Mac Pro im 4HE-Gehäuse versenken
Weil der Mac Pro keine entsprechenden Erweiterungssteckplätze bietet, hat Sonnet Technologies Apples Desktop-Rechner kurzerhand in ein 4HE-Gehäuse gesteckt und den Computer so um drei PCIe-Steckplätze erweitert.
Die Anbindung der Erweiterungssteckplätze an den Mac Pro erfolgt über Thunderbolt 2. Das Interface bietet eine theoretische Maximalbandbreite von 20 Gbit/s oder 2,5 GByte/s. Der xMac Pro Server stellt einen x16- und zwei x8-Steckplätze zur Verfügung und nimmt „Karten in voller Länge“ entgegen. PCIe-Karten dieses Formats passen zwar in das Gehäuse, die Anbindung an das „Echo Express III-R PCIe-Erweiterungssystem“ erfolgt elektrisch aber nur an einem x8-Steckplatz mit voller Bandbreite. Der zweite x8-Steckplatz wird mit x4, der x16-Slot mit x8 angebunden.
Beim Standard setzt Sonnet Technologies auf PCIe 2.0, was die Bandbreite effektiv auf 1,95 GByte/s (x4) beziehungsweise 3,90 GByte/s (x8) verringert. Thunderbolt 2 ist allerdings weiterhin der eigentliche Flaschenhals. An nativen PCIe-3.0-Steckplätzen wären bis zu 15,4 (x16) und 7,7 GByte/s (x8) möglich.
Der xMac Pro Server ist unter anderem für die Bereiche Pro Audio und Video ausgelegt. Neben solchen Karten nimmt das Gehäuse auch Ethernet- und Fibre-Channel-Karten sowie SAS/SATA-RAID-Controller entgegen. Voraussetzung ist, dass die Erweiterungskarten zu Thunderbolt kompatibel sind. Sonnet Technologies führt zu diesem Zweck eine entsprechende Liste, die laut Hersteller stetig ergänzt wird.
Am 300-Watt-Netzteil des xMac Pro Server finden Anwender einen 75-Watt-Stecker, um PCIe-Karten, die nicht vollständig über den Steckplatz versorgt werden können, anzuschließen. Gigabit-Ethernet, USB 3.0 und HDMI stehen über die Rückseite zur Verfügung, vorne sitzt neben dem Einschub ein weiterer USB-3.0-Port. Verschiedene Mounting Kits für die Front erlauben die Montage von 3,5- und 2,5-Zoll-HDDs, SSDs sowie von LTO-Bandlaufwerken.
Der im April auf der NAB in Las Vegas ausgestellte xMac Pro Server ist ab sofort lieferbar und wird zum UVP von 1.529 Euro angeboten. Das Basis-Mounting-Kit liegt bei 209 Euro, vorkonfigurierte Lösungen werden zwischen 736 und 1.999 Euro angeboten. Der Mac Pro kostet in der kleinsten Variante knapp 3.000 Euro und kann bis zu 9.600 Euro konfiguriert werden.