Qualcomm begleitet Intel in eine Zukunft mit WiGig
Gerüchte aus dem Frühjahr haben sich bewahrheitet, Qualcomm übernimmt den Hersteller Wilocity. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Chips für den Funkstandard WiGig (IEEE 802.11ad) spezialisiert. Qualcomm positioniert sich rechtzeitig, Intel will WiGig im Jahr 2015 zum Durchbruch verhelfen.
Qualcomm ist bereits seit dem Jahr 2008 an Wilocity beteiligt, seit dem Jahr 2011 arbeiten beide Unternehmen an Tri-Band-Lösungen, die Mobilfunk, klassisches WLAN und WiGig in einem Produkt vereinen. Mit Bekanntgabe der Übernahme stellen beide Unternehmen eine entsprechende Referenzplattform auf Basis des Snapdragon 810 vor. Die Plattform soll zu einem späteren Zeitpunkt in Serie gefertigt werden.
WiGig oder 802.11ad kann in der Spitze 7 Gbit/s senden und funkt zu diesem Zweck über eine UWB-Verbindung (Ultra Wide Band) im 60-Gigahertz-Band, die nur wenige Meter weit reicht. Die Bandbreite reicht aus, um Ultra-HD-Videostreams („4K“) zu übertragen. WiGig eignet sich damit für den häuslichen Einsatz und als Funkstandard für Dockingstationen. Gilt es größere Entfernungen zu überbrücken, schaltet WiGig auf das bereits heute genutzte 2,4- (802.11b/g/n) und 5,0-GHz-Frequenzband (802.11ac).
Dockingstations mit WiGig sind ein Baustein auf dem Weg in eine drahtlose Zukunft, die sich Intel zum Ziel gesetzt hat. Für das reine Streamen von Videosignalen bietet Intel bereits seit vier Jahren den Standard „WiDi“ an, der bis heute allerdings nur von LG und Toshiba auf breiter Front unterstützt wird.
Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart.