Synology DS415play und Thecus N4560 im Test: Die Atom-Generation im Vergleich

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Frank Hüber
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Thecus N4560

Der Thecus N4560 setzt auf dieselbe Hardware-Plattform wie der bereits von ComputerBase getestete N2560 für zwei Festplatten. Mit einem LAN-, zwei USB-2.0-, einem USB-3.0-, einem HDMI- und einem Audio-Anschluss fallen die Anschlüsse beim 4- und 2-Bay-Modell identisch aus; Unterschiede gibt es aber insbesondere beim Gehäuse. Setzt der N2560 auf ein Gehäuse aus Plastik, ist beim N4560 nur die Front aus Plastik gefertigt, während das restliche Gehäuse aus Metall besteht. Darüber hinaus ist die Festplattenmontage über Rahmen und nicht über seitliche Leisten realisiert, so dass anders als beim kleinen Bruder auch 2,5-Zoll-Festplatten genutzt werden können. Diese vier Einschübe befinden sich hinter eine Frontabdeckung und können über ein Schloss vor unerlaubtem Entfernen geschützt werden. Im unteren Bereich des N4560 ist darüber hinaus ein LC-Display verbaut, das von vier Funktionsknöpfen (Hoch, Runter, Esc, Enter) ergänzt wird.

Thecus N4560 im Test

Der HDMI-Ausgang kann wie bei anderen NAS-Systemen für die Wiedergabe multimedialer Inhalte über XBMC – nach der Installation der entsprechenden App – genutzt werden. Zum Zeitpunkt des Tests stand Version 12.2.1.1-4 zur Verfügung.

Anstelle eines externen Netzteils wie bei der DS415play und dem N2560 setzt Thecus beim N4560 auf ein internes Netzteil mit einer Nennleistung von 150 Watt. Hierbei handelt es sich um das Modell ENP-7015C mit PFC von Enhance Electronics, das eigens über einen 40-mm-Lüfter gekühlt wird. Dieser kleine Lüfter ist es auch, der ein deutlich wahrnehmbares, hochfrequentes Geräusch erzeugt.

Damit Käufer des N4560 immer eine möglichst aktuelle Firmware nutzen, ohne diese herunterladen zu müssen, legt Thecus dem NAS einen USB-Stick bei, auf dem sich die Firmware befindet. Wird dieser USB-Stick vor dem ersten Einschalten mit dem Front-USB-Anschluss verbunden, startet das NAS beim Booten automatisch mit der Firmware-Installation – im Test Version 6.1-8 –, die nach rund 10 Minuten fertig gestellt ist und dazu führt, dass sich das NAS herunterfährt, damit der Benutzer den USB-Stick entfernen kann. Dieser Vorgang wird auch auf dem Display signalisiert, die weitere Einrichtung des Systems muss allerdings über die Benutzeroberfläche erfolgen und kann nicht über das Display vorgenommen werden.

Das Display des Thecus N4560 dient somit in erster Linie zur optischen Anzeige des Betriebszustandes und der manuellen Kontrolle dieser Werte durch den Benutzer. Die grundlegende Interaktion erfolgt über die Web-Oberfläche. Ein weiterer Nachteil des Displays liegt darin, dass dieses so weit nach hinten versetzt montiert ist, dass die oberste Zeile bei schräger Draufsicht nicht gelesen werden kann. Um sämtliche Informationen gut ablesen zu können, muss sich der Benutzer nach unten beugen und möglichst gerade auf das Display gucken.

Thecus N4560 – Display

Dieser nicht überzeugende Eindruck setzt sich an der restlichen Front des N4560 fort. Trotz einer insgesamt guten Verarbeitung kann die nämlich nicht überzeugen. Die Plastiktür ist zu wacklig, die Knöpfe haben einen zu undefinierten Druckpunkt und erwecken sowohl optisch wie haptisch keinen hochwertigen Eindruck auf den Benutzer. In diesem Punkt könnte Thecus mit einfachen Mitteln einen sehr viel besseren Eindruck hinterlassen.

Das Versprechen, dass die Ersteinrichtung unkompliziert ist, hält Thecus ein. Allerdings ist sowohl die Windows-Software als auch die Desktop-ähnliche Benutzeroberfläche weiterhin hinter den in dieser Kategorie führenden Anbietern in Form von Synology, QNAP und Asustor angesiedelt. In der ThecusOS 6 genannten Oberfläche kann beispielsweise weiterhin nur ein Fenster geöffnet werden, so dass die Navigation und parallele Konfiguration unterschiedlicher Einstellungen erschwert wird. Für die erstmalige Synchronisation des RAIDs, während der das System vom Benutzer bereits mit etwas eingeschränkter Leistung genutzt werden kann, genehmigt sich der Thecus N4560 bei Konfiguration mit vier 2-TB-HDDs etwas über 30 Stunden – deutlich mehr als die Konkurrenz.