Samsung SSD 850 Pro im Test: Im Klinsch mit 840 Pro und MX100
Die Samsung SSD 850 Pro
Der Erfolg der SSD 830 ebnete Samsung im Herbst 2012 endgültig den Weg in den Privatkundenmarkt für Solid State Drives, der direkte Nachfolger SSD 840 wurde als Produkt für Endkunden, die SSD 840 Pro für Enthusiasten und professionelle Anwender positioniert. Das vermeintlich schnellere Produkt erfährt mit der SSD 850 Pro nun abermals eine Aktualisierung. Das Novum an der SSD 850 Pro ist der eingesetzte Speicher, den Samsung „3D V-NAND“ nennt.
ComputerBase klärt anhand der Modelle mit 128 Gigabyte und 1.024 Gigabyte, was die SSD 850 Pro mit dem neuen Speicher zu leisten vermag und ob die Versprechungen einer reduzierten Leistungsaufnahme zutreffen. Die Varianten mit 256 und 512 GB gingen bei der Zustellung durch Samsung auf dem Postweg verloren und konnten nicht mehr rechtzeitig bereitgestellt werden.
Technische Übersicht
Samsung bringt die neue Pro-Serie in vier Modellen mit 128, 256, 512 und 1.024 Gigabyte nutzbarer Speicherkapazität und ausschließlich im 2,5-Zoll-Format auf den Markt. Der Vorgänger 840 Pro ist nur mit maximal 512 Gigabyte erhältlich.
64 GB | 128 GB | 256 GB | 512 GB | 1.024 GB | |
---|---|---|---|---|---|
Samsung SSD 840 Pro | - | ✓ | ✓ | ✓ | - |
Samsung SSD 850 Pro | - | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Der neue „3D-Speicher“ der zweiten Generation mit 32 Lagen wird im MLC-Modus angesprochen, sodass pro Zelle 2 Bit geschrieben werden. Die Verwaltung der Lese- und Schreibzugriffe übernimmt mit dem hauseigenen MEX-Controller der gleiche Chip wie in der Serie 840 Evo. Dabei handelt es sich im Grunde um einen auf 400 MHz übertakteten MDX-Controller mit drei Cortex-R4-Kernen. Auch die Größen des LPDDR2-Cache entsprechen dem Ausbau bei der 840 Evo.
Die grundlegenden Neuerungen sind somit vor allem beim Flashspeicher sowie der Firmware zu suchen. Die von Samsung für den Test zur Verfügung gestellten Vorserienmodelle sind mit der Firmware EXM01B6Q versehen. Der Hersteller behält sich allerdings letzte Änderungen bei den finalen Serienprodukten vor.
Transferraten und Stromverbrauch
Über das noch immer im Desktop-Markt dominierende SATA-Interface mit theoretisch bis zu 6 Gbit/s sollen die 850 Pro eine sequenzielle Leserate von 550 MB/s erreichen, womit die 840 Pro leicht überboten wird. Laut Samsung soll der neue Speicher dem 128-GB-Modell eine sequenzielle Schreibrate von 470 MB/s ermöglichen, womit die Differenz zu den größeren Geschwistern nur 50 MB/s beträgt. Bei der 840 Pro beläuft sich die Schreibrate des kleinsten Modells hingegen auf nur 390 MB/s und liegt damit 130 MB/s unter den Werten der größeren Modelle. Den SLC-Schreibpuffer der 840-Evo-Serie gibt es bei der 850 Pro nicht.
128 GB | 256 GB | 512 GB | 1.024 GB | |
---|---|---|---|---|
seq. Lesen | ||||
Samsung SSD 840 Pro | 530 MB/s | 540 MB/s | – | |
Samsung SSD 850 Pro | 550 MB/s | |||
seq. Schreiben | ||||
Samsung SSD 840 Pro | 390 MB/s | 520 MB/s | – | |
Samsung SSD 850 Pro | 470 MB/s | 520 MB/s |
Alle genannten Samsung-Serien können mit dem Software-Tool Magician optional im sogenannten „RAPID Mode“ betrieben werden. Dabei wird sich zur Beschleunigung der Lese- und Schreibzugriffe eines Teils des Arbeitsspeichers bedient. Wie bei der 840 Evo widmet ComputerBase dieser vom Hersteller stark umworbenen Funktion einen gesonderten Abschnitt im Test.
Bei der Ankündigung des neuen V-NAND hat Samsung nicht nur bei der Leistung, sondern auch im Bereich der Haltbarkeit und der Leistungsaufnahme Verbesserungen gegenüber herkömmlichem Flashspeicher versprochen. Gegenüber der 840 Pro fällt das garantierte Schreibvolumen mit 150 Terabyte Total Bytes Written (TBW) etwas mehr als doppelt so hoch aus. Untermalt wird das Vertrauen in die Langlebigkeit der Speicherzellen mit der bis dato längsten Garantiezeit im Endkundenbereich von zehn Jahren. Einen solchen Garantiezeitraum bietet sonst nur SanDisk bei der neuen Extreme Pro.
Die 850-Pro-Serie unterstützt die inzwischen immer weiter verbreitete Stromsparfunktion Device Sleep (DevSleep) des AHCI-Standards – die 840 Pro ließ diese noch vermissen. Maßnahmen gegen einen Datenverlust bei plötzlichem Stromausfall – die sogenannte Power-Loss Protection – bietet die 850 Pro trotz des ausgewiesenen Premiumstatus nicht, während selbst die derzeit in Relation zur Kapazität günstigste SSD in Form der Crucial MX100 eine solche Schutzfunktion besitzt. Im Bereich der unterstützten Techniken zur Datenverschlüsselung sind unter anderem Windows eDrive sowie TCG Opal 2.0 hinzugekommen.