Asustor AS-304T und Buffalo TeraStation 4400 im Test: Business und Multimedia vereint
3/5Buffalo TeraStation 4400
Das Gehäuse der Buffalo TeraStation 4400 wird dem eigenen Anspruch, sich an Business-Anwender zu richten, optisch und durch den Einsatz von Metall gerecht. Allerdings ist das Metallgehäuse mit einer abschließbaren Front aus Kunststoff gepaart, die einem böswilligen Zugriff nicht lange standhält. Ein Filter an der Innenseite der Fronttür schützt das Innenleben vor Staub. Dahinter verbergen sich die ebenfalls aus Metall gefertigten Laufwerkseinschübe, die anders als bei den meisten anderen NAS nicht nur waagerecht verbaut sind, sondern auch nur den Einsatz von 3,5-Zoll-Laufwerken ermöglichen. 2,5-Zoll-Festplatten können ohne zusätzliche Adapter nicht montiert werden.
Obwohl die TeraStation 4400 über ein Display an der Vorderseite verfügt, platziert Buffalo darüber Status-LEDs für Fehleranzeigen und die beiden LAN-Anschlüsse. Die Status-LEDs der Festplatten verbergen sich ebenso wie der Reset-Knopf hinter der Abdeckung neben den Laufwerkseinschüben und sind von außen nicht ersichtlich. Hinter der Frontklappe verbirgt sich zwar auch noch ein D-Sub-Anschluss, dieser ist jedoch nicht für die Nutzung durch den Kunden vorgesehen, sondern dient Buffalo für Wartungszwecke.
Die Schnittstellen selbst befinden sich an der Rückseite der TeraStation 4400. Neben zwei LAN-Anschlüssen, die für Link Aggregation genutzt werden können, finden sich dort auch die jeweils zwei USB-2.0- und USB-3.0-Anschlüsse sowie eine serielle Schnittstelle für den Einsatz einer USV. Zusätzlich beherbergt sie einen für die Inbetriebnahme wichtigen Umschalter, der mit „Boot“ sowie „HDD“ und „USB“ gekennzeichnet ist. Der rückseitige 92 × 92 × 25 mm große Lüfter ist über eine eigene Klappe zugänglich und kann so bei Bedarf leicht ersetzt werden. Buffalo setzt bei der TeraStation 4400 auf ein internes Netzteil, das kein Gehäuse (Open Frame) besitzt und deshalb offen im Inneren des NAS freiliegt. Hierbei handelt es sich um das maximal 86 Watt liefernde Tamura HFM86-3, das dank offenem Aufbau ohne zusätzlichen Kühler auskommt.
Die Inbetriebnahme der TeraStation 4400 unterscheidet sich deutlich von dem bekannten Prozedere bei Synology, QNAP, Asustor und Konsorten. Für die Ersteinrichtung nach der Installation einer oder mehrerer Festplatten ist nämlich der beigelegte USB-Adapter mitsamt MicroSD-Karte unerlässlich, so dass der Benutzer diesen vor der ersten Inbetriebnahme weder löschen noch verlieren darf – ein manuelles Erstellen des Bootsticks ist außer über die TeraStation selbst nicht möglich.
Nach dem Anschließen des Systems an Strom und Netzwerk muss der USB-Stick mit einem USB-2.0-Port verbunden und der Boot-Schalter auf „USB“ gestellt werden. Nach dem Einschalten des Systems wird auf dem Display die Meldung „Push function button to start“ ausgegeben, woraufhin der Benutzer diesen Knopf gedrückt halten muss, bis die TeraStation 4400 mit der Wiederherstellung beziehungsweise Installation des Systems vom USB-Stick beginnt. Nach ein paar Minuten fährt sich die TeraStation mit der Meldung „Change Boot SW“ herunter. Der USB-Stick kann nun entfernt und der Boot-Schalter auf „HDD“ gestellt werden. Erst nach diesen Schritten kann nach einem erneuten Booten per LAN auf die TeraStation 4400 zugegriffen und mit der Software „NAS Navigator 2“ mit der Einrichtung des Systems begonnen werden. Die weitere Konfiguration kann nicht über das Display vorgenommen werden.
Im Test kam die Firmware-Version 2.42-1.47 zum Einsatz. Wie schon bei der LinkStation 421 setzt Buffalo auch bei der TeraStation 4400 auf XFS als Dateisystem. Die laufwerksbasierte AES-128-Verschlüsselung muss vom Benutzer bei der Formatierung der Festplatten eingestellt werden. Wie bei der LS421 kommt auch bei der TeraStation eine Benutzeroberfläche ohne große Symbole, sondern mit schlichten, strukturierten Menüs zum Einsatz. Der Funktionsumfang bleibt erneut hinter der auf Endkunden ausgelegten Konkurrenz von Synology, QNAP oder Asustor zurück. Zwar stehen beispielsweise ein iTunes-, Squeezebox-Server, BitTorrent-Client, lokaler Virenscanner und eine lokale Suche auch innerhalb von Dateien zur Verfügung, eine manuelle Erweiterung um zusätzliche Dienste über einen App-Store ist jedoch nicht vorgesehen.
Ein Zeitintervall, nach dem die Festplatten in den Ruhezustand wechseln, gibt es wie schon bei der LS421 nicht. Stattdessen können vom Benutzer mehrere „Ruhezustands-Timer“ festgelegt werden, zu denen das System in den Ruhezustand gehen soll. Bis zu drei Timer, bei denen das Intervall ebenso wie die Uhrzeit manuell angepasst werden können, stehen zur Verfügung. Automatisch in den Ruhezustand werden die Festplatten jedoch nicht versetzt, sofern keine Zugriffe erfolgen. Bei einem geregelten Büroalltag mit festen Arbeitszeiten noch praktikabel, erweist sich diese Handhabe im Alltag meist als zu unflexibel.
Die Möglichkeiten der direkten Interaktion mit der TeraStation 4400 über das Display sind begrenzt. Zwar werden Informationen wie die IP-Adresse samt Verbindungsgeschwindigkeit, das Datum, die Uhrzeit und die Firmware-Version angezeigt, eine Konfiguration des Systems ist über das Display aber nicht möglich. Über den „Function“-Knopf kann nur von USB-Laufwerken kopiert und diese ausgeworfen sowie im Fehlerfall das RAID wiederhergestellt werden. Im Fehlerfall, beim Bereitstehen einer neuer Firmware und während Synchronisationsvorgängen gibt das Display deshalb in erster Linie Aufschluss über den Status des Systems und die Notwendigkeit für den Benutzer, sich in der Web-Oberfläche anzumelden, um die resultierenden Schritte dort vorzunehmen.