Googles Kubernetes-Software lockt die Konkurrenz

Ferdinand Thommes
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Vor rund einem Monat hatte Google Kubernetes, ein Orchestrierungswerkzeug für Server-Ressourcen in der Cloud, als Open Source freigegeben. Jetzt tritt die geballte Konkurrenz an, dieses Werkzeug gemeinsam weiter zu generalisieren und an ihre Plattformen anzupassen.

Kubernetes ist eine Weiterentwicklung von Googles hauseigenem Werkzeug Borg. Die rasante Marktdurchdringung von Container-Virtualisierung durch Docker kennzeichnet die Vorteile von Kubernetes gegenüber Borg, das Google seit Jahren zur Lastverteilung in seinen Rechenzentren einsetzt.

Die Unternehmen IBM, Microsoft, Red Hat, Docker, CoreOS, Mesosphere und SaltStack haben jetzt ihre Bereitschaft signalisiert, Kubernetes für andere Cloud-Plattformen übergreifend anzupassen. Dies soll künftig die Betreiber von Cloud-Installationen in die Lage versetzen, Server-Ressourcen plattformübergreifend zu nutzen. Unternehmen sehen Container-Virtualisierung zunehmend als ökonomische Alternative zu herkömmlichen Hypervisoren und reagieren auf diesen Trend. Die Vorteile von Docker und CoreOS als Betriebssystem auf Docker-Basis sind unbestreitbar, wenn es um schnelles Aufsetzen von Cloud-Umgebungen oder um Portabilität geht.

Für die Kundschaft bedeutet dies, dass sie zukünftig nicht zwangsläufig an einen einzigen Cloud-Anbieter gebunden sein wird. Hier öffnet sich dank Open Source ein riesiges Potential für Entwickler, Cloud-Anbieter und deren Kundschaft, um proprietäre Ansätze hinter sich zu lassen und eine offene Infrastruktur zu schaffen, die theoretisch eine Compute-Engine über alle Cloud-Plattformen als Multi-Cloud spannen könnte.

Microsoft entwickelt selbst den Virtualisierer Hyper-V und betreibt den Cloud-Dienst Azure. Durch sein Engagement bei Kubernetes möchte das Unternehmen sicherstellen, dass das Google-Werkzeug in Linux-Umgebungen auf Virtuellen Maschinen mit Docker-Containern unter Azure rund läuft.

Auch IBM hat vor einem Monat angekündigt, Docker in seine SoftLayer-Umgebung zu integrieren. Red Hat, das ebenfalls zu Kubernetes beiträgt, hat Docker bereits zur Jahreswende mit Fedora 20 und kürzlich in RHEL 7 und CentOS 7 ausgeliefert.