschwindigkeit kann lediglich zwischen 1.200 und 2.400 U/min geregelt werden, für einen leisen Betrieb eignet sich die Bestückung daher kaum. Lüfter und Pumpengehäuse sollen auch die bereits erhältlichen Nepton-Kühler in einer neuen Revision erhalten. Die Pumpe soll Durchflussmengen von 120 Litern pro Stunde erreichen und gleichzeitig vibrationsarm laufen.
Phanteks
Phanteks hat auf der Computex besonders schmale Kühler präsentiert. Der PH-TC14S ist ein besonders schmaler Twin-Tower-Kühler, der auch auf dem Sockel 2011 keinerlei Speicherbänke blockieren soll. Phankteks verspricht, dass der TC14S in eigenen Tests das Leistungsniveau des Noctua NH-U14S erreicht hat. Prinzipiell sieht der Hersteller den Betrieb mit nur einem, mittig zwischen den beiden Lamellentürmen befestigten Lüfter vor, der die Abmessungen des Kühlkörpers von 80 × 110 × 115 mm kaum vergrößert. Zwei weitere Halterungen liegen dem Lieferumfang bei, sodass der TC14S auch mit drei Lüftern betrieben werden kann.
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Phanteks PH-TC14S (Bild: cowcotland.com)
Der mit Lüfter 125 × 110 × 70 mm große PH-TC14LS soll sich für besonders flache ITX-Rechner eignen, ohne den ersten Erweiterungsslot zu blockieren. Im Prinzip nutzt Phanteks für den Top-Blow-Kühler einen einzelnen Lamellenturm des TC14S, der weiterhin von sechs Heatpipes durchzogen wird. Beide Kühler nutzen den gleichen Lüfter vom Typ PH-F140 mit einem Drehzahlbereich zwischen 600 und 1.300 U/min. Den Handel erreichen sollen beide Modelle zwischen August und September, Informationen zum Preis liegen noch nicht vor.
Raijintek
Bei Raijintek waren neben Gehäusen auch neue Kühler zu sehen. Die bereits vorgestellten Modelle Ereboss, Nemesis, Themis Evo und Pallas werden künftig als „Core Edition“ komplett schwarz angeboten. Durch ein neues „Thermal Painting“, das sich auf verschiedenste Materialen aufbringen lässt, soll die Leistung des Kühlers unbeeinträchtigt bleiben. Sollte entsprechende Nachfrage bestehen, sind weitere Versionen möglich. Laut Raijintek sind grundsätzlich „alle“ Farben möglich. In Schwarz möchte das Unternehmen die Kühler noch in diesem Jahr in den Handel bringen.
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Raijintek Triton (Bild: bit-tech.net)
Mit der Triton feiert Raijintek den Einstand bei AiO-Wasserkühlungen abseits der Asetek-Lizenzfertigungen. Die Besonderheit des Kühlers liegt in der Pumpeneinheit: Der Ausgleichsbehälter sitzt direkt auf dem Kühlblock, die Pumpe selbst im Wassertank. Die Triton wird nicht als vollständig geschlossenes System sondern nur befüllt ausgeliefert und lässt sich damit erweitern. Auch hier will Raijintek gestalterischen Ambitionen gerecht werden: Zum Lieferumfang gehören Wasserzusätze in den Farben Blau, Rot und Gelb, deren Anwendung dem Nutzer überlassen bleibt.
Mit einem 240-mm-Radiator und zwei Slim-Lüftern kündigt Raijintek an, rund 10 bis 15 Prozent mehr Leistung als eine Corsair H110 mit 280-mm-Radiator erzielen zu können. Insgesamt soll die Triton bis zu 400 Watt Verlustleistung abführen können. Der Kühler wird nach aktuellen Informationen in fünf bis sieben Wochen zu einer Preisempfehlung von 75 Euro im Handel verfügbar sein.
