Corsair CS450M im Test: 80Plus-Gold, modular, preiswert
3/8Technik
Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt unser Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!
Corsair setzt bei der CS Series auf Elektronik des Auftragsfertigers Great Wall. Die verwendete Schaltung nutzt LLC-Resonanzwandlung auf der Primärseite und DC-DC-Spannungsregulation für die +3,3- und +5-Volt-Leitung im Sekundärbereich. Für einen kühlenden Luftstrom sorgt ein 120-mm-Lüfter von Hong Hua (Modell HA1225L 12S-Z) mit Gleitlager. Gute Gleitlagerlüfter arbeiten anfangs sehr leise, ihre Lebensdauer kann meist jedoch nicht mit hochwertigen Kugellagerlüftern oder den Modellen mit speziellen, gekapselten Gleitlagern wie FDB- und HDB-Lagern mithalten. Die Eingangsfilterung ist weitgehend vollständig, ein passiver Überspannungsschutz (MOV) fehlt. Dies ist in Anbetracht des Preisbereichs akzeptabel.
Bei der Bestückung setzt Corsair auf Mittelklasse: Als Primärkondensator kommt ein 85-Grad-Modell mit 400 Volt Spannungsfestigkeit und 390 Mikrofarad Kapazität von Rubycon zum Einsatz. Auf der Sekundärseite werden 105-Grad-Elkos von Teapo, CapXon sowie Polymer-Feststoffkondensatoren verbaut. Auf der Zusatzplatine für das Kabelmanagement befinden sich ebenfalls Feststoffkondensatoren zur weiteren Filterung der Ausgangsspannung. Die Bestückung ist daher für den angepeilten Preispunkt optimal.
Die Analyse der Platine bestätigt, dass es sich um ein echtes Single-Rail-Netzteil handelt. Die Schutzschaltungen werden vom Sicherungschip des Typs Sitronix ST9S429, der baugleich zum Unisonic S3515 ist, tatsächlich bereitgestellt. Der Sicherungschip selbst bietet jedoch keinen Überhitzungsschutz, weshalb dieser über einen externen Temperatursensor und einen Spannungs-Eingang des Chips bereitgestellt wird. Die Lötqualität ist gut, die Kabelenden sind sauber gekürzt. Insgesamt ist die Elektronik des CS450M zwar nicht perfekt, angesichts des niedrigen Preises aber besser als erwartet.