Runtastic Orbit im Test: Activity-Tracker der App-Macher

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Nicolas La Rocco
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App „Runtastic Me“

Wer seine Daten auslesen möchte, kann diese entweder über die Taste am Orbit durch mehrfaches Drücken durchblättern oder per App die Synchronisierung starten. Die Speicherdauer ist in beiden Fällen allerdings auf sieben Tage begrenzt. Am achten Tag überschreibt der Orbit die Daten des ersten Tages, sodass spätestens zum Ende des siebten Tages die Synchronisierung erfolgen muss, damit keine Werte verloren gehen. Doch auch die App „Runtastic Me“ bietet maximal sieben Slots für Werte, was das Langzeit-Tracking somit vorerst unmöglich macht. Um Erfolgserlebnisse in der App festzuhalten, kann durch doppeltes Drücken der Orbit-Taste ein „Happy Tracking“-Smiley gesetzt werden.

Runtastic Me – Darstellung der synchronisierten Werte
Runtastic Me – Darstellung der synchronisierten Werte

Messungen

Zumindest die ausprobierten Vorseriengeräte zählen Schritte etwas zögerlich. Denn aus 1.000 Schritten mit einer Mischung aus Laufen, Joggen und Treppensteigen macht der Runtastic Orbit mit Firmware 2.35 nur 627 Schritte. Besser schneidet das Modell mit Firmware 2.45 ab, das auf 738 Schritte kommt. Deutlich präziser ist allerdings das Nike FuelBand SE, das mit 957 Schritten fast eine Punktlandung hinlegt. Für Käufer des Orbit soll die Messung mit neuer Firmware genauer als mit Version 2.45 erfolgen. Runtastic nennt auf Nachfrage „viele weitere Verbesserungen“, die das Seriengerät aufweisen soll. Das Unternehmen spricht von nur noch sehr geringen Abweichungen.

Runtastic Orbit Nike FuelBand SE
Firmware 2.35 2.45 A0.46.2281a
Gelaufene Schritte 1.000
Gemessene Schritte 627 738 957

Das Nike FuelBand SE schneidet derzeit auch besser bei der Erkennung von Bewegungen, die nicht als Schritt gezählt werden sollen, ab. Wer mit FuelBand SE und Orbit am gleichen Handgelenk den alltäglichen Morgen bestreitet und per Auto zur Arbeit fährt, bekommt auf dem Orbit unrealistisch und gut doppelt so viele Schritte wie auf dem FuelBand SE angezeigt. Bewegungen wie das Greifen ins Lenkrad nimmt der Orbit als Schritt wahr. Autofahren ist zwar auch eine Aktivität, doch dies sollte nicht zu den Schritten oder aktiven Minuten des Trackers gezählt werden. Die Problematik ist hausgemacht, denn der Beschleunigungssensor weiß nicht, wo er am Körper sitzt oder welche Bewegungen er als Schritt zählen soll. Das Problem teilt sich Runtastic aber mit den Herstellern anderer Tracker.

Runtastic Orbit

Wer nicht nur die Werte des Orbit in „Runtastic Me“ auslesen möchte, kann in die App auch die Aktivitäts-Daten der anderen Runtastic-Anwendungen importieren. Andersherum kann auch der Orbit zumindest die Daten der klassischen Runtastic-App ausgeben. Die „Orbit Connect“ getaufte Funktion macht den Tracker zum zweiten Bildschirm abseits des Smartphone-Displays.

Runtastic Me - Funktionen und Startseite
Runtastic Me - Funktionen und Startseite

Laufzeit

Die Laufzeit des Orbit entspricht ziemlich genau der Angabe von Runtastic. Der Hersteller verspricht bis zu sieben Tage, was bei weniger intensiver Nutzung auch ein realistischer Wert ist. Während des Ausprobierens war eine Akkulaufzeit von fünf bis sechs Tagen die Regel. Das Aufladen erfolgt über ein rund 18 Zentimeter langes USB-Kabel mit einer magnetischen Halterung, die an die beiden Kontakte auf der Rückseite des Orbit andockt.

Runtastic Orbit – Aufladen per Magnetkontakt

Das Serienmodell wird mit längerem Kabel und einem stärkeren Magnet ausgeliefert als das getestete Vorseriengerät. Denn auch wenn der Magnet beim Testgerät das Gewicht des Trackers mitsamt Armband halten kann, löst sich die magnetische Verbindung bei Bewegung des Kabels oder des Trackers ungewollt. Die Ladekontakte sind ebenso wie der gesamte Orbit unempfindlich gegen Wasser. Bis zu 100 Meter tief darf mit dem Activity-Tracker getaucht werden.

Fazit

Mit dieser Eigenschaft setzt sich Runtastic von der eingangs erwähnten Konkurrenz ab, die maximal Schutz gegen Spritzwasser oder kurzweiliges Untertauchen bietet. Zusammen mit der guten Verarbeitung und Ergonomie sowie der schick gestalteten App sammelt der Orbit Pluspunkte. Die während der Testphase eingesetzten Vorseriengeräte und die Beta-Software lassen ein finales Fazit derzeit aber nicht zu. Dem Orbit mangelt es nicht an Speicherplatz, in der App fehlt aber eine Option für die Archivierung der Werte. Warum auch diese auf sieben Tage beschränkt ist, ist mit Blick auf die großen Speicher von Smartphones nicht nachvollziehbar. Der bekannteste Konkurrent, das Nike FuelBand SE, arbeitet zudem genauer.

Runtastic Orbit
Runtastic Orbit

Runtastic muss und wird weitere Verbesserungen an der Firmware und der Software des Orbit vornehmen und steht anders als Nike, das bereits seit Anfang 2012 Erfahrungen mit Wearables sammelt, noch am Anfang dieser Entwicklung.

Verfügbarkeit

Der Runtastic Orbit wird ab sofort im Online-Shop des Unternehmens zum Preis von knapp 120 Euro angeboten. Die Auslieferung erfolgt ab dem 11. August. Zwei Pakete aus jeweils drei andersfarbigen Bändern werden für jeweils knapp 30 Euro angeboten. Im Einzelhandel ist der Orbit ab Herbst zu finden. Mit dieser Preisgestaltung sortiert sich Runtastic im oberen Drittel des Feldes ein, das Activity-Tracker mit deutlich abweichender Ausstattung zu Preisen zwischen 40 Euro (Sony SmartBand SWR10) und 160 Euro (Samsung Gear Fit) zu bieten hat.

Runtastic Orbit – Bänder im 3er-Pack für 30 Euro

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