WiFi-SD-Speicherkarten im Test: WLAN-Speicher für Kameras zum Nachrüsten
3/3Leistungsmessungen
Um über einen Vergleichswert zur Übertragung per WLAN zu verfügen, wurden alle Probanden auch in einem USB-3.0-Kartenlesegeräte (Transcend All-in-1 Multi Kartenlesegerät) getestet. Beim Lesen von Daten auf diesem Weg teilen sich die Eye-Fi und die Transcend Wi-Fi SD die vorderen Plätze. Mit einer Leistungseinbuße von zehn Prozent bildet die Speicherkarte vom Toshiba in diesem Bereich das Schlusslicht. Eine eindeutigere Rangfolge zeigt sich beim Schreiben von Daten.
Unterm Strich erfüllen allerdings alle Speicherkarten die vom jeweiligen Hersteller angegebene Geschwindigkeitsklassifizierung Class 10, die mindestens 10 MB/s vorschreibt.
Die Geschwindigkeiten bei der drahtlosen Übertragung erweisen sich hingegen als sehr durchwachsen. Um verschiedene Szenarien abzubilden, wurden unterschiedliche Dateiformate mit unterschiedlichen Dateigrößen gemessen. Die einfache JPEG-Bilddatei misst 3,7 Megabyte, die Rohdatendatei 10,2 Megabyte und eine kurze AVI-Video-Datei rund 43,0 Megabyte. Die Übertragung erfolgte bei einem Abstand von 25 Zentimetern zwischen Olympus XZ-1 und Endgerät (Asus Fonepad Note 6, iPhone 5 oder Windows-Notebook). Gemessen wurden die reinen Übertragungszeiten beim Download von der Karte.
Bleiben die Eye-Fi mobi sowie die Toshiba FlashAir W-02 ihren Übertragungsraten bei allen drei Formaten in etwa treu, zeigt die Transcend Wi-Fi SD ein sehr ambivalentes Verhalten. Die knapp 4 MB große JPEG-Datei überträgt die Karte mehr als doppelt beziehungsweise sogar vier Mal so schnell, beim Video hingegen ist die Konkurrenz deutlich flotter unterwegs. Die Testergebnisse seien auf „unterschiedlich großen Puffer / Cache-Speicher zum Zwischenspeichern von beliebigen Daten“ zurück zu führen, erklärt Transcend. „Konstant hohe Übertragungsraten vor allem bei Videos und RAW-, teilweise sogar bei JPG-Dateien“ seien daher „leider nicht möglich“.
Fazit
Kann der lieb gewonnene, aber kabelgebundene Kartenleser nun getrost bei Seite gelegt werden? Die Antwort lautet „Nein“. Keine der Speicherkarten konnte im Test in Gänze überzeugen. Das liegt nicht nur an den drahtlosen Übertragungsraten, die deutlich hinter dem Einsatz im Steckplatz zurück bleiben. Vielmehr stoßen Faktoren wie die Bedienbarkeit und der Funktionsumfang negativ auf.
Einzelne Daten lassen sich so zwar bequem drahtlos abrufen, für größere Datenmengen ist ein Lesegerät wiederum unersetzlich. Die Speicherkarten eigenen sich in erster Linie zum schnellen Betrachten des Bildes auf einem größeren Display.
Auch wenn keine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden kann, setzt sich am Ende die Transcend Wi-Fi SD gegen die Konkurrenz durch. Zu einem Preis ab 32 Euro erhält der Nutzer neben dem reinen Speichermedium eine gute App mit stabiler WLAN-Anbindung. Allerdings werden Dateien nicht automatisch auf dem Endgerät abgespeichert. Hinzu kommt, dass die Transcend Wi-Fi SD zwar die schnellsten kabellosen Übertragungswerte beim Download einer kleinen JPEG-Datei an den Tag legt, diese Geschwindigkeit jedoch nicht bei größeren Dateien halten kann.
- leichte Konfiguration
- gute App
- kontinuierliche Verbindung
- .raw wird unterstützt
- keine automatische Datenübertragung
Die ab einem Preis von 38 Euro erhältliche Eye-Fi mobi glänzt mit einer äußerst einfachen Inbetriebnahme sowie einer guten App. Der Verzicht auf das RAW-Format und der Verbindungsabbruch im Standby-Betrieb trüben hingegen den Gesamteindruck. Die Toshiba FlashAir W-02 bietet diese Nachteile zwar nicht, zeigt dafür aber schwerwiegende Mängel bei der App.
- prinzipiell gute App
- automatische Datenübertragung
- sehr leichte Konfiguration
- reduzierter Funktionsumfang der iOS-App
- .raw wird nicht unterstützt
- Abbruch der Verbindung im Standby
- .raw wird unterstützt
- kontinuierliche Verbindung
- schlechte App
- keine automatische Datenübertragung
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