Debian: Das Linux-Urgestein ist 21 Jahre alt
Debian, die älteste unabhängige große Linux-Distribution, feiert an diesem Wochenende ihren 21. Geburtstag. Gegründet wurde die von der Community und rund 1.000 offiziellen Entwicklern getragene Distribution am 16. August 1993 von Ian Murdock, der seinen Vornamen sowie den seiner Freundin Debbie zu Debian zusammenfügte.
Seit ihrem zwanzigsten Jubiläum vor einem Jahr hatte die Distribution heftige Stürme zu überstehen, die bis an den Rand einer Spaltung führten. Es ging dabei um die Entscheidung, ob Systemd in Debian das Standard-Init-System werden sollte. Durch die teilweise unsachliche Härte der Diskussion, die bis zur Androhung körperlicher Gewalt ging, wurde eine weitere Grundsatzdiskussion angeregt, die in einem neuen Verhaltenskodex für Diskussionen im IRC, in Foren und Mailinglisten gilt. Die Entscheidung für den neuen „Code of Conduct“ wurde in einer „General Resolution“ getroffen, einer Wahl, an der alle offiziellen Entwickler teilnehmen können.
Darüber hinaus hat Debian im letzten Jahr einen Langzeitsupport (LTS) zunächst für Debian 6 „Squeeze“ eingeführt. Diese Unterstützung soll bei ausreichender finanzieller oder personeller Beteiligung aus den Debian nutzenden Unternehmen als Hauptnutznießer dieser Maßnahme auch auf das aktuelle Debian 7 „Wheezy“ und die Nachfolger übertragen werden. Dies war ein dringend nötiger Schritt, da immer mehr Unternehmen zu Ubuntu oder anderen Distributionen mit LTS-Unterstützung abwanderten. Zuletzt hatte Spotify rund 5.000 Server zu Ubuntu migriert.
Zudem wurde im Dezember 2013 das auf Debian 7.1 „Wheezy“ basierende SteamOS 1.0 von Valve freigegeben und im Februar die neue Distribution Tanglu veröffentlicht. Tanglu hat sich auf die Fahnen geschrieben, Debian für Desktop-Nutzer zu modernisieren und kommt bald mit einer zweiten Version auf den Markt. All dies belegt eindeutig, dass Debian sich ständig, wenn auch oft unter Schmerzen, erneuert.