Motorola Moto E im Test: Das 119-Euro-Nexus
Vorwort
Mit dem Moto E bietet Motorola das derzeit zweitgünstigste Smartphone mit Android 4.4 KitKat in Deutschland an. Wer es noch billiger möchte, dem bleibt nur der Griff zum LG L40 für 80 Euro; mit deutlich reduzierter Hardware. Motorola greift beim Moto E allerdings nicht in die unterste Komponenten-Schublade und möchte vor allem über Display und Software punkten. Wie viel Smartphone Käufer beim Moto E für 119 Euro (UVP) erhalten, klärt ComputerBase im Test.
Spezifikationen
Die Tabelle liefert eine Übersicht zu den vier derzeit günstigsten und erhältlichen KitKat-Smartphones in Deutschland. Dabei wird deutlich, dass das LG L40 klar das untere Ende der Hardware-Skala markiert und dass das Moto E sogar das teurere LG L70 in vielen Punkten übertrumpft. Am teuersten ist das Moto G, das aber auch die mit Abstand beste Ausstattung bietet.
Motorola Moto E | LG L40 | Motorola Moto G | LG L70 | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 4.4 | Android 4.3 Variante Android 4.4 |
Android 4.4 | |
Display: | 4,30 Zoll, 540 × 960 256 ppi LCD, Gorilla Glass 3 |
3,50 Zoll, 320 × 480 165 ppi IPS |
4,50 Zoll, 720 × 1.280 329 ppi LCD, Gorilla Glass 3 |
4,50 Zoll, 480 × 800 207 ppi IPS |
Bedienung: | Touch, Status-LED | Touch | Touch, Status-LED | Touch |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 200 2 × Cortex-A7, 1,20 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 400 4 × Cortex-A7, 1,20 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 200 2 × Cortex-A7, 1,20 GHz 28 nm, 32-Bit |
|
GPU: | Adreno 302 400 MHz |
Adreno 305 450 MHz |
Adreno 302 400 MHz |
|
RAM: | 1.024 MB LPDDR2 |
512 MB LPDDR2 |
1.024 MB LPDDR2 |
|
Speicher: | 4 GB (erweiterbar) | 8 / 16 GB Variante 8 GB (erweiterbar) |
4 GB (erweiterbar) | |
1. Kamera: | 5,0 MP, 480p | 3,0 MP, 480p AF |
5,0 MP, 720p LED, f/2,40, AF |
5,0 MP, 480p LED, AF |
2. Kamera: | Nein | |||
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | Nein | 1,3 MP, 720p AF |
0,3 MP, 480p AF |
|
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | HSPA+ ↓21,6 ↑5,76 Mbit/s |
HSPA ↓14,4 ↑5,76 Mbit/s |
HSPA+ ↓21,6 ↑5,76 Mbit/s |
|
LTE: | Nein | Nein Variante Ja ↓150 ↑50 Mbit/s |
Nein | |
5G: | Nein | |||
WLAN: | 802.11 b/g/n | 802.11 b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
||
Bluetooth: | 4.0 LE | 4.0 | 4.0 LE | 3.0 |
Ortung: | A-GPS, GLONASS | |||
Weitere Standards: | Micro-USB 2.0, MHL | Micro-USB 2.0 | Micro-USB 2.0, MHL | |
SIM-Karte: | Micro-SIM Variante Micro-SIM, Dual-SIM |
Mini-SIM | Micro-SIM | Mini-SIM |
Akku: | 1.980 mAh fest verbaut |
1.540 mAh (5,70 Wh) austauschbar |
2.070 mAh (7,90 Wh) fest verbaut |
2.100 mAh (8,00 Wh) austauschbar |
Größe (B×H×T): | 64,8 × 124,8 × 12,30 mm | 59,0 × 109,4 × 11,90 mm | 65,9 × 129,9 × 11,60 mm | 66,8 × 127,2 × 9,57 mm |
Schutzart: | – | |||
Gewicht: | 142 g | 120 g | 143 g | 133 g |
Preis: | 119 € / – | 89 € | 169 € / 199 € | 179 € |
Design & Verarbeitung
Dass Motorola auch in der unteren Preisklasse gute Gehäuse konstruiert, hat bereits das Moto G bewiesen. Dass die Konstruktion für noch weniger Geld aber gleichbleibend gut ist, führt zum ersten Pluspunkt für das Moto E. Die matte und leicht abgerundete Rückseite des Moto E sorgt für eine gute Griffigkeit, und mit 64,8 × 124,8 × 12,3 Millimetern lässt sich das Smartphone problemlos mit einer Hand bedienen. Mit 142 Gramm ist es allerdings schwerer als ein großes Nexus 5.
Gut umgesetzt sind auch die Tasten des Moto E. Diese sitzen akkurat im Gehäuse, bieten gute Druckpunkte und sind auch bei Dunkelheit gut zu erreichen und eindeutig voneinander zu unterscheiden. Die gegen andere Farben als das im Handel erhältliche Schwarz oder Weiß tauschbare Rückseite des Moto sitzt fest, fast schon zu fest auf der Rückseite. Beim Entfernen leiden die Finger, und auch im Anschluss gibt es nur halben Anlass zur Freude. Denn obwohl der Akku sichtbar ist, kann dieser nicht entfernt werden. Besser gefällt uns, dass der interne Speicher durch eine microSD-Karte erweitert werden kann. Angesichts von etwa 1,7 Gigabyte freiem Speicher für den Nutzer ist der Steckplatz aber auch zwingend notwendig.
Von vorne betrachtet ist das Moto E ein sehr schlichtes Smartphone, weil abseits der rechten Seite keine weiteren Tasten verbaut sind und die Front fast durchgehend schwarz ist. Dieses Aussehen erinnert an die Nexus-Serie von Google und hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Design und Verarbeitung suggerieren ein Smartphone, das mehr als 119 Euro (UVP) kostet.
Display
Motorola möchte beim Moto E insbesondere über das Display punkten, und das gelingt dem Hersteller auch. 540 × 960 Pixel gibt es bei LG und mit KitKat erst ab dem L90 für knapp 180 Euro. Die Pixeldichte von 256 ppi kann sich sehen beziehungsweise nicht sehen lassen. Einzelne Pixel fallen nämlich erst auf den zweiten Blick oder beim Direktvergleich ins Auge. Schrift wird im Browser oder bei Nachrichten zwar nicht rekordverdächtig scharf dargestellt, doch verstecken muss sich das Moto E nicht.
Während Kontrast, Farbdarstellung und Weißpunkt gut ausfallen, liegt die maximale Display-Helligkeit auf knapp durchschnittlichem Niveau. Bei Sonneneinstrahlung lässt sich das Display infolge nur noch schwer ablesen. In weniger extremen Szenarien reicht die Leuchtkraft hingegen aus. Die Blickwinkelstabilität des Displays ist indes klassenuntypisch gut.