Schiffbauer testet Exoskelette bei der Fertigung
Daewoo ist hierzulande in der Hauptsache für seine Autos bekannt. Ein großer Teil des Mischkonzerns besteht allerdings aus der Schiffsbausparte. Diese testet zur Steigerung der Produktivität neue Technologien: Exoskelette sollen die Mitarbeiter schonen – und die Fertigung beschleunigen.
Laut einem Bericht des New Scientist wurden die Verstärkungen im vergangenen Jahr umfassend in der Daewoo-Werft in Okpo-dong ausprobiert. Nach Angaben von Daewoo passt das Exoskelett Menschen, die zwischen 160 und 185 Zentimetern groß sind. Es wiegt 28 Kilogramm – ein Gewicht, das die Arbeiter aber nicht spüren sollen.
Stattdessen agiert die Vorrichtung unterstützend bei der teils sehr anstrengenden körperlichen Arbeit, sodass insbesondere das regelmäßige Heben von sehr schweren Gegenständen vereinfacht wird. Bei einer Laufzeit von rund drei Stunden lassen sich so mit dem Prototypen des Skeletts immerhin bis zu 30 Kilogramm schwere Objekte heben.
Laut dem zuständigen Projektleiter Gilwhoan Chu ist das Feedback der testenden Mitarbeiter überwiegend positiv. Allerdings wünschten sich manche, noch schwerere Lasten heben und schneller laufen zu können – bisher ist nur eine langsame Schrittgeschwindigkeit möglich. „Unser Ziel ist es, mittelfristig bis zu 100 Kilogramm heben zu können“, sagt dazu Projektleiter Chu. Für spezielle Aufgaben stehen zudem bereits einige Addons zur Verfügung, sodass sich auf dem Rücken des Skeletts beispielsweise ein kleiner Kran für leichte Objekte anbringen lässt.
Die Verbindung von Robotik und Mensch ist im Schiffsbau längst Gang und Gäbe. Große Teile der Produktion werden bei Daewoo bereits von Robotern übernommen. Gleiches gilt für die großen Konkurrenten Samsung und Hyundai, die gemeinsam die weltweiten Top Drei unter den Schiffsbauern ausmachen.