Sharkoon WPM V2 und Bronze: Günstige modulare Netzteil im Test
Einleitung
Die klassische Sharkoon-WPM-Serie mit abnehmbaren Kabeln wird inzwischen vom WPM V2 und dem WPM Bronze abgelöst. ComputerBase testet sowohl das WPM V2 mit 500 Watt als auch das teurere WPM Bronze mit „nur“ 400 Watt.
Wie groß ist der Vorteil von 80Plus-Bronze-zertifizierten Modellen? Sharkoon verspricht beim WPM V2 einen Wirkungsgrad durchweg oberhalb von 80 Prozent und verwendet ein eigens kreiertes Effizienzlogo. Die Bronze-Modelle sind hingegen offiziell von Ecova geprüft und tragen das 80Plus-Bronze-Logo.
Gibt es außer der Effizienz und der Nennleistung weitere Unterschiede? Lohnt sich der Aufpreis für die zertifizierte Variante? Der Test liefert Antworten.
Die Testkandidaten
Lieferumfang
Sharkoon entscheidet sich bei beiden Versionen der WPM-Serie für identisches Zubehör. Die modularen Kabel werden in einer schwarzen Tasche verstaut, zusätzlich packt der Hersteller Schrauben, Kaltgerätekabel und eine Kurzanleitung in den Karton.
Garantie
Die Garantiezeit für die Netzteile der WPM-Serien beträgt kurze zwei Jahre. Die Garantieabwicklung erfolgt ausschließlich über den Handel. Diese Form der Abwicklung ist erfahrungsgemäß langwierig, zudem verweigern einige Händler nach Ablauf der gesetzlichen Beweislastumkehr der Sachmängelhaftung die Mitarbeit.
Technische Eckpunkte
Zur Haswell-Eignung macht Sharkoon keine Aussage. In der Praxis funktionieren sehr viele Systemkonfigurationen problemlos. Es sind aber Beispielsysteme möglich, die mit dem Sharkoon WPM V2 und dem WPM Bronze nicht betrieben werden können. Problematisch sind sparsame Plattformen ohne dedizierte Grafikkarte mit besonders vielen Festplatten. Im Zweifelsfall lassen sich Kompatibilitätsprobleme zu Haswell-CPUs durch schrittweises Deaktivieren der Stromsparmodi C7 und C6 lösen.
Sharkoon WPM 500 V2 | Sharkoon WPM 400 Bronze | |
---|---|---|
Effizienz | > 80 % | 80Plus-Bronze |
Eingangsspannung | 100-240 Volt | |
Nennleitung | 500 Watt | 400 Watt |
davon 12 Volt | 456 Watt | 360 Watt |
davon 3,3 / 5,0 Volt | 110 Watt | 100 Watt |
Anzahl 12-Volt-Leitungen | eine | |
Lüfter | 140 mm | |
Haswell-Kompatibilität | teilweise* |
Mit rund 90 Prozent der Nennleistung als +12-Volt-Leistung eignen sich die Netzteile von der Lastverteilung her für moderne Plattformen. Sharkoon setzt bei beiden WPM-Versionen auf eine einzelne +12-Volt-Leitung (Single Rail). Eine Aufteilung der +12-Volt-Leistung ist aufgrund des fehlenden Überstromschutzes nicht möglich.
Die Datenblätter im Vergleich | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Datenblatt des Sharkoon WPM 500 V2 | |||||||
AC Input | 100-240 V, 50-60 Hz, 8 A | ||||||
DC Output | +3,3 V | +5 V | +12 V1 | -12 V | +5 Vsb | Nennleistung | |
18 A | 16 A | 38 A | 0,3 A | 2,5 A | 500 W | ||
110 W | 456 W | 12,5 W | |||||
Datenblatt des Sharkoon WPM 400 Bronze | |||||||
AC Input | 100-240 V, 50-60 Hz, 6 A | ||||||
DC Output | +3,3 V | +5 V | +12 V1 | -12 V | +5 Vsb | Nennleistung | |
16A | 15 A | 30 A | 0,3 A | 2,5 A | 400 W | ||
100 W | 360 W | 3,6 W | 12,5 W |
Die beiden neuen WPM-Netzteile verfügen nicht über einen Überstrom- und Überhitzungsschutz. Kein Überstromschutz ist bei gruppenregulierten Netzteilen sehr problematisch, da es möglich ist, dass der Anwender unbemerkt die +12-Volt-Schiene überlastet und so unzulässige Spannungen erzeugt werden, ohne dass die Schutzfunktionen eingreifen.
Sharkoon WPM V2 500 Watt | Sharkoon WPM Bronze 400 Watt | |
---|---|---|
Unterspannungsschutz (UVP) | ja | |
Überspannungsschutz (OVP) | ja | |
Kurzschlusssicherung (SCP) | ja | |
Überlastschutz (OPP) | ja | |
Überstromschutz (OCP) | nein | |
Überhitzungsschutz (OTP) | nein |
Eine Erläuterung zu den verschiedenen Schutzschaltungen bietet der Artikel „So testet ComputerBase Netzteile“.
Kabelausstattung
Interessanterweise stattet Sharkoon 400- und 500-Watt-Netzteile exakt mit den gleichen Anschlüssen und Kabellängen aus. Die Kabelausstattung des 400-Watt-Modells ist daher außergewöhnlich gut, weshalb schon das schwächste Modell der Reihe Mittelklasse-Rechner ohne Adapter-Bastellösungen versorgen kann. Statt des festen Floppy-Anschlusses wäre heutzutage ein beiliegender Adapter sinnvoller.
Anzahl | Kabeltyp | Länge in cm |
---|---|---|
fest | ||
1 | 20+4-Pin ATX | 55 |
1 | 1× 4+4-Pin CPU | 55 |
abnehmbar | ||
2 | 1× 6+2-Pol-PCIe | 54 |
2 | 3× SATA | 55 – 70 – 85 |
1 | 3×Molex | 54 – 68 – 82 |
1 | 2× Molex, 1×FDD | 54 – 68 – 82 |