Silverstone
Viele Ideen im Bereich der Kompaktwasserkühlungen gab es auch bei Silverstone zu bestaunen. Der Hersteller zeigt unter anderem die Modelle Tundra TD02 und Tundra TD03 in einer Slim-Version. Neben einem flacheren Lüfter mit vermutlich 13 oder 15 Millimeter Tiefe zeichnen sich die Versionen durch einen schwarzen Pumpendeckel sowie Carbon-Applikationen am Radiator aus.
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Silverstone Tundra TD05 mit 180-mm-Lüfter (Bild: cowcotland.com)
Mit der TD05 plant das Unternehmen einen AiO-Wasserkühler mit 180-mm-Radiator sowie passendem Slim-Lüfter. Da viele Gehäuse aus dem Silverstone-Portfolio Lüfter dieses Formats verwenden, erscheint diese Entwicklung als logischer Schritt. Noch im Protoypenstadium ist die TD04, die völlig ohne Pumpe bis zu 200 Watt Verlustleistung bewältigen soll. Unklar ist, wie Silverstone die Flüssigkeit im Kreislauf zirkulieren lässt; als wahrscheinlich gilt, dass das System wie eine Heatpipe funktionieren wird.
Cooler Master D92 | Cooler Master Hyper 612 v2 | |
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Bauform: | Tower | |
Größe (L × B × H): | 129 × 97 × 146 mm (mit Lüfter) | 102 × 139 × 160 mm (ohne Lüfter) 129 × 139 × 160 mm (mit Lüfter) |
Gewicht: | 636 g (mit Lüfter) | 732 g (ohne Lüfter) 908 g (mit Lüfter) |
Heatpipes: | Kupfer, 4 × 6 mm (Ø) Direct Touch/Contact |
Kupfer, 6 × 6 mm (Ø) Kupferbasis |
Lamellen: | Aluminium, ? Abstand: ? |
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Kühler-Montage: | Zweistufige Halterung mit Rückplatte | |
Lüfter (Modell 1): | 2 × 92 × 92 × 25,0 mm 800 – 2.800 U/min 26,6 – 93,1 m³/h 18,0 – 33,0 dBA 4-Pin-PWM |
1 × 120 × 120 × 25,0 mm Gleitlager 800 – 1.300 U/min 45,2 – 75,1 m³/h 0,6 – 1,6 mm H₂O 11,7 – 21,9 dBA 4-Pin-PWM |
Lüfter (Modell 2): | – | |
Lüfter-Montage: | Befestigung: Kunststoff-Halterung Entkopplung: Entkoppler-Pads |
Befestigung: Kunststoff-Halterung Entkopplung: Entkoppler-Pads weitere Halterung beigelegt |
Kompatibilität: | AMD: Sockel FM2(+)/FM1/AM3(+)/AM2(+)AM5?AM1? Intel: LGA 2011/LGA 1200?/115x |
AMD: Sockel FM2(+)/FM1/AM3(+)/AM2(+)AM5?AM1? Intel: LGA 2011/1366/LGA 1200?/115x/775 |
Preis: | – | 40 € |
Modell | Nepton 120XL | Nepton 240 | |
---|---|---|---|
Radiator | Dimensionen B × T × H [mm] |
120 × 120 × 38 | 120 × 240 × 27 |
Schlauchlänge | keine Angabe | ||
Schlauchdurchmesser | keine Angabe | ||
Pumpe | Geschwindigkeit | keine Angabe | |
Lüfter | Anzahl u. Dimension | 2 × 120 mm | |
Drehzahl | ca. 1.200 – 2.400 U/min | ||
Durchsatz | 27,1 – 129,1 m³/h | ||
Stat. Druck | 048 – 4,8 mm H²O | ||
Lautstärke | ca. 6,5 – 27 dB(A) | ||
Steuerung | 4-Pin | ||
Kompatibilität | AMD | AM2(+)/AM3(+)/FM1/FM2 | |
Intel | LGA 2011/1366/115x/775 |
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