BND will für Echtzeit-Überwachung technisch aufrüsten
Um mit der technischen Infrastruktur von Partnerdiensten wie der NSA und dem GCHQ mithalten zu können, will der Bundesnachrichtendienst (BND) technisch aufrüsten. Der Plan lautet, für die Analyse von großen Datenmengen, die etwa bei der Überwachung von sozialen Netzwerken anfallen, künftig In-Memory-Datenbanken einzusetzen.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) prüft derzeit die Universität der Bundeswehr, ob das In-Memory-Datenbanksystem Hana von SAP für die Anforderungen des BND ausreicht. In-Memory-Systeme nutzen für die Datenverarbeitung keine herkömmlichen Festplatten, sondern Arbeitsspeicher. Dieser ermöglicht aufgrund der wesentlich schnelleren Zugriffszeiten, sehr große Datenmengen in Echtzeit auszuwerten.
Auf solche Technologie ist der BND angewiesen, wenn im Rahmen der „Strategischen Initiative Technik“ künftig Blogs, Foren und soziale Netzwerke wie Flickr, Facebook oder Twitter systematisch überwacht werden sollen. Die „Echtzeitanalyse von Streaming-Daten“ erfordere das Verknüpfen und Analysieren von „Milliarden Datenfragmenten“.
Ob das mit dem In-Memory-Datenbanksystem von SAP möglich ist, kann laut dem Bericht der SZ derzeit nicht geprüft werden, weil der BND nicht über die notwendige Hardware verfügt. Nötig sind also Investitionen, doch nach wie vor ist unklar, ob der Bundestag die 300 Millionen Euro bewilligen wird, die der BND bis zum Jahr 2020 für die „Strategische Initiative Technik“ veranschlagt.