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Might and Magic Heroes 7: Alte Tugenden treffen punktuelle Evolution

Michael Kister
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Might and Magic Heroes 7: Alte Tugenden treffen punktuelle Evolution

Neben einem Rendertrailer zeigte Ubisoft auf der Gamescom 2014 auch erste Spielszenen von „Might and Magic Heroes 7“. Entwickler Limbic Entertainment kombiniert dabei eine Rückkehr zu alten Tugenden mit punktueller Evolution. ComputerBase war für einen ersten Eindruck vor Ort.

Am Grundgerüst der Reihe rüttelt Limbic selbstverständlich nicht: Weiterhin stellen Strategie, Wirtschaft, das rundenbasierte Kampfsystem und Rollenspielelemente für die namensgebenden Helden die Säulen des Spielprinzips dar, all diese Teile erfahren jedoch kleinere Änderungen.

Wie gewohnt steuern Spieler ihre Armeen in Form eines Helden über die Übersichtskarte und können dort strategisch wichtige Punkte einnehmen. Darunter zählen unter anderem Minen, Sägewerke und Windmühlen, aber auch Festungen und Verteidigungsanlagen. Diese attackieren automatisch jede Runde feindliche Einheiten in Reichweite, solange sie sich in Besitz des Spielers befinden. Nicht ausreichend bewacht, können sie jedoch leicht in die Hand des Gegners fallen.

Großes Augenmerk richtet der Entwickler auf die dynamisch veränderbaren Karten. So können Brücken zerstört werden, um den Rückzug zu decken oder den Fortschritt des Gegners zu verlangsamen. Ein Wiederaufbau ist zwar jederzeit möglich, kostet aber Zeit und Rohstoffe. Das Gleiche gilt für Festungen: Es reicht diesmal nicht, alle feindlichen Einheiten zu eliminieren und es sich dann dort bequem einzurichten; eroberte Festungen werden zuerst dem Erdboden gleich gemacht und müssen dann neu errichtet werden, um die Kontrolle über das umliegende Gebiet zu erhalten.

Die verwendete Unreal-3-Engine ermöglicht es Limbic außerdem, dynamische Ereignisse einzubauen. In der gezeigten Demo verhinderte eine Schneelawine ein weiteres Voranschreiten. Erst ein Besuch der Unterwelt, die ein traditionelles Element der Heroes-Reihe ist, eröffnete einen neuen Weg: Die Zerstörung einer Statue legte einen kleinen See auf der Oberwelt trocken. Grafisch dürfen aber keine Wunder erwartet werden. Das gezeigte Material sah zwar durchgehend hübsch aus, ließ die Kinnlade aber keineswegs gen Boden wandern.

Bei den Rohstoffen kehrt Heroes 7 zu den Wurzeln der Serie zurück. Gab es im sechsten Teil mit Gold, Holz, Erz und Kristallen nur noch vier verschiedene Rohstoffe, um den Spielablauf zu entschlacken, feiern Edelsteine, Quecksilber und Schwefel ihren Wiedereinstand.

Auch die Städteverwaltung zeigt einen alten Bekannten: Wie in den Teilen vor „Might and Magic Heroes 6“ präsentieren sich Städte in einer detaillierten 2D-Ansicht. Dort lassen sich neue Einheiten produzieren, Helden anwerben und Zaubersprüche erforschen. Anders als in Heroes 6 werden Zaubersprüche nämlich nicht mehr bei Levelaufstieg der Helden als Bestandteil des Skill-Trees erworben, sondern werden wie in den Teilen davor wieder in Städten oder Magierbibliotheken erlernt, die auf der Karte zu finden sind.

Für den Rundenkampf hat sich Limbic ebenfalls ein paar kleine Neuerungen ausgedacht. Zwar sind die Schlachtfelder wieder in Quadrate aufgeteilt und erinnern damit an ein Schachbrett, mehr Variation in der Zusammenstellung soll jedoch für abwechslungsreichere Kämpfe sorgen. Manche Felder wirken daher fast wie Labyrinthe und sollen so mehr taktische Möglichkeiten bieten, um Gegner zu flankieren oder ihnen in den Rücken zu fallen.

Die Story von „Might and Magic Heroes 7“ ist zwischen Teil 6 und Teil 5 angesiedelt. Das ist kein Zahlenverdreher: Während Teil 6 weit in die Vergangenheit vor Gründung des großen Imperiums der Greifen zurückging, erzählt Heroes 7 die Geschichte, wie aus den zersplitterten Gruppierungen des Falkenreiches das Reich der Greifen entstand, und schließt damit an den fünften Teil an.

Bisher sind lediglich vier der geplanten sechs Fraktionen bekannt: Ritter, Magier, Untote und Orks. Die zwei weiteren Fraktionen können Fans selbst bestimmen. Auf der offiziellen Seite von „Might and Magic Heroes 7“ findet derzeit eine Abstimmung statt, bei der die Wahl zwischen den Rassen der Zwerge (Bergfestung) und Elfen (Sylvaner) steht. Neben zusätzlichen Features des Spiels soll so auch die letzte Fraktion ermittelt werden. Als grober Erscheinungstermin für das finale Spiel wird 2015 genannt.

Entwickler Limbic Entertainment hat bereits einige Erfahrung mit der Serie aufzuweisen: Der Abenteuerteil von Heroes 6 ging auf sein Konto und auch die zwei DLCs „Pirates of the Savage Sea“ und „Danse Macabre“ entstanden dort. Zuletzt veröffentlichte Limbic das Rollenspiel alter Schule „Might and Magic X: Legacy“.

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