Skeltr und Nyth: Modulare Eingabegeräte von Roccat im Detail
ComputerBase hat sich die von Roccat unter dem Motto „adaptiv und modular“ angekündigten Eingabegeräte anhand von Prototypen auf der Gamescom 2014 näher angesehen. Mit dabei: Die Couch-Tastatur Sova sowie weitere Details zur Analogstick-Maus Tyon sowie der TKL-Version der Roccat Ryos.
Die Roccat Skeltr soll sich durch die Integration von Smartphones auszeichnen; konzeptuell ist die Tastatur eine Weiterentwicklung der Phobo aus dem Jahr 2012. Die Besonderheit der mit RGB-Beleuchtung ausgestatteten Rubberdome-Tastatur liegt in der dreh- und verschiebbaren Handyhalterung, die zusammen mit der Software „Swarm“ das Display des mobilen Begleiters als zusätzliche Fläche für Funktionen und Informationen nutzt. Auf der Gamescom 2014 war bereits ein handgefertigter Prototyp zu sehen, dessen Design sich unter anderem hinsichtlich der Farbgebung noch ändern kann.
Über Bluetooth können Textnachrichten direkt auf der Tastatur geschrieben werden, verspricht Roccat. Um Gespräche vom Handy und mit einem an der Tastatur anzuschließenden Headset zu führen, ist hingegen die Nutzung eines Klinken-Kabels unerlässlich. Mit Strom versorgt wird das Smartphone über ein USB-Kabel, das an den durchgeschliffenen Hub der Tastatur angeschlossen wird. Derzeit ist es also erforderlich, für den vollen und dauerhaften Funktionsumfang bei Inbetriebnahme des Telefons stets zwei Kabel an- respektive nach Ende der Session abzustecken.
Um das Smartphone einzubinden, werden die für Android und iOS angebotene Swarm-App sowie die Hostsoftware für den PC benötigt. Im Anschluss zeigt das Display zusätzliche Funktionen, vor Ort etwa Shortcuts für Microsoft Word. Ob die API für Swarm veröffentlicht wird, wollte Roccat nicht bestätigen, auf jeden Fall aber soll die Software im Umfang noch ausgebaut werden.
Auch den angepeilten Preis hält Roccat noch unter Verschluss; die Tastatur soll allerdings die derzeit 100 Euro teure Isku FX im Portfolio nach oben hin ergänzen. Zu erwarten ist die Skeltr deshalb im deutlich dreistelligen Preisbereich.
Mit der Nyth möchte Roccat eine flexible Maus anbieten, die je nach Bedarf für MMOs oder Shooter einsetzbar ist. Um dieses Ziel zu erreichen, können zwischen null und zwölf Seitentasten modular angesteckt werden. Gleichsam per Steckverbindung angefügt wird das rechte Seitenteil der Maus, sodass sich auch hier etwa eine Version mit Ablage für den Ringfinger nutzen lässt.
Zum Lieferumfang der Nyth gehören zwei Seitenteile, zwölf Einzeltasten, sechs Doppeltasten, die zwei Schalter überdecken, sowie „Totstücke“ – zwölf einzelne sowie drei Dreier-Modelle, die eine ganze Tastenreihe aus dem Verkehr ziehen. Das Stecksystem erlaubt es nicht nur, die Anzahl der Tasten zu variieren, sondern auch eigene Tasten zu erstellen und mit einen 3D-Drucker zu produzieren, die Rohdaten will Roccat zur Verfügung stellen.
Neben einer Easy-Shift-Taste und RGB-Beleuchtung gehören ein 2D-Mausrad sowie ein speziell für Roccat angepasster Sensor von Phillips zur Ausstattung. Der Sensor soll nicht nur besonders kompakt ausfallen, sondern auch die von Avago-Produkten bekannten Probleme mit der Zeigerbeschleunigung vermeiden. Auch zur Nyth ließ sich ein Preis noch nicht in Erfahrung bringen. Erfahrungsgemäß dürfte sich die Maus jedoch in der Region bis 100 Euro bewegen.
Außerdem verriet Roccat, dass die mit einem Analogstick sowie einer Easy-Shift-Taste ausgestattete Maus Tyon ab Mitte September zu einer Preisempfehlung von 99 Euro im Handel zu erwarten ist. Durch den Analogstick soll es möglich sein, mit der Maus Loopings zu fliegen. Die Easy-Shift-Taste erlaubt hingegen, auf Tastaturen und Mäusen von Roccat die konfigurierbare Sekundärfunktion der Buttons zu nutzen.
Die bereits zur CES 2014 in Las Vegas vorgestellte „Tenkeyless“-Version der Roccat Ryos Glow, die ohne Nummernblock daherkommt, wird hingegen für rund 140 Euro in den Handel gelangen – und damit eine der teuersten Kompakttastaturen. Anders als die Konkurrenzen integriert Roccat auch bei dieser Ryos eine große, nicht demontierbare Handballenauflage. Es gehe bei der Ryos TKL nicht um geringstmögliche Abmessungen, sondern um die ohne Nummernblock bessere Ergonomie beim Spielen, so der Hersteller.
Die Beleuchtung der Spieletastatur lässt sich dank eines zweiten Controllerchips individualisieren, sodass der Spieler selbst wählen kann, welche Tasten beleuchtet werden. Die mit zwei Megabyte Onboard-Speicher ausgestattete Tastatur wird mit Cherry-MX-Schaltern der Typen Red, Black, Brown und Blue ab September erhältlich sein.