HTC One mini 2 im Test: Das One (M8) auf Schrumpfkur
2/3Performance & Oberfläche
Nicht nur bei den Abmessungen, sondern auch in puncto Hardware-Ausstattung hat HTC im Vergleich mit dem One (M8) den Rotstift angesetzt. Der Snapdragon 801 weicht wie beim Vorgänger einem Snapdragon 400, der jetzt aber mit vier statt zwei Kernen arbeitet. Den Arbeitsspeicher halbiert HTC von zwei auf ein Gigabyte, während der interne Speicher unverändert 16 Gigabyte groß ist. Dieser kann beim One mini 2 im Gegensatz zum One mini aber erweitert werden. Während sich der Preis von aktuell rund 400 Euro im gehobenen Bereich ansiedelt, ist die technische Ausstattung hingegen auf Niveau der Mittelklasse.
Alltäglichen Aufgaben wie E-Mails, Telefonaten oder dem Surfen im Web steht das allerdings nicht im Weg, sodass dies problemlos von der Hand geht. Beim Öffnen größerer Apps oder umfangreicher Spiele fällt die geringere Leistung hingegen auf. Hier muss mit teils längeren Ladezeiten gegenüber der Oberklasse gerechnet werden. Beim Multitasking kam es aufgrund des durchschnittlich bemessenen Arbeitsspeichers von einem Gigabyte oft vor, dass Programme komplett neu geladen werden muss, weil sie aus dem Arbeitsspeicher geschmissen wurden. Die Leistungsfähigkeit bleibt trotz des satten Preispunkts im Mittelfeld stecken. Das Motorola Moto G bietet die gleiche Hardware aktuell zum halben Preis.
Die von HTC gewohnte Oberfläche Sense in Version 6 gefällt durch ihr klares Design und gute Ergänzungen wie anpassbare Schnelleinstellungen, ohne das System mit zu vielen Einstellungen oder Untermenüs zu überfrachten, wie wir es bei Samsungs oder LGs Oberfläche in der Vergangenheit bemängelt haben. Eine der größten Veränderungen gegenüber Standard-Android stellt der Wechsel von Google Now zum mit dem ersten HTC One vorgestellten Feedreader Blinkfeed auf dem linken Homescreen dar. Dieser erfasst verschiedene vordefinierte Nachrichtenquellen sowie Einträge aus sozialen Netzwerken und stellt diese in einer übersichtlichen Kachelansicht dar. Sense 6 zeigt sich konsequent und konsistent schlicht gestaltet und ist weitestgehend frei von Aussetzern oder langen Ladezeiten.
Auf dem One (M8) konnte uns Sense 6 vor allem im Zusammenspiel mit der gelungenen Gestensteuerung überzeugen, auf dem One mini 2 fällt diese allerdings weg. Kein zweifaches Tippen zum Aufwecken, kein Kamera-Schnellstart, keine Schnellzugriffe auf Homescreen oder Sprachsuche – beim Komfort lässt das Smartphone in Anbetracht des Potentials des großen Bruders Federn. Immerhin: Schnellzugriffe für den Blinkfeed und den Homescreen sind durch Ziehen des Entsperr-Reglers nach links oder rechts möglich.
- SunSpider 1.0.1
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane
- Google Octane 2.0
- Browsermark 2.1
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- CF-Bench
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
Kamera
Seit dem ersten One setzt HTC im Bereich Kamera auf die Eigenkreation „UltraPixel“, die durch Sensoren mit großen Bildpunkten mehr Licht einfangen soll. Anders als das One mini verzichtet der Nachfolger auf eine derartige Kamera. Stattdessen verfügt das Smartphone über 13 Megapixel und eine f/2,2-Blende, die Duo-Kamera des Flaggschiffes entfällt.
Bei guten Lichtverhältnissen eignet sich die Kamera des One mini 2 für Schnappschüsse und auch für Makroaufnahmen. Die Farben werden natürlich eingefangen, im Bereich des Fokus geht der Detailgrad in Ordnung. Bei weiter entfernten Objekten oder Landschaftsaufnahmen werden Ränder unscharf, wodurch auch Farbverläufe und Kontrast abnehmen und die Farben ineinander verfließen. Damit einhergehend gehen auch Details verloren. Ähnliche Symptome zeigen sich auch bei schlechteren Lichtverhältnissen: Bei Aufnahmen an dicht bewölkten Tagen stößt das Smartphone bei Kontrast und Schärfe – besonders an den Rändern – an seine Grenzen, auch rauscht das Bild vor allem in Hintergrund zunehmend. Die Kameraqualität ist deutlich abhängig von den Wetterbedingungen, sodass bei klarem Sonnenlicht die besten Ergebnisse erzielt werden, mit zunehmender Dunkelheit gehen Details und Farben verloren.
Konnektivität
Die kommunikative Ausstattung des One mini 2 ist fast komplett: Neben Standards wie HSPA+ und LTE stehen auch Bluetooth 4.0 und NFC zur Verfügung. Durch LTE Advanced kann das Smartphone einen Datendurchsatz von theoretisch 150 Mbit/s im Download erreichen. Auch Miracast und Wi-Fi Direct sind mit an Bord, um Inhalte drahtlos im Netzwerk zu übertragen.
Im Netz von O2 in Düsseldorf und im Ruhrgebiet konnte das Smartphone nicht vollends überzeugen. Oft kam es vor, dass das One mini 2 Empfang anzeigte, eine stabile Datenverbindung zeitgleich allerdings nicht gegeben war. So mussten Internetseiten erneut geladen werden, sobald sich der Empfang wenige Momente später stabilisierte. Während Telefonate keine Anzeichen von Instabilität aufweisen, hört sich der Gegenüber stellenweise auch bei maximaler Lautstärke des Hörers vergleichsweise leise an, verständlich bleibt das Gespräch aber immer. Als Navigationsgerät überzeugt das One mini 2, weil es im Modus für höchste Genauigkeit beinahe umgehend eine stabile GPS-Verbindung aufbaut und zuverlässig durch die angegebene Route navigiert.
Laufzeiten
Der verbaute Akku misst 2.100 mAh. Mit dem kleineren Gehäuses schrumpft der Akku um 500 mAh von One (M8) zu One mini 2, wenngleich die eingesetzte Hardware und das Display stromsparender ausfällt. Unsere durchschnittliche Nutzung im Alltag beinhaltete mobiles Internet, durchgängig aktives WLAN, Messenger und rund 30 Minuten Telefonie. Dabei hielt das One mini 2 zwischen ein bis eineinhalb Tage durch, sodass auch ein längerer Arbeitstag problemlos gemeistert werden kann. Im Video-Dauertest erreicht das Smartphone knapp über sechs Stunden, ein ähnliches Bild zeigt sich auch im Browser-Dauertest. Damit platziert sich das One mini 2 im unteren Mittelfeld unserer Messungen.