Crytek erklärt Krise für überwunden
In den vergangenen Wochen wurde immer deutlicher, dass sich Crytek trotz eines Dementis in einer ernsthaften Krise befindet: Zahlreiche Mitarbeiter berichteten von ausgebliebenen Gehaltszahlungen, viele verließen das Unternehmen. Nun räumt Crytek selbst die Probleme ein.
In der Stellungnahme wird auf den Umbau des Unternehmens zu einem Dienstleister für „Online Game Services“ sowie zu einem Online-Publisher verwiesen, der zu erhöhtem Kapitalbedarf geführt habe. Konkret sind damit unter anderem die Bemühungen um Free-to-Play-Spiele, darunter das vor allem in Russland erfolgreiche Warface, gemeint.
Die Kapitallücke, erklärt Crytek, sei nun geschlossen, die Zukunft des Unternehmens langfristig gesichert. Insbesondere wird betont, dass keine Einzelheiten genannt werden können, was Grund für die Gerüchte der letzten Zeit gewesen sei. Ferner erklärt Crytek, es handle sich um eine für die Branche übliche Krise. Es solle bald wieder aufwärts gehen, heißt es, man hoffe, demnächst weitere positive Nachrichten verkünden zu können. Einzelheiten verrät das Unternehmen nicht.
In den vergangenen Tagen wurde wiederholt über finanzielle Probleme bei Crytek berichtet. Nachdem wir bereits unsere Mitarbeiter in allen Standorten informiert haben, möchten wir dies nun auch in Richtung unserer Kunden und den Medien tun. Gegenüber unseren Mitarbeitern haben wir bereits eingeräumt, dass unsere Informationspolitik in der Vergangenheit nicht immer optimal war. Wir bitten allerdings auch um Verständnis dafür, dass wir nicht alle Einzelheiten nach außen geben können.
Wie die gesamte Gaming-Branche, befindet sich auch Crytek in einem Umbruch. Hintergrund ist der Wandel von Retail-Produkten hin zu Online-Game Services sowie die Etablierung von Crytek als erfolgreichem Online-Publisher.
Diese Herausforderungen gehen einher mit einem Kapitalbedarf, den wir nun gedeckt haben. Damit können wir uns nun auf die langfristige strategische Ausrichtung von Crytek und auf unsere Kernkompetenz - die Entwicklung und Vermarktung von Spielen und Technologie - konzentrieren. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir über Einzelheiten unserer Entwicklung nicht informieren können. Hierdurch ist es besonders in den vergangenen Tagen und Wochen zu Medienberichten und Gerüchten gekommen, die unsere Angestellten teilweise verunsichert haben.
Tatsache ist: Wir haben neben der Deckung des Kapitalbedarfes die Grundlage geschaffen, die Zukunft von Crytek nicht nur kurzfristig, sondern langfristig zu sichern. Wir möchten die Tradition unseres Unternehmens fortführen. Das, was Crytek auszeichnet, sind Know-How und Engagement mit Herzblut. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Das Feedback aus den eigenen Reihen sowie der Zuspruch aus unserer Community bestärkt uns. Wir bedanken uns dafür, dass die überwiegende Anzahl unserer Mitarbeiter trotz der schwierigen Lage treu zu uns steht. In unserer Branche sind Ups und Downs keine Seltenheit - wir sind sicher, dass wir das Tal bald durchschritten haben und es dann wieder aufwärts geht. Wir arbeiten weiterhin hart daran, unseren Kunden auch in Zukunft Gaming-Entertainment in der gewohnten Qualität bieten zu können.
Wir sind zuversichtlich, bald weitere positive Nachrichten bekannt geben zu können. Bis dahin bitten wir um Geduld. Sobald wir mehr bekannt geben können, werden wir dies tun.
Stellungnahme von Crytek
Mittlerweile hat Crytek die Angestellten des britischen Studios, die derzeit an Homefront 2 arbeiten, bezahlt, berichtet Kotaku unter Verweis auf anonyme Mitarbeiter des Unternehmens. Zuletzt sind die Entwickler dort aufgrund der ausstehenden Gehaltszahlungen in Streik getreten. Es werde aber schwer, das in den letzten Monaten verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen.