CentOS 7: Kostenloser Klon von Red Hat RHEL 7

Ferdinand Thommes
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Ziemlich genau einen Monat hat das CentOS-Team gebraucht, um nach der Veröffentlichung von Red Hats RHEL 7 seinen Klon des Server-Betriebssystems zu veröffentlichen. Dies fiel um so leichter, da CentOS seit Januar unter dem virtuellen Dach von Red Hat sitzt.

CentOS ist ein aus dem frei verfügbaren Quellcode von RHEL gebautes Betriebssystem, das eine der beliebtesten und am weit verbreitetsten Server-Distributionen darstellt. Wie auch bereits in der Vergangenheit bietet CentOS einen kostenlosen Klon der jeweils aktuellen RHEL-Version ohne den bei Red Hat kostenpflichtigen Support an. Der Name steht für „Community Enterprise Operating System“.

Somit bietet CentOS 7 wie auch das Original einen relativ aktuellen Kernel 3.10, erstmals Systemd und im Austausch gegen Ext4 nun XFS als Standard-Dateisystem. Btrfs ist mit an Bord, allerdings immer noch als technische Vorschau. Beim Bootmanager wurde der Wechsel von GRUB zu GRUB 2 vollzogen. Neu ist zudem die Integration von Docker, das zur Container-Virtualisierung dient. Bei den Datenbanken löst MariaDB den früheren Standard MySQL ab.

Proprietäre Grafiktreiber sind standardmäßig mit dabei und der Installer kann mit UEFI umgehen. Neu sind die Open VMware Tools und das System beherrscht zudem LVM-Snapshots mit Ext4 und XFS. Dazu gibt es als Bonus für die im veröffentlichten ISO-Image enthaltenen Pakete zehn Jahre Support, geerbt von der Mutter-Distribution RHEL.

Centos7
Centos7 (Bild: CentOS)

Die Kooperation mit Red Hat bringt für beide Seiten Vorteile. CentOS kann auf die finanziellen und logistischen Angebote Red Hats zugreifen, während die umsatzstärkste Distribution weltweit neben Fedora einen weiteren kostenlosen Testpool mitsamt Entwicklern erhält.

Red Hat hat logistische Unterstützung für einen neuen Build-Prozess gegeben, der auf das neue Git-Repository zurückgreift. Die Spiegelserver des Projekts bieten Images mit KDE 4.10 und Gnome 3.8, ein Netinstall-Image sowie eine Live-CD an. Die Images liegen seit Version 7, wie bei RHEL 7 auch, nur noch als 64-Bit-Versionen vor.