Vom Mod zum Welterfolg: 15 Jahre Counter-Strike
Das Shooter-Urgestein Counter-Strike feiert am heutigen Tage seinen 15. Geburtstag. Am 19. Juni 1999 erblickte die damalige Modifikation des Spiels Half-Life das Licht der Welt. Das so entstandene Spielkonzept erfreut sich bis heute enormer Beliebtheit.
Counter-Strike: Zum Start als Beta
Die Erfolgsgeschichte begann mit einem kleinen Hobbyentwicklerteam unter Leitung von Minh Le und Jess Cliffe. In wenigen Wochen der Programmierung entstand die erste Beta-Version. Die gerade einmal etwa acht Megabyte große und kostenlose Modifikation umfasste neben zehn Waffen und den Spielkarten cs_siege, cs_mansion, cs_wpndepot und cs_prison lediglich den Spielmodus Geiselrettung. Im Rahmen mehrerer Beta-Patches folgten weitere Inhalte wie etwa das Sturmgewehr AK-47 und die Karte cs_assault. Mit Version vier wurde ebenfalls noch innerhalb der Beta-Phase das Bombenentschärfungsszenario implementiert.
Im Sommer 2000 schaltete sich der für Half-Life verantwortliche Spieleentwickler Valve ein und unterstützte die Weiterentwicklung von Counter-Strike. Nach weiteren Beta-Versionen, die unter anderem auch kurzzeitig Fahrzeuge wie einen Schützenpanzer ins Spiel einbetteten, erschien am 8. November 2000 das fertige Spiel unter der Namensgebung Counter-Strike 1.0. Der visuell aufpolierte Shooter stand dabei auch weiterhin als kostenlose Mod zur Verfügung, wurde aber auch als Standalone-Spiel mit Trainingsmissionen vertrieben.
Weitere Updates passten die Spielmechanik an, sodass etwa Schüsse aus dem Sprung wesentlich ungenauer wurden. Aber auch die Maps erhielten Zuwachs: Eine der beliebtesten Karten, de_dust2, zählt bereits seit Version 1.1 zum Repertoire. Mit Ingame-Voice-Funktion rückte auch die Taktik weiter in den Vordergrund. Um Betrügern das Handwerk zu legen, integrierte Valve mit Version 1.4 das Anti-Cheat-System VAC.
Nach einer Vielzahl von Detailverbesserungen wurde es lange Zeit ruhig um Counter-Strike. Fünfzehn Monate Entwicklungszeit brauchte es, bis Valve am 12. September 2003 die Nachfolger-Version 1.6 vorstellte. Seit jeher ist die Spieleplattform Steam eine zwingende Voraussetzung. Angesichts des großen Erfolges wurde Ende 2003 zudem ein Xbox-Ableger auf den Markt gebracht. Dieser ermöglichte neben Einzelspielen gegen Bots auch Mehrspielerpartien über das kostenpflichtige Xbox-Live-System.
Counter-Strike: Condition Zero
Mit Counter-Strike: Condition Zero wurde versucht, das Spielkonzept auch für den Einzelspieler salonfähig zu machen. Dies gelang nur bedingt und das Spiel erlangte nur wenig Aufmerksamkeit. Auch der Mehrspielermodus knüpfte nicht an die Popularität von Version 1.6 an. Trotz verbesserter Grafik wollte sich die Mehrheit der Spieler keiner Umgewöhnung unterziehen.
Counter-Strike: Source
Mit der Veröffentlichung von Half-Life 2 im Jahr 2004 war nur wenige Monate nach Condition Zero auch Counter-Strike: Source marktreif. Die komplett neu entwickelte Source-Engine aus dem Hause Valve stand hierbei im Vordergrund. Die Grafik und Spielphysik erfuhr dadurch eine kleine Revolution. Eben diese Tatsache führte zur Spaltung der Spielergemeinschaft: Gerade im Bereich des eSports gab es Kritik an Counter-Strike: Source. So konnten beispielsweise die umfangreicheren Grafikeinstellungen zum Vorteil genutzt werden.
Counter-Strike: Global Offensive
Nach achtjähriger Abstinenz und einem Zwischenschub in Form der Arcade-Adaption Counter-Strike Neo für den japanischen Markt, erschien 2012 der derzeit aktuelle Ableger der Serie: „Counter-Strike: Global Offensive“. Das ferner als Portierung von Counter-Strike: Source für die Xbox 360 gedachte Spiel ist plattformübergreifend für PC, Mac, Xbox 360 und PlayStation 3 verfügbar und setzt erneut auf die Source-Engine.
Grafische Verbesserung, neue Karten und Waffen fanden ebenso ihren Weg in den vierten Teil wie der neue Spielmodus „Wettrüsten“. Seit knapp einem Jahr verfügt das Spiel zudem über anpassbare Waffen-Skins, die von Community-Mitgliedern entworfen werden und über den Steam-Shop oder als Belohnung für abgeschlossene Spiele erhältlich sind.
Counter-Strike: Noch immer ein Renner
Selbst nach 15 Jahren, was für Computerspiele eine äußerst lange Lebenszeit darstellt, ist die Counter-Strike-Reihe fester Bestandteil der Multiplayer-Welt, sei es innerhalb eines lokalen Netzwerkes oder Online. Das Spiel war und ist essenziell an dem heutigen Status von eSport und Gaming beteiligt. Bis heute ist Counter-Strike in nahezu allen eSport-Ligen etabliert. Auf Turnieren winken den Spielern hierbei Preisgelder im sechsstelligen Bereich.
Counter-Strike als Vorreiter im Bezug auf den reinen Ego-Shooter wurde in der Vergangenheit vermehrt mit Amokläufen von Jugendlichen in Verbindung gebracht. Dies führte zu stark umstrittenen Debatten über den Vorwurf „Killerspiel“.
Eine Indizierung wurde jedoch nicht erwirkt. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien erkenne zwar eine gewisse Jugendgefährdung, doch könne das Spielziel mittels Taktik auch ohne Gewalt erreicht werden.
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