Windows-8-Tablets im Test: Toshiba Encore gegen Asus VivoTab Note 8
2/3Performance und Oberfläche
Windows 8.1 mit einem Atom-Prozessor und nur zwei Gigabyte RAM? Das funktioniert tatsächlich und sogar besser als es scheinen mag. Zwar sind leistungshungrige Anwendungen nicht die Domäne der kleinen 8-Zoll-Tablets, für typische Tablet-Aufgaben wie Internetsurfen, Videoschauen und sogar für ansonsten eher untypische Office-Arbeiten reicht die gebotene Leistung jedoch vollkommen aus.
Sowohl Asus als auch Toshiba verbauen Intels Bay-Trail-Atom Z3740 mit vier Rechenkernen und einem Takt von 1,33 Gigahertz. Per Turbo fährt der SoC seinen Takt je nach Bedarf allerdings auf bis zu 1,86 Gigahertz nach oben. Aufgrund der modernen Fertigungsweise in 22 nm erreicht Intel diese Taktraten mit einer TDP von lediglich vier Watt. Im Alltag gilt allerdings eher die SDP (Scenario Design Power) von lediglich zwei Watt. Hyperthreading bietet der Prozessor im Gegensatz zu älteren Atoms nicht, dafür sind allerdings vier vollwertige Rechenkerne vorhanden. Für die Grafik zeigt sich Intels HD Graphics in der etwas abgespeckten Bay-Trail-Variante mit maximal 667 Megahertz verantwortlich.
Im Test zeigen die beiden Tablets nur wenige Unterschiede. Der eMMC-Speicher des Toshiba Encore WP8 ist etwas langsamer, was bei Installationen und Programmstarts für längere Wartezeiten sorgt und damit auch im Alltag negativ auffällt. Einige Webbenchmarks zeigen zudem schlechtere Ergebnisse als beim Asus VivoTab Note 8, diese sind in der Praxis beim normalen Websurfen aber nicht oder schlimmstensfalls minimal spürbar.
Auch beim Test Ice Storm des 3DMark liegen die Tablets sehr nahe beieinander. Im GFXBench 2.7, Disziplin T-Rex Offscreen 1080p, offenbaren sich jedoch größere Unterschiede zugunsten des Asus mit 15 zu 10 fps.
Im Alltag abseits der Benchmarks zeigt sich der verhältnismäßig kleine Arbeitsspeicher in Form von langsam ladenden Anwendungen und betulichem Multitasking. Mehrere Anwendungen gleichzeitig starten, das ist nicht die Domäne der kleinen Windows-Tablets. Generell erfordert der Anwendungsstart viel Geduld. Häufiges ungeduldiges Anklicken der Dateien beschleunigt diesen Vorgang leider nicht – im Gegenteil. Die quälend langsame Installation von Anwendungen jedoch ist dem langsamen eMMC-Speicher der Tablets geschuldet. In diesem Punkt tut sich keiner der Hersteller positiv hervor. Beide Geräte arbeiten mit langsamen Speichern, da Intel dem Atom die SATA-Schnittstelle versagt.
Kamera
Zwar wird sich kaum jemand ein Windows-Tablet als Ersatz für einen Fotoapparat kaufen, dennoch gehören Front- und Rückkameras zum Standard bei Tablets und sind entsprechend auch bei den beiden Testgeräten vorhanden. Toshiba setzt auf eine rückwärtige Kamera mit 8 Megapixeln Auflösung und bewirbt den besonders lichtstarken Aufnahmechip. Asus vertraut auf eine Kamera mit 5 Megapixeln Auflösung. Die Frontkamera des Asus-Tablets löst mit 1,2 Megapixeln auf, Toshibas Encore kommt auf 2 Megapixel.
Bei beiden Tablets sind die Frontkameras im oberen Displayrahmen angebracht, so dass das Tablet bei der Kameranutzung am besten hochkant gehalten wird. Die Bildqualität der vorderen Kameras beider Tablets reicht für Videotelefonate bei guten Lichtverhältnissen aus, hohe Ansprüche sollte aber niemand an sie stellen.
Die Rückkamera des Toshiba Encore ist in der linken oberen Ecke angebracht, so dass sich Fotos nur bei hochkant gehaltenem Tablet ohne zusätzlich fotografierte Finger anfertigen lassen. Asus verbaut die Kamera mittig auf der Rückseite des Tablets, was im Alltag praktischer ist.
Allerdings sind die Fotos der Asus-Kamera nur bei sehr guten Lichtverhältnissen akzeptabel, etwas unscharf wirken sie aber auch bei Tageslicht. Toshibas Kamera erzeugt bessere Bilder, auch bei Kunstlicht sind noch brauchbare Aufnahmen möglich.
Konnektivität
Beide Tablets unterstützen WLAN nach 802.11 b/g/n (2,4 Gigahertz) sowie Bluetooth 4.0 und WiFi-Direct. 3G und LTE lässt sich etwas umständlich per Micro-USB-Adapter und Dongle nachrüsten.
Die WLAN-Empfangsqualität ist bei beiden Modellen in Ordnung, Abbrüche der Verbindung konnten wir nicht feststellen und auch die Reichweite der Funkmodule liegt auf vergleichsweise hohem Niveau.
Während Toshiba zur Bildausgabe einen Micro-HDMI-Port verbaut, setzt Asus auf Miracast zur Übertragung von bewegten Bildern auf Monitore und Fernseher. Dafür ist allerdings ein entsprechender Miracast-Funkadapter nötig, zudem leidet die Funkübertragung unter einer spürbaren Latenz.
Laufzeiten
Im Vergleich zu preislich ähnlichen Tablets mit Android liegt die Akkulaufzeit der beiden Windows-Modelle auf eher niedrigem Niveau. Das etwas spärlicher in den Turbomodus taktende Toshiba zeigt dabei die besseren Werte und erreicht mit seinem 19,5-Wh-Akku im Batterietest des Peacekeeper-Benchmarks etwas mehr als 5 Stunden. Bei der Wiedergabe eines per WLAN gestreamten Videos hält der Akku gute 5 Stunden und 20 Minuten durch.
Das Asus VivoTab Note 8 ist mit einem schwächeren Akku mit nur 15,5 Wh Kapazität ausgestattet und verlangt entsprechend früher nach einer Steckdose. Im Peacekeeper-Test waren es 3,5 Stunden, der Videotest lief immerhin 4,25 Stunden. Getestet wurde jeweils mit 200 cd/m² Displayhelligkeit.