Cities: Skylines: Die Alternative zu SimCity in der Vorschau
Im Rahmen der Gamescom 2014 kündigte Publisher Paradox Interactive den Städtebausimulator „Cities: Skylines“ an. Der kleine finnische Entwickler Colossal Order zeigte ComputerBase vor Ort bereits erste bewegte Szenen des potentiellen „SimCity“-Killers.
Ging es in der „Cities in Motion“-Reihe lediglich darum, den Verkehr zu verwalten, wird im neuesten Werk von Colossal Order das Schicksal einer gesamten Stadt in die Hände des Spielers gelegt.
Das Ziel ist laut CEO Mariina Hallikainen, „wirklich große Städte“ zu ermöglichen. Und es wird, wie sie betont, keine Internetverbindung benötigt, um zu spielen. Allein das Startgebiet wirkt, als könnte dort eine gesamte Stadt aus „SimCity (2013)“ Platz finden. Weitere Felder, die der Spieler nach eigenem Gutdünken anbauen kann, werden im Laufe der Zeit freigeschaltet. An Platz sollte es also nicht mangeln.
Jede Stadt beginnt jedoch klein: Zuerst wird ein Straßennetz angelegt und Baugebiet ausgewiesen. Schon jetzt müssen erste Entscheidungen getroffen werden, die langfristige Auswirkungen haben. Soll der Strom umweltfreundlich gewonnen werden oder billig durch Kohlekraftwerke, die dafür die Luft verpesten? Das Wasser für die neue Siedlung wird aus dem nahen Fluss entnommen und anschließend wieder dorthin zurückgeleitet. Dabei muss die Flussrichtung beachtet werden: Abwasser verfärbt den Fluss deutlich sichtbar.
Wenn die Häuser aus dem Boden schießen, wird es Zeit, für ein wenig optische Abwechslung zu sorgen. Mit dem Dekorationstool können Spieler ihre Stadt verschönern und sogar individuelle Parks nach eigener Vorstellung kreieren.
Stadtverwaltung leicht gemacht
Das Budget für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Feuerwehren und Polizei wird mittels Schieberegler festgelegt. Auch die Gelder für öffentliche Verkehrsmittel sind so schnell zugewiesen: Mehr Busse bedeuten weniger Verkehr und geringere Umweltbelastung. Die dafür nötigen Einnahmen werden durch Steuern generiert, deren Höhe der Spieler frei bestimmt. Doch Vorsicht: Zu hohe Steuern verärgern die Bürger. Deren Stimmung ist auch ohne Blick in dröge Menüs schnell ersichtlich. Mittels „Chirper“ steht die Bevölkerung immer mit der Stadtverwaltung in Kontakt. Sind die Bürger zufrieden, gibt es Lob für den Bürgermeister in bester Twitter-Manier.
Stadtgebiete lassen sich auch in einzelne Viertel unterteilen. Für diese können wiederum eigene Richtlinien erlassen werden: Mit einem Mausklick wird so zum Beispiel ein Verbot für Haustiere in einem Viertel erlassen.
Auch wenn die Zufriedenheit der Bevölkerung ein wichtiger Faktor ist, bürdet sich Colossal Order es nicht auf, jeden einzelnen Bürger individuell zu simulieren. Hallikainen dazu: „Dieses Spiel dreht sich um die Stadt, nicht die Bürger“. Bewohner, die nach Feierabend in fremde Häuser gehen, bleiben den Spielern also diesmal erspart.
Spieler schaffen Inhalte
Colossal Order liefert mit „Cities: Skylines“ Modding-Tools aus, mit denen Spieler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und selbst neue Gebäude oder Inhalte für das Dekorationstool erstellen können. Wer sich nicht zum Künstler berufen fühlt muss dennoch nicht auf neue Inhalte verzichten: „Cities: Skylines“ wird den Steam Workshop unterstützen und auf diese Weise den Austausch von Mods innerhalb der Community zum Kinderspiel machen.
Grafisch macht „Cities: Skylines“ einen durchweg ordentlichen Eindruck. Gegen das Budget eines „SimCity“ kommen die Finnen von Colossal Order zwar nicht an, aber gerade wenn die Kamera ganz nah heranzoomt, herrscht ein gewisses Modelleisenbahngefühl.
„Wir hoffen, den Städtebausimulator zu machen, den jeder haben möchte.“, so die Entwickler. Colossal Order hat sich einiges vorgenommen. Aber nachdem „SimCity (2013)“ mit kleinen Städten und Online-Zwang viele Spieler, vor allem Fans der SimCity-Reihe, maßlos enttäuschte, stehen die Zeichen außerordentlich gut. Nicht umsonst sind die schlagkräftigsten Argumente von „Cities: Skylines“: Große Städte und das Ganze offline spielbar.
Die gezeigte Version hatte zwar noch Alpha-Status, wirkte aber schon weit fortgeschritten. Der anvisierte Termin Ende des ersten oder Anfang des zweiten Quartals 2015 erscheint daher nicht unrealistisch.
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