Huawei: Windows Phone und Tizen sind keine Option
Im Interview mit dem Wall Street Journal hat sich Richard Yu, Huawei-CEO der Consumer-Sparte, zu Android, Windows Phone und Tizen geäußert. Sein Fazit: „Wir sind besorgt, dass Android die einzige Option ist, aber wir haben keine andere Wahl.“
Huawei ist gemessen an den ausgelieferten Endgeräten der aktuell drittgrößte Smartphone-Hersteller. Letztes Jahr konnten 52 Millionen Smartphones abgesetzt werden, für dieses Jahr sind 80 Millionen Einheiten angepeilt. Windows Phone oder Tizen wird auf diesen Smartphones nicht zum Einsatz kommen. Denn bisher sei es schwierig gewesen, Kunden vom Kauf eines Windows-Smartphones zu überzeugen. Mit dem Ascend W1 und W2 habe das Unternehmen zwei Jahre lang Verlust gemacht. Pläne für neue Smartphones mit Windows Phone habe Huawei deshalb auf Eis gelegt.
Auch dem Betriebssystem Tizen erteilt Yu eine klare Absage. „Manche Telefongesellschaften wollen, dass wir Tizen-Smartphones entwickeln, aber ich sage Nein dazu.“ Ein Forscherteam für Tizen habe man mittlerweile aufgelöst, weil das Unternehmen keine Chance auf Erfolg sehe. Schon Windows Phone habe es schwierig, mit Tizen sei die Situation noch schlimmer.
Pläne für ein eigenes Betriebssystem gebe es nicht, obwohl es laut Yu leicht sei, ein neues Betriebssystem zu entwickeln. Das Problem sei das Ökosystem rund um das Betriebssystem. Stattdessen werde man weiter auf Android setzen und das Engagement vergrößern. 2.000 Entwickler sind bei Huawei mit Software beschäftigt. Jedes Jahr sollen die Investitionen in diesem Bereich um 20 bis 30 Prozent gesteigert werden. Huaweis Android-Aufsatz nennt sich aktuell Emotion UI 2.3.
Um noch präsenter auf dem Markt zu sein, wolle man im Gegensatz zu Lenovo nicht auf die Übernahme anderer Unternehmen setzen. Obwohl sich Huawei so breiter auf dem Markt aufstellen könnte, sollen weitere Investitionen stattdessen in Forschung und Entwicklung fließen, wodurch sich Huawei bessere Produkte und einen Mehrwert für Kunden verspricht.