AMD Tonga: Radeon R9 285 ab 2. September für 249 US-Dollar
Die Spatzen pfiffen es von allen Dächern und nun ist es offiziell: Auf einer Veranstaltung in den USA hat AMD erstmals die Radeon R9 285 mit der neuen Tonga-GPU vorgestellt. Testberichte und die Verfügbarkeit folgen aber erst später.
Viel Geduld ist aber nicht mehr notwendig: Ab dem 2. September soll die Radeon R9 285 für 249 US-Dollar im Handel stehen (zum Vergleich: R9 270X: 199 $, R9 280X 299 $). Es wird von zahlreichen Bordpartnern mehrere Varianten geben, darunter Asus, Club3D, Gigabyte, HIS, MSI, PowerColor, Sapphire und XFX. Die Radeon R9 285 soll sich an Spieler richten und daher mit einer relativ hohen Leistung überzeugen. Laut AMD schlägt die Karte eine GeForce GTX 760 von Nvidia (15 Prozent schneller in Battlefield 4, exakte Einstellungen und Testsystem sind unklar). Zudem lassen sich auf der spanischen AMD-Webseite erste 3DMark-Werte zu der Karte finden. So soll der 3D-Beschleuniger im Standard-Preset 7.066 Punkte erreichen und im Extreme-Preset 3.513 Punkte.
Die Radeon R9 285 basiert auf der neuen Tonga-GPU, bei der 1.792 Shadereinheiten aktiviert sind. Der Gerüchteküche zur Folge wird noch im Laufe des Septembers ebenso eine Radeon R9 285X erscheinen, bei der alle 2.048 „Tonga-ALUs“ aktiv sind. Die R9 285 arbeitet im Turbo-Modus mit maximal 918 MHz, sodass knapp 3,3 TFLOPS bei einfacher Genauigkeit erzielt werden. Darüber hinaus sind 112 Textureinheiten vorhanden. Der Speicherausbau beträgt je nach Modell zwei oder vier Gigabyte, der Takt ist mit 2.750 MHz angegeben. Das Speicherinterface ist 256 Bit breit. Die Anzahl der ROPs beläuft sich auf deren 32. Darüber hinaus gibt AMD die Radeon R9 285 mit einer „Typical Board Power“ von 190 Watt an. Als Stromversorgung sind daher zwei Sechs-Pin-Stromstecker vorgesehen.
Weitere technische Details gab AMD noch nicht bekannt. Damit ist auch weiterhin unklar, ob AMD bei Tonga die Graphics-Core-Next-Architektur verbessert hat. Anhand der von AMD zur Verfügung gestellten Daten ist dies aber nicht ausgeschlossen. Denn rein von der Rohleistung ist die Performance knapp unterhalb einer Radeon HD 7950 Boost beziehungsweise Radeon R9 280 angesiedelt, obwohl die Speicherbandbreite ein gutes Stück darunter liegt. Außerdem liegt der auf der spanischen AMD-Webseite angegebene 3DMark-Wert im CPU-unabhängigen Extreme-Preset von 3.513 Punkten über dem Ergebnis der alten Karte (etwa 3.000 Punkte). Aufgrund der reinen Daten wäre eine solche Leistungssteigerung eigentlich nicht möglich, was eine Verbesserung der Architektur in den Bereich des Möglichen rückt.
Radeon R9 285 | Radeon R9 280 | |
---|---|---|
GPU | Tonga | Tahiti |
Shadereinheiten | 1.792 | 1.792 |
Maximaler Takt | 918 MHz | 933 MHz |
GFLOPS | 3.290 GFLOPS | 3.343 GFLOPS |
Speicherausbau | 2.048 MB 4.096 MB |
3.072 MB |
Speichertakt | 2.750 MHz | 2.500 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 176.000 MB/s | 240.000 MB/s |
Typical Board Power | 190 Watt | 250 Watt |
Dasselbe lässt sich anhand der Typical Design Power vermuten, die mit 190 Watt gute 60 Watt unter dem Wert der Radeon R9 280 liegt. Es ist aber zu bedenken, dass AMD möglicherweise einige Altlasten und Schwachstellen der über zwei Jahre alten Tahiti-GPU entfernt hat und Tonga alleine deswegen energieeffizienter arbeitet. Schon im Vorfeld war eine deutliche Effizienzsteigerung erwartet worden.
Ab dem 2. September wird es auf ComputerBase einen ausführlichen Testbericht der Radeon R9 285 geben, der alle restlichen Fragen klärt.