Intel Core i7-4790K im Test: „Devil's Canyon“ mit fünf Kühlern übertaktet
Einleitung
Das Beste zum Schluss!? Intels öffentlichkeitswirksam vollzogener „Haswell Refresh“ bot Anfang Mai wenig Neuigkeiten. Mit den noch ausstehenden „K“-Prozessoren, Codename „Devil's Canyon“, hat sich Intel zumindest auf dem Papier das beste Produkt der Serie bis zum Schluss aufgehoben. ComputerBase testet das neue Topmodell Core i7-4790K.
Da Intel nach viel Kritik mit „Devil's Canyon“ das Übertakten in den Fokus rückt, untersuchen wir anhand von fünf verschiedenen Luft- und All-in-One-Wasserkühlungen, welche Taktraten ohne extreme Maßnahmen wie flüssigen Stickstoff im Heimgebrauch erzielt werden können. Und auch ein Vergleich mit den Arbeitstemperaturen des Core i7-4790 ist Teil des Programms.
„Devil's Canyon“
Hinter dem Codenamen „Devil's Canyon“ stecken vorerst zwei Prozessoren: das Flaggschiff Core i7-4790K sowie der Core i5-4690K. Während der kleinere Vertreter mit Taktraten von 3,5 GHz in der Basis und 3,9 GHz im Turbo im Auslieferungszustand keinen Unterschied zum bereits getesteten Core i5-4690 ohne frei bestimmbaren Multiplikator bietet, kommt an der Spitze Bewegung ins Feld. Denn der Core i7-4790K bietet satte 400 MHz mehr Takt als der Core i7-4790 und gar 500 MHz mehr als das letztjährige K-Modell – sowohl in der Basis als auch im Turbo.
Modell | Kerne / Threads |
CPU-Takt/ max. Turbo |
L3-Cache | Grafik | VT-d | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i7-4790K | 4 / 8 | 4,0 / 4,4 GHz | 8 MB | HD 4600 | ✔ | 88 W | $339 |
Core i7-4790 | 4 / 8 | 3,6 / 4,0 GHz | 8 MB | HD 4600 | ✔ | 84 W | $303 |
Core i7-4770K | 4 / 8 | 3,5 / 3,9 GHz | 8 MB | HD 4600 | – | 84 W | $339 |
Xeon E3-1231 v3 | 4 / 8 | 3,4 / 3,8 GHz | 8 MB | – | ✔ | 80 W | $240 |
Core i5-4690K | 4 / 4 | 3,5 / 3,9 GHz | 6 MB | HD 4600 | ✔ | 88 W | $242 |
Core i5-4690 | 4 / 4 | 3,5 / 3,9 GHz | 6 MB | HD 4600 | ✔ | 84 W | $213 |
Core i5-4670K | 4 / 4 | 3,4 / 3,8 GHz | 6 MB | HD 4600 | – | 84 W | $242 |
Um die 400/500 MHz mehr zu ermöglichen, hat Intel am Design der neuen K-CPUs einige Veränderungen vorgenommen. So sollen zusätzliche Kondensatoren an der Unterseite die zugeführte Leistung stabiler halten. Gleichzeitig geht Intel einen der größten Kritikpunkte an: Das Thermal Interface Material (TIM), die Wärmeleitpaste zwischen dem eigentlichen Prozessor-Die und dem schützendem Heatspreader. Das neue Material hört auf den Namen Next Generation Thermal Interface Material (NGTIM) und soll am Ende so gut sein, dass es dem früheren klassischen Verlöten des Dies mit dem Heatspreader sehr nahe kommt. Die Lösung des Verlötens kam bei „Haswell“ nicht in Frage, da das Design explizit darauf ausgelegt und mit entsprechenden Lötpunkten versehen sein muss. Einfach mit dem Lötkolben über 1,4 Milliarden Transistoren aus der 22-nm-Fertigung zu fahren funktioniert nicht, so Intel.
Die an Devil's Canyon vorgenommenen Änderungen sollen der Hauptgrund dafür gewesen sein, warum Intel den Takt beim Flaggschiff derart deutlich gegenüber dem Vorgänger hat anheben können. Eine Garant dafür, dass sich die CPUs darüber hinaus stärker übertakten lassen, sind sie hingegen nicht, lässt Intel wissen. „Übertakten bleibt ein Hobby ohne feste Zusagen des Herstellers“, heißt es.