Musikstreaming weiter im Wachstum

Michael Schäfer
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Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) blickt im Bereich Musikstreaming auf eine erfolgreiche erste Jahreshälfte 2014 zurück. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich das Segment sowohl beim Umsatz als auch bei den Nutzeraktionen nahezu verdoppelt.

So ist der Umsatz aus abonnementbasierten und werbefinanzierten Streaming-Diensten im ersten Halbjahr 2014 um 91 Prozent auf 57,4 Millionen Euro im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2013 angewachsen. Dies teilte der Branchenverband anhand einer Erhebung unter seinen Mitgliedern mit. Ebenfalls stark angestiegen ist die Nutzeraktivität: Wurden im ersten Halbjahr 2013 noch rund 2,8 Milliarden Streams von Nutzern abgerufen, stieg die Anzahl im aktuellen Zeitraum bereits auf rund fünf Milliarden Aufrufe an, von denen alleine rund eine Milliarde auf den Monat Juni fielen.

Dr. Florian Drücke zeigt sich zufrieden: „Die Streamingzuwächse zeigen, dass diese neue Möglichkeit, Musik zu nutzen, auch in Deutschland immer besser ankommt“, so der Geschäftsführer des BVMI. Zudem treten in Deutschland immer mehr bereits im Musikbereich etablierte Unternehmen in den Markt ein, den laut des Branchenverbands aktuell 15 Anbieter unter sich aufteilen.

Entwicklung des Musikstreamings im ersten Halbjahr 2014
Entwicklung des Musikstreamings im ersten Halbjahr 2014 (Bild: BVMI)

Doch auch wenn legale Musikstreaming-Angebote in Deutschland immer mehr Anhänger finden, bestehen laut des BVMI unter anderem bei den Nutzern, die Musik lieber gratis auf Videoportalen konsumieren, statt bezahlter Dienste in Anspruch zu nehmen, oftmals erhebliche Wissenslücken bezüglich der Verwendung von Online-Angeboten: Während vor allem die jüngere Generation häufig über ein weniger klares Bild im Bereich Musikstreaming verfügt, machen sich über Dreißigjährige mehr Gedanken bezüglich der Legalität offizieller Angebote. Weitere Unterschiede seien im Nutzerverhalten zu beobachten: Während jüngere Konsumenten sowohl Gratis- als auch Bezahlangebote nutzen, schätzt die ältere Generation vor allem die Kombination aus dem Entdecken neuer Musik per Musikstreaming mit dem Kauf von Downloads, CDs oder Vinyl-Schallplatten.

Auch wenn durch die Berichterstattung in den Medien der Bekanntheitsgrad von Musikstreaming deutlich gesteigert wurde, sieht der BVMI weiterhin Aufklärungsbedarf. So wurde im letzten Jahr die Initiative „PLAYFAIR“ ins Leben gerufen, die darüber aufklärt, welche Bezahldienste tatsächlich mit den Künstlern und ihren Partnern zusammenarbeiten und diese an den Einnahmen beteiligen. Weiter wird ein Überblick über lizenzierte kostenpflichtige Online- Angebote gegeben sowie wichtige Fragen zur neuen Nutzungsform von Musik beantwortet.

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