Ubisoft: Dienste und Qualität statt DRM gegen illegale Kopien
Anstatt auf restriktives DRM zu setzen, hält Ubisoft es für besser, Anreize zum Kauf der eigenen Spiele zu bieten: Es ist, so der Konzern, nur eine Frage der Zeit, bis ein Titel illegal verfügbar ist. Deshalb sollen Qualität und Service „DRM“ ersetzen.
Von den teils restriktiven DRM-System fühlen sich viele Spieler oftmals gegängelt. Dies ist auch bei Ubisoft bemerkt worden. Gegenüber Gamespot sagte Chris Early, Vizepräsident der Sparte Digital Publishing: „Ich will uns nicht in einer Position sehen, in der wir zahlende Spieler mit etwas bestrafen, das ein Raubkopierer umgehen kann“. Stattdessen stelle sich die Frage, „was wir als Dienste oder Vorteil erschaffen, sodass Nutzer dafür zahlen wollen“.
Dazu gehört auch die Qualität eines Spiels: Early fordert bessere, überzeugendere Spiele, aber auch mehr Online-Features, um Kunden zu gewinnen. „Die Wahrheit ist, je mehr Dienste in einem Spiel sind, Raubkopierer bekommen sie nicht“. Bei einem guten Spiel entstünden so starke Anreize zum Kauf, weil illegale Kopien nur noch einen Teil der Spielerfahrung enthalten können.
Diese Denkweise ist nicht nur bei Ubisoft in die Produktstrategie eingeflossen. Wie sich auf der E3 2014 überdeutlich gezeigt hat, finden sich in allen größeren Spielen kooperative und sozial-interaktive Online-Modi, Vernetzung war eines der zukunftsweisenden Schlagworte. Eine Abkehr von Uplay, Ubisofts Online-DRM-Plattform, ist dennoch nicht zu erwarten.
Dies zeigt sich bereits anhand des Open-World-Actionspiels Watch_Dogs, das aus dieser Denkweise hervorgeht und die Einzelspieler-Erfahrung mit interaktiven Online-Elementen aufwerten möchte. Freiwillige und begeisterte Uplay-Nutzer konnte das Unternehmen mit den Spiel nicht gewinnen, was auch an Serverausfällen lag, die bei der Veröffentlichung heiß erwarteter Titel eine häufige Begleiterscheinung auf der Plattform sind – ein Problem, das „Raubkopierer“ nicht kennen. Zudem klagen viele Nutzer über stark schwankende Bildwiederholraten auf dem PC; zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft derzeit also noch eine Lücke.