Koch Media übernimmt Entwicklung von Homefront: The Revolution
Obwohl Crytek die in den letzten Wochen in immer mehr Details durchgesickerte Finanzkrise nach eigenen Angaben ausgestanden hat, übernimmt Koch Media, der Mutterkonzern von Deep Silver, die Marke Homefront vollständig. Damit bestätigen sich vorherige Spekulationen um den Open-World-Shooter.
In einem kurzen Statement kündigte Koch Media an, Marke und alle Aktivposten zu Homefront übernommen zu haben, darunter das zuvor bei Crytek UK entwickelte Homefront: The Revolution. Die Arbeiten sollen nun bei den ebenfalls in Nottingham angesiedelten Dambuster Studios des Publishers fortgesetzt werden.
Da diese Zweigstelle für diesen Schritt neu gegründet wird, ist anzunehmen, dass ein Großteil der bisher mit dem Projekt beschäftigen Entwickler weiterhin an Homefront arbeiten wird. „Wir glauben an das Potential von Homefront: The Revolution und trauen dem neuen Team zu, den Pfad der vergangenen Jahre weiter zu gehen“, heißt es von Koch Media. Dies legt nahe, dass das Konzept des Spiels unverändert übernommen wird.
Insbesondere von Mitarbeitern des britischen Crytek-Studios sickerten in den letzten Wochen Details über ausbleibende oder nur teilweise erfolgende Gehaltszahlungen und Beschwerden über die Informationspolitik von Crytek in der offenbar länger andauernden Krise durch. Zuletzt sollen sämtliche Führungskräfte Crytek UK verlassen haben, das Vertrauen zwischen Arbeitnehmern und -gebern zerrüttet gewesen sein.
Im gleichen Zuge erläuterte Crytek in einer Pressemitteilung die Pläne für die eigene Zukunft. Darin bestätigt das Unternehmen, die Homefront-Marke an Koch Media abzutreten, und man hoffe, das Geschäft „bald zu finalisieren und umzusetzen“. Die bei Crytek UK tätigen Mitarbeiter sollen ebenfalls von Koch Media übernommen werden und weiterhin unter neuer Flagge an Homefront arbeiten.
Crytek wird auf diese Weise nicht nur das britische Studio auflösen, sondern auch die Arbeit in Austin auf ein Minimum zurückfahren und vor Ort lediglich technische Unterstützung für Lizenznehmer der CryEngine anbieten. Das Free-to-Play-Spiel Hunt: Horrors of the Gilded Age wird deshalb nicht mehr in den USA, sondern künftig in Frankfurt entwickelt. Für bisher an dem Spiel beteiligte Angestellte besteht die Möglichkeit, sich für eine Stelle in Deutschland zu bewerben. Weitere Studios sind von der Umstrukturierung nicht betroffen, aktuell wird ansonsten nur eine „engere Zusammenarbeit“ der Filialen in Shanghai und Seoul geprüft.
Laut Cevat Yerli, CEO von Crytek, erlaubt die Transaktion mit Koch Media dem Unternehmen, das „ambitionierte Ziel ein Online-Publisher zu werden“ weiterzuverfolgen, worunter unter anderem der Übergang zu einem Free-to-Play-Entwickler verstanden wird, der Spiele als Dienstleistung begreift. Mit den Spielen Warface, Arena of Fate und Hunt habe man „das perfekte Portfolio“ dafür.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Lesern „A. Sinclaire“ und „Daejun“ für den Hinweis zu dieser Meldung!