HTC Desire 816 und 610 im Test: Verloren in der Mittelklassigkeit
2/3Performance & Oberfläche
Dass HTC auf verschieden hoch getaktete Snapdragon-400-CPUs setzt, macht sich auf Anhieb in den Messwerten bemerkbar. Das Desire 816 schneidet durch die Bank besser ab und fühlt sich auch im Alltag eine Nummer schneller an. Eklatant sind die Unterschiede bei den meisten Anwendungen aber nicht. Die Wartezeiten sind etwas länger, aber noch nicht im störenden Bereich. Erst der Direktvergleich mit einem Nexus 5 zeigt, was für nur wenig Geld mehr möglich ist.
Desire 816 und Desire 610 nehmen sich hier und da Gedenkpausen, wo das Nexus 5 und teurere Flaggschiff-Smartphones ohne Aussetzer agieren. Dank genügsamer Sense-6-Oberfläche, die auf dem HTC One (M8) ihre Premiere feierte und mittlerweile auch auf dem Vorgänger One (M7) verfügbar ist, leidet Android 4.4 KitKat nicht unter dem Aufsatz und ermöglicht eine zügige Navigation durch das Betriebssystem. Zwar fehlt Sense 6 auf den Desire das Entsperren über Gesten auf dem ausgeschalteten Display, der Funktionsumfang gleicht aber abgesehen von hardwareabhängigen Funktionen wie etwa der erweiterten Bildbearbeitung für Fotos der Duo Camera dem des Flaggschiffes One (M8). Somit gilt auch auf Desire 816 und Desire 610: Sense 6 zählt abseits von Googles Standardlösung zu den attraktivsten Android-Oberflächen am Markt.
Und im Gegensatz zum vor Kurzem getesteten Motorola Moto E, das fairerweise weniger als die Hälfte kostet, stellen Spiele auf den beiden Desire-Smartphones dank Adreno-305-GPU kein Problem dar. „Rayman“ oder „Angry Birds Go“ konnten wir dieses Mal ohne Aussetzer spielen.
- SunSpider 1.0.1
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane
- Google Octane 2.0
- Browsermark 2.1
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- CF-Bench
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
Kamera
Die Kamera des HTC One (M8) musste im Test Kritik einstecken, weil die wenigen Megapixel und die Nachbearbeitung der Bilder für eine sichtbare Grobkörnigkeit sorgten. Die Bilder des Desire 816 strotzen zwar nicht vor Dynamik, doch in puncto Auflösungsvermögen gefällt uns das Mittelklasse-Phablet sogar besser als das Flaggschiff. Die Bilder fallen allerdings ähnlich wie beim Nexus 5 vergleichsweise dunkel aus, sodass weniger gut ausgeleuchtete Bereiche kaum noch Details erkennen lassen. Auch das Desire 610 löst mit einer sichtbar höheren Auflösung als das M8 auf, es kommt aber nicht an die Ergebnisse des Desire 816 heran. Viele unserer Aufnahme sind zwar heller, aber überstrahlen gleichzeitig sehr schnell, wenn die Lichtbedingungen nicht optimal sind. Auch bei Nacht verstärkt das Desire 610 helle Bereiche so stark, dass die Atmosphäre der Aufnahme verloren geht.
Konnektivität
Während das Desire 816 ab Werk mit NFC ausgestattet ist, ist dies beim Desire 610 nur optional erhältlich. Bei unserem Testgerät war das Extra nicht verbaut. Die Konnektivität fällt trotzdem weitgehend komplett aus, weil HSPA+ und LTE sowie WLAN nach b/g/n und Bluetooth 4.0 abgedeckt werden. Auf WLAN im 5-GHz-Band verzichten hingegen beide Probanden. Die Ortung erfolgt auf beiden Smartphones mit A-GPS und GLONASS innerhalb von wenigen Sekunden in der Berliner Innenstadt unter Verwendung von Google Maps.
An der Sprachqualität beider Geräte können wir unter anderem dank „BoomSound“-Lautsprechern nichts bemängeln. Die Lautsprecher klingen zwar nicht so gut wie bei HTC One M7 und M8 oder beim One mini, doch selbst die günstigen BoomSound-Lautsprecher klingen besser als das, was die Konkurrenz zu bieten hat. Gesprächspartner im Berliner O2-Netz bestätigten auf der anderen Seite die allgemein gute Qualität. Zu beachten ist, dass beide Smartphones auf das derzeit kleinste Nano-SIM-Format setzen.
Laufzeiten
Das Desire 816 schneidet in puncto Laufzeit naturgemäß besser ab als das Desire 610. Zwar wachsen mit Akku (2.600 zu 2.040 mAh) auch Bildschirmdiagonale und Auflösung und der maximale Takt des Prozessors fällt höher aus, letzten Endes resultiert dies aber dennoch in längeren Laufzeiten. Gemessen an anderen Phablets stehen beim Desire 816 im Video- und Browser-Dauertest aber nur unterdurchschnittliche sechseinhalb Stunden auf der Uhr. Das Desire 610 schneidet in den Tests zwar etwa 45 bis 60 Minuten schlechter ab, die Unterschiede sind aber geringer als es die Nennladung des Akkus vermuten lässt. Das kleinere und niedriger auflösende Display trägt seinen Teil dazu bei. Im Alltag kommen wir auf Laufzeiten von circa eineinhalb Tagen, sodass auch diese beiden Smartphones besser jede Nacht aufgeladen werden.