Firefox 30 schaltet fast alle Plugins ab

Ferdinand Thommes
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Nach der mit Neuerungen wie der Australis-Oberfläche und Firefox Sync 1.5 nicht geizenden Version 29 erscheint nun Firefox 30 mit wenigen für Endanwender interessanten Weiterentwicklungen. Eine davon schließt einen Bugreport aus dem Jahr 2012: Firefox erhält endlich Unterstützung für GStreamer 1.0.

Für Linux-Anwender bedeutet GStreamer-1.0-Unterstützung das direkte Abspielen von H.264-Video sowie Mp3- und Aac-Audio direkt im Browser. Bereits seit Firefox 24 war GStreamer 1.0 experimentell mit an Bord, musste aber vom Anwender erst freigeschaltet werden.

Eine sicherheitsrelevante Änderung ist die standardmäßige Deaktivierung fast aller Plugins. Ausgenommen sind nur die Plugins, die Mozilla in einer Whitelist ausdrücklich zulässt. Für alle übrigen gilt ab sofort „Click to Play“. Somit kann der Anwender das entsprechende Plugin für Seiten aktivieren, die es benötigen. Bereits seit April arbeitet Mozilla an der Plugin-Whitelist, auf der ursprünglich lediglich Adobes Flash Player stand, der aber mittlerweile nicht mehr darauf zu finden ist. Entwickler waren aufgerufen, Plugins für die weiße Liste einzureichen. Während Google rigoros NPAPI aus Chrome verbannt, war eines der Kriterien bei Mozilla, einen glaubhaften Plan zur Abkehr von NPAPI zu unterbreiten. Die Plugins auf der Whitelist sind zunächst für die nächsten vier Ausgaben von Firefox standardmäßig aktiviert.

Der neue Seitenleisten-Button, der jetzt einen leichteren Zugang zu sozialen Netzwerken, Lesezeichen oder der Chronik gewährt, soll der Social-API weiteren Auftrieb geben. Facebook hat seine Implementierung bereits wieder entfernt, einige andere Anbieter wie etwa Delicious oder Pocket sind noch mit an Bord und in der Seitenleiste integrierbar. Der Seitenleisten-Button ist im Anpassungsdialog zu finden und kann an die gewünschte Position gezogen werden. Damit sind die Änderungen für Anwender bei Firefox 30 auch bereits beschrieben.

Firefox 30 mit Seitenleiste
Firefox 30 mit Seitenleiste (Bild: Mozilla)

Weitere Neuerungen gibt es für Entwickler, auch wenn hier ebenfalls nichts Spektakuläres zu erwarten ist. Beim Einsatz von WebAudio kann nun pro Tab separat Lautstärke und Stummschaltung geschaltet werden. In den Developer-Tools wurde der „Box Model Highlighter“ integriert. „WebIDL-Constructors“ dürfen in Webseiten nicht mehr als Funktion aufgerufen werden, die Implementation von EcmaScript 6 wurde weiter vorangetrieben.

Die nächste Version Firefox 31, löst Firefox 24 als Version mit Langzeitunterstützung (LSR) ab und bringt den Nutzern der LSR-Versionen die neue Oberfläche Australis näher. Deren Einstellungsdialog soll mit Firefox 32 eine Überarbeitung erfahren. Die Release Notes zu Firefox 30 haben noch Beta-Status, Änderungen sind hier jedoch kaum zu erwarten.

